Klimaschutz im 89 Jahre alten Gebäude

1932 erbautes Einfamilienhaus nachhaltig versorgt

Das 12.000 Einwohner zählende Örtchen Schöneiche ist von der deutschen Hauptstadt durch eine fast durchgängige Bewaldung abgegrenzt. Während vor und im etwa 25 km entfernten Bundestag um die Klimaziele gestritten wird, wurde der Gebäude-Klimaschutz im grünen Schöneiche bereits geräuschlos vollzogen: Das 1932 erbaute Einfamilienhaus von Andreas Schüler ist ein Beispiel dafür, dass der Verzicht auf fossile Brennstoffe auch im Gebäudebestand einfach umgesetzt werden kann, wenn die Technik intelligent an die örtlichen Gegebenheiten angepasst wird.

An diesem schönen Wintertag genießt Andreas Schüler die Ruhe im Garten seines 89 Jahre alten Einfamilienhauses. Dem eingeschossigen, vollunterkellerten Haus sieht man das Alter nicht an. Schüler hat in den letzten Jahren viel für den Erhalt der Bausubstanz getan. Die Fenster wurden energiesparend modernisiert, die Fassade wurde gedämmt und ein Teil der Heizkörper wurde durch eine moderne Fußbodenheizung ersetzt. Schon länger hat sich Schüler mit der fälligen Modernisierung seines Gas-Heizwertgerätes beschäftigt. „Ich habe die Anlage bereits vor ein paar Jahren durch eine Solaranlage ergänzt, die von Frühling bis Herbst die Warmwasserbereitung übernimmt. Mit Blick auf die aktuelle CO2-Diskussion und die Fördermöglichkeiten wollte ich mich von dem alten und anfälligen Gas-Heizwert verabschieden und endlich eine nachhaltige Heizlösung einbauen.“ Der 63-jährige ist selbst in einem technischen Beruf zu Hause und hat die Anforderungen an sein zukünftiges Heizsystem selbst berechnet. Dabei stellte er schnell fest, dass die meisten am Markt erhältlichen Luft-/Wasser-Wärmepumpen technisch nicht in der Lage sind, das 89 Jahre alte Haus ausreichend zu beheizen. Die besondere Anforderung in Schöneiche: Ein Teil der bestehenden Standheizkörper soll weiterbetrieben und die nachgerüstete Solaranlage soll in die Hydraulik der neuen Heizung integriert werden. Andreas Schüler wandte sich an den Vertriebsbeauftragten der Heizungsmarke Bosch, Sascha Griepentrog.

Mit der „Compress 7400i AW“ funktioniert es

„Es ist schon eine besondere Herausforderung, bei einem teilsanierten Objekt mit einem Mix aus klassischen Heizkörpern, einer Fußbodenheizung und einer bestehenden Solaranlage eine geeignete nachhaltige Lösung mit einer Luft-/Wasser-Wärme­pumpe zu empfehlen. Gleichzeitig muss diese Wärmepumpe in Schöneiche sehr leise sein, denn die Siedlung ist trotz Alleinlage der einzelnen Objekte sehr dicht bebaut“, berichtet Griepentrog. Nach einer Heizlastanalyse für das Objekt empfahl Griepentrog in Absprache mit dem Berliner ­Heizungsbaumeister Mario Moritz den Einsatz der „Compress 7400i AW“ von Bosch. Moritz hat das Gebäude auf den Wärmepumpeneinsatz vorbereitet: „Damit die bestehenden Heizkörper vernünftig arbeiten können, wird eine Vorlauftemperatur von 40 bis 45 °C benötigt. Die ‚Compress 7400i AW‘ ist eine der wenigen Lösungen am Markt, die mit diesen Vorlauftemperaturen effizient arbeiten können. Dazu haben wir auch die Fußbodenheizung optimiert und die bestehenden Heizkörper für den Betrieb mit einer Wärmepumpe angepasst“, erklärt der Fachinstallateur seine Vorgehensweise beim Einsatz der Wärmepumpe von Bosch. Auch die zweite Anforderung, die Integration der bestehenden Solarthermie-Anlage, konnte mit dem Einsatz der Wärmepumpenlösung von Bosch erfüllt werden. Dazu wurden die Anschlusspakete von Bosch angepasst und ein bivalenter Warmwasserspeicher „Stora WP 390-1“ von Bosch eingebaut. Mit zwei Glattrohrwärmetauschern ist er für den Kombibetrieb mit Wärmepumpe und Solaranlage geeignet. Auch die bestehende Solaranlage im Haus von Andreas Schüler kann damit erfolgreich in die neue Heizlösung integriert werden.

Wärmepumpen-Empfehlung aus Überzeugung 

Mario Moritz hat seinen Heizungsbaubetrieb vor 30 Jahren gegründet und legt mit seinen vier Mitarbeitern viel Wert auf nachhaltige Heizlösungen. „Natürlich hätte man bei der Heizlösung für Herrn Schüler auch eine Gas-Brennwertlösung empfehlen können. Aber ich bestärke Kunden, die auf der Suche nach nachhaltiger Heiztechnik sind. Ich lebe das gerne vor und habe mein eigenes Haus mit einer Wärmepumpe und einer Photovoltaikanlage ausgerüstet. Ich bin über jeden Keller froh, in dem ich Öl oder Gas ausbauen und gleichzeitig eine sinnvolle nachhaltige Heizlösung einbauen kann.“

Damit stand der Installation der neuen Wärmepumpe nichts mehr im Wege. Mario Moritz schätzt vor allem die einfache Installation der Wärmepumpe. Nur zwei Leitungen müssen von der Innen- zur Außeneinheit verbunden werden und in der Inneneinheit sind sämtliche hydraulischen Komponenten schon fertig montiert. „Ganz klar, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, würde ich es nicht einbauen. Nur der Systemvor- und -rücklauf müssen mit den Komponenten verbunden werden.“ Durch das sehr geringe Gewicht kann die Anlage mit zwei Personen am Einsatzort einfach positioniert werden. Dank flexibel einsetzbarer Inneneinheiten mit Komplettausstattung ist sie zudem besonders einfach zu installieren und später zu warten. Die Außeneinheit der „7400i AW“ wiegt weniger als 100 kg. „Die sehr schnelle und einfache Installationszeit ermöglicht sogar einen Einbau in den Wintermonaten, ohne dass bei den Kunden das ganze Haus auskühlt“, erklärt Moritz.

Einfach eine angenehme Wärme

Sind die Komponenten einmal installiert, spielt die „Compress 7400i AW“ schon bald ihre fast geräuschlosen Qualitäten aus: Im Abstand von drei Metern beträgt der Schallleistungspegel nur 35 dB(A). Gemäß der Norm EN 12102 sind es 47 dB(A). Mit diesen Werten ist sie eine der leisesten Wärmepumpen am Markt. Die überzeugende Ruhe wird durch eine aktive Schall-umlenkung per Schalldiffusor und einen vollkommen neu konstruierten schalloptimierten Kältekreis erreicht. „Das ist in dieser Leistungsklasse wirklich Benchmark“, berichtet Sascha Griepentrog. „Für viele meiner Kunden ist es das entscheidende Argument, sich auch für eine Wärmepumpe als nachhaltigen Energieerzeuger zu entscheiden.“

Doch auch in Sachen Energieeffizienz weiß die Wärmepumpe zu überzeugen: Mit einem SCOP-Wert von bis zu 5,1 ermöglicht sie zusätzliche Energieeinsparungen im Betrieb. Diese Energieeinsparung erlaubt je nach Ausstattung eine ErP-Klassifizierung von A+++. Die Wärmepumpe ist in zwei Leistungsgrößen mit 5 und 7 kW erhältlich. Bei Andreas Schüler wurde die 7 kW Variante verbaut und die Leistungsfähigkeit überzeugt ihn auch in den ersten kalten Tagen der Heiz­periode: „Die Wärmepumpe erzeugt eine sehr angenehme und gleichmäßige Wärme ohne Schwankungen. Das kannten wir vorher so nicht. Seit dem knapp zweitägigen Einbau arbeitet sie voll­kommen problemlos mit den bestehenden Komponenten zusammen“, freut sich Andreas Schüler nach der erfolgreichen Installation.

Die „Compress 7400i AW“ ist, wie alle neuen Wärmepumpen von Bosch, serienmäßig mit einem Internet Gateway ausgestattet. Der Endkunde kann durch den Einsatz der App „HomeCom Easy“ alle Einstellungen auch von unterwegs aus vornehmen. Erlaubt er dem Installateur den Fernzugriff auf die Anlage, kann dieser die Anlage mit der Anwendung aus der Ferne betreuen und Servicezeiten vor Ort minimieren.

„Viele reden vom Umweltschutz – ich habe ihn eingebaut“

Die Anforderung von Andreas Schüler an eine nachhaltige Heizungsmodernisierung in einem 89 Jahre alten Gebäude wurde mit der „Compress 7400i AW“ erfüllt: „Wir wohnen hier ja schön im Grünen und wir wollen, dass es so bleibt. Viele reden vom Umweltschutz – ich habe ihn eingebaut. Zuerst die Solaranlage nur für Warmwasser und jetzt eine Energieerzeugung ohne zusätzlichen CO2 Ausstoß.“ So funktioniert die Energiewende im Gebäudebestand.

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