Brennstoffzellen-Heizgeräte:
Vom Praxistest zur Markteinführung

Seit sieben Jahren testen die Hersteller Baxi Innotech (www.derdachs.de), Hexis (www.hexis.com) und Vaillant (www.vaillant.de) gemeinsam mit den Unternehmen aus der Energiewirtschaft – EnBW Energie Baden-Württemberg, E.ON, EWE, MVV Energie und VNG Verbundnetz Gas – Brennstoffzellen-Heizgeräte. Der Praxistest „Callux“ (www.callux.net), Brennstoffzellen fürs Eigenheim, wurde im September 2008 vom damaligen Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gestartet und endet nun mit der Markteinführung der Anlagen. Fast 500 Brennstoffzellen-Heizgeräte wurden installiert und werden auch weiterhin betrieben sowie messtechnisch begleitet.

Hohe Zuverlässigkeit

Die CO2-Einsparungen lagen durchschnittlich bei 1,2 Tonnen jährlich gegenüber Brennwerttechnik und Strombezug aus dem Netz, was einer Reduzierung von etwa einem Drittel entspricht. In den insgesamt über fünf Millionen Betriebsstunden, umgerechnet ungefähr 570 Jahren, wurden Stack-Laufzeiten von mehr als 20.000 Stunden erreicht. Den Anlagen wurde die für die Markteinführung notwendige Langlebigkeit attestiert.

Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) resümiert: „Das Callux-Verbundvorhaben hat sein Ziel der Marktvorbereitung von Brennstoffzellen-Heizgeräten erreicht. Über drei Gerätegenerationen wurden Produkte entwickelt, die heute an der Schwelle zum kommerziellen Markteintritt stehen. Durch die Weiterentwicklung im Callux-Praxistest wurden Brennstoffzellen-Heizgeräte im Schnitt rund 70 % günstiger.“

Gute Marktchancen

Um eine Fernwartung und -steuerung durchzuführen sowie Anlagen als virtuelles Kraftwerk zu betreiben, wurde eine standardisierte Schnittstelle für Brennstoffzellen-Heizgeräte entwickelt, die „Callux-Box“.

Im Rahmen des „Callux“-Praxistests wurden auch Geschäftsmodelle für die Vermarktung von Energiedienstleistungen rund um Brennstoffzellen-Heizgeräte
erprobt. Eine umfangreiche Marktforschung der GfK (www.gfk.com/de) konnte die Akzeptanz der Anlagen bei Kunden und im Handwerk ermitteln. Daraus konnten wichtige Schlüsse für die Markteinführung gezogen werden: Fast die Hälfte der Kunden zieht die Anschaffung eines Brennstoffzellen-Heizgeräts in Erwägung und die Hälfte der Handwerker räumt der neuen Technologie gute Marktchancen ein.

Erfolgsfaktoren

Das Handwerk wurde mit einem umfangreichen Online-Informationsprogramm sowie Vortragsangeboten auf „Callux“ vorbereitet. Durch die Vernetzung mit Bildungseinrichtungen konnten Fachanwender und -partner an die Technik mit Brennstoffzellen herangeführt werden. Jedes Projekt wurde im Internet auf einer Karte veröffentlicht und der Praxistest informierte über die Fortschritte der Technologie bis zur Markteinführung.

Das Design und der Name „Callux“ (lateinisch „calor“ für Wärme und „lux“ für Licht) waren ein wichtiger Baustein für die Wahrnehmbarkeit des Projekts. „Callux“ wird inzwischen international für die erfolgreiche Erprobung dieser Technologie angesehen. Mit Ablauf des Callux-Projekts wird 2016 die breite Markteinführung mit Geräten verschiedener Hersteller erfolgen.

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