Sanitärinstallation für
Wohnkomplex

Systemtechnik für vereinfachten Bauablauf

Das Stuttgarter Siedlungswerk investiert 17 Millionen Euro in ein neues Wohnquartier in Fellbach. Es soll die Wohnbedürfnisse ganz unterschiedlicher Menschen berücksichtigen, die Grundrisse sind daher sehr individuell. Für Fachplaner und Installateure bedeutet das einen hohen Planungs- und Installationsaufwand. Die Lösung: Das Installationssystem Geberit „GIS“, mit dem aus Tragsystem, Montageelementen und Systembeplankung in wenigen Schritten komplette Sanitärwände entstehen. Die Systemtechnik integriert alle nötigen Rohrleitungen und Anschlüsse und erfüllt zudem die hohen Anforderungen an Brand- und Schallschutz sowie Trinkwasserhygiene.

Insgesamt 70 Miet- und Eigentumswohnungen, etwa zwischen 56 und 115 Quadratmeter groß: „Wohnen für alle“ steht über dem Eingang des noch im Bau befindlichen Wohnquartiers in Fellbach bei Stuttgart. Das Siedlungswerk, ein Wohnungs- und Städtebauunternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart, realisiert das Objekt. „Mit einem zur Straße hin geschlossenen Baukörper, der sich zur Grünfläche wie ein Kamm in vier einzelne Bauelemente aufteilt, haben wir den Ideenwettbewerb der Stadt Fellbach gewonnen. Es soll ein sozial durchmischtes Quartier entstehen, das auch geflüchteten Familien eine neue Heimat bietet“, sagt Harald Luger, Leiter Projektrealisierung beim Siedlungswerk.

Langlebige Materialien

Beim Bau ist dem Siedlungswerk ein hoher Qualitätsstandard wichtig. „Wir möchten nachhaltig bauen“, erläutert Luger die ambitionierten Ziele. „Wir legen zwar Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, das hat aber nichts mit ‚billig‘ zu tun. Uns ist wichtig, dass alle Bauteile über die Gewährleistungszeit hinaus zuverlässig ihren Dienst tun.“ Da das Siedlungswerk drei Viertel der Fellbacher Immobilie in ihrem Bestand behalten wird, liegt die Langlebigkeit der Baumaterialien auch im eigenen Interesse.

Mehr Sicherheit durch Systemanbieter

Den externen Planungsunternehmen macht das Siedlungswerk daher konkrete Vorgaben, welche Produkte zum Einsatz kommen sollen. Steffen Keck ist verantwortlicher Ingenieur für die Fellbacher Wohnanlage bei der H+H Planungs GmbH in Uhingen, die die technische Gebäudeausrüstung konzipierte. Er erklärt: „Die Leitlinien des Siedungswerks decken sich recht genau mit unseren Vorstellungen.“ Der gemeinsame Nenner ließe sich mit einem Wort zusammenfassen: Geberit.

„Geberit ist ein Systemanbieter. Das hat handfeste Vorteile“, weiß Keck aus Erfahrung. „Wir müssen zum Beispiel zahlreiche Vorgaben in puncto Schall- und Brandschutz sowie Trinkwasserhygiene erfüllen. Wer die Systeme von Geberit fachgerecht einsetzt, wird den Regularien automatisch gerecht. Die Nachweise dafür kommen vom Hersteller. Würden wir Einzelprodukte unterschiedlicher Hersteller kombinieren, müssten wir selbst belegen, dass das Gesamtsystem die Vorgaben einhält. Das ist kaum zu machen.“ Keck ist außerdem überzeugt vom guten technischen Support des Sanitärherstellers und dem Installationssystem „GIS“, mit dem in wenigen Schritten komplette Sanitärwände entstehen: „Damit erledigt der Installateur gleich mit, was sonst Aufgabe des Trockenbauers ist. Eine Gewerkeschnittstelle entfällt. Das kommt dem Bauablauf zugute.“

Je nach Projektanforderungen wird das Installationssystem Geberit „GIS“ mit den Trinkwasser- und Heizungsrohren Geberit „Mepla“, „Mapress“ oder „PushFit“ sowie den schalloptimierten Entwässerungssystemen Geberit „Silent-Pro“, „Silent-db20“ oder „Silent-PP“ ausgestattet. Die gesamte Installationstechnik ist als System geprüft und erfüllt die vier bauordnungsrechtlichen Grundanforderungen: Schallschutz, Brandschutz, Feuchtigkeitsschutz und Statik.

Fast 120 unterschiedliche Bäder und Toiletten

„70 Wohneinheiten mit insgesamt 120 Nasszellen: Da hätte ich normalerweise die Installationsregister vorfertigen lassen“, sagt Paul Petz, Prokurist und Fachbauleiter beim Sanitär- und Heizungsspezialisten Karl Scharpf GmbH & Co. KG in Esslingen. Doch das Fellbacher Wohnquartier hat eine Besonderheit: „Die Wohnungen sind so individuell geschnitten, dass wir nicht ‚in Serie‘ gehen konnten, sondern einzeln vor Ort montieren mussten. Dabei half uns der ‚ProPlanner‘ – ein praktisches Tool von Geberit, mit dem ich die benötigten ‚GIS‘-Wände gezeichnet habe. Material- und Zuschnittlisten sowie Montagezeichnungen erstellt das patente Programm automatisch. So können unsere Leute vor Ort schnell und exakt arbeiten.“

Fünf Kilometer „GIS“-Profil

Stolze 5.000 m „GIS“-Profil verarbeiteten die acht Monteure dafür auf der Baustelle. Die Installationsregister kombinierten sie mit insgesamt rund 2.000 m „Mapress“ Edelstahlrohren für die Trinkwasserinstallation (Keller, Steigstränge), mit 3.200 m des flexiblen Mehrschichtverbundrohrs „Mepla“ für die einzelnen Bäder, mit 1.100 m des hoch schallgedämmten Stecksystems „Silent-Pro“ für die Entwässerung (Keller, Steigstränge) sowie mit 1.200 m des damit kombinierbaren Abwassersystems „Silent-PP“ für die Entwässerung in den Sanitärbereichen. Die Produkte gab es alle aus einer Hand – von Geberit.

Deckenverschlusssystem optimiert Brandschutz

Ein Produkt von Geberit begeistert Paul Petz besonders: das Deckenverschlusssystem „FSH 90“. „Um die Deckendurchbrüche zu verschließen, durch die die Medienleitungen führen, musste der Rohbauer früher zunächst eine aufwändige Schalung erstellen. Die anschließende Abdichtung gelang oft nur unvollständig“, erinnert sich Petz an frühere Bauprojekte. „Mit ‚FSH 90‘ gehören diese Probleme der Vergangenheit an.“

Durchbrüche in Massiv- oder sogar in Holzdecken von mindestens 15 mal 15 und höchstens 40 mal 200 cm erhalten heute das mit einer Folie versehene und stufenlos verstellbare Deckenschott von Geberit. Der Installateur führt die einzelnen Leitungen bei der Montage einfach durch die Folie. Zum Produkt gehört eine hochfließfähige, mineralische Vergussmasse, mit der er die Aussparung anschließend sauber und zuverlässig verschließt. „Das ist ein echter Fortschritt für den Brandschutz. Unsachgemäß verschlossene Deckendurchbrüche, die die Ausbreitung von Rauch und Feuer im Brandfall begünstigen, gibt es mit dem zuverlässigen Deckenverschlusssystem von Geberit nicht mehr“, fasst der Fachbauleiter zusammen. Damit fällt das Fazit des Siedlungswerks für den Neubau durchweg positiv aus: Die künftigen Bewohner des Quartiers an der Fellbacher Straße können sich auf handwerkliche Präzisionsarbeit freuen. „Die 18 Eigentumswohnungen sind bereits alle verkauft“, berichtet Harald Luger. Mieter für die 35 geförderten und 17 frei finanzierten Wohnungen sucht das Siedlungswerk im Frühjahr 2020. Im dritten Quartal 2020 wird der Neubau dann bezugsfertig sein.

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