Das GEG im Überblick

Egal wie man es dreht, es wird noch teurer

Wer nach dem Hin und Her im letzten Jahr in Sachen GEG den Überblick oder den Anschluss verloren hat, für den gibt es jetzt eine kleine Handreichung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dort wird der aktuelle Stand kompakt zusammengefasst.

Unter dem Namen „energiewechsel.de“ betreibt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz eine Internetseite, die den Bürgern das, was üblicherweise von offizieller Seite mit Energiewende bezeichnet wird, versucht schmackhaft zu machen. Unter anderem lässt sich dort eine PDF-Datei (Download unten) finden, die den Stand Januar des GEG in einer kompakten Form darstellt. Quelle: SHK Profi

Quelle: SHK Profi

Dass ab Januar 2024 nur noch neue Heizanlagen gebaut werden sollen, die mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen, dürfte sich weitgehend herumgesprochen haben. Und dass Altanlagen weiterbetrieben werden dürfen, bis der Schornsteinfeger das Kabel durchzwickt, ist in unserer Branche sicher auch bekannt. Interessanter sind deshalb die Ausnahmen, die im Hickhack des letzten Jahres beschlossen wurden.

Demnach gibt es eine Verlängerung für neue Gas- und Ölkessel in Abhängigkeit von der Kommunengröße. In Städten über 100.000 Einwohner sollen die 65 % „Erneuerbare“ ab 1. Juli 2026 Pflicht werden, in den kleineren Kommunen erst ab dem 1. Juli 2028. Bis dahin sollen sogenannt kommunale Wärmepläne entwickelt werden. Diese dürften in der Regel darauf hinauslaufen, dass Fernwärmenetze aufgebaut und dort vermehrt Erneuerbare Energien eingespeist werden. Das wird teuer, denn heute besteht der Großteil der (sowieso oft schon exorbitant teuren) Fernwärme aus Abwärme, die es ja nach dem angestrebten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas nicht mehr so geben wird. Hier sollen also künftig statt billiger Abfallprodukte teure regenerative Energien verbraten werden.

Und damit sind wir in der Zeit nach den Stichtagen für die kommunalen Wärmepläne angekommen. Die bis dahin neu installierten Gas- und Ölheizungen sollen ab 2029 einen zunehmenden Anteil Biomethan, Wasserstoff u.ä. verbrennen. Und das Blättchen vom Ministerium vergisst es hierbei auch nicht, auf Preisrisiken für solche Brennstoffe hinzuweisen. Da bleibt es dann abzuwarten, ob mit Rapsöl & Co. die Preisrisiken höher werden als mit der regenerativen Fernwärme. Es werden Wetten angenommen.

Vollmundig verkündet das Papier des Ministeriums schließlich Subventionen, aber wir wissen, dass diese oft über Nacht im Nirvana verschwinden. Immerhin liefert die Informationsschrift einen kompakten Überblick zum aktuellen Stand und es gibt auch einige Links, die weiter ins Detail gehen. Laden Sie sich bei Interesse die PDF-Datei auf der folgenden Seite herunter:

https://www.shk-profi.de/news/infoblatt-zum-geg-4056447.html

Auf bald,

Ihr SHK Profi-Chefredakteur

Uwe Bolz

Göppingen

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Das Informationsblatt vom Bundesminsterium für Wirtschaft und Klimaschutz können Sie hier als PDF-Datei herunterladen:

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