Fuhrpark-Management

Direkter Draht nach draußen

Fahrzeugüberblick auf PC und Handy

Ein GPS-gestütztes System zum Fuhrparkmanagement kann als „Außen-Fernrohr“ an vielen Stellen Kosten sparen. Handwerksbetriebe können flexibler auf Kundenanfragen reagieren, Fahrtwege werden optimiert und die Mitarbeiter sind nicht ganz aus dem Blickfeld, wenn sie die Werkstatttür hinter sich schließen.

Früher war es für Andreas Pfaff umständlich und unangenehm, aber leider unumgänglich, seine Techniker und Installateure abzutelefonieren. „Jeden Anruf nimmt der dortige Kunde als Störung wahr“, ist sich der Gas- und Wasserinstallateur-Meister bewusst. Musste er doch herauszufinden, wen er zum dringenden Einsatz bei einem Kunden, der z.B. Gasgeruch wahrnimmt, schicken kann. Vor drei Jahren ließ er mit „C-Track“ von DigiCore (www.digicore-deutschland.de) ein System zum Fuhrparkmanagement in seine vier Fahrzeuge einbauen. Eine kleine schwarze Box steckt unsichtbar hinter dem Handschuhfach. Von dort sendet sie ihre satelliten-georteten Positionsdaten via Mobilfunk an den Rechner der Pfaff-Gas-Technik GmbH in Backnang. Sitzt Andres Pfaff dort vor dem Computer, sieht er sofort auf einer übersichtlichen Karte, wer momentan wo arbeitet. Schnell kann er mit einem einzigen Anruf den nächstgelegenen Monteur beauftragen. So fällt er jetzt kurzfristig Entscheidungen, die ihn vor „C-Track“ wertvolle Zeit gekostet haben. Auf Wunsch protokolliert die Software auch Ereignisse wie Geschwindigkeitsübertretungen, Motorstart und überschrittene Leerlaufzeiten. Ist ein Auto fällig für die Inspektion, blinkt ein rotes Kästchen auf.

Kontrolle für mehr Effektivität

Auch wenn der Inhaber von Pfaff-Gas-Technik selbst im Kundendienst unterwegs ist, behält er seine Fahrzeuge im Auge. Die Weiterleitung ausgewählter Daten von „C-Track“ auf sein Handy ermöglicht dies. Eine SMS informiert ihn über jedes Anlassen und Ausmachen der einzelnen Fahrzeuge. Damit bewahrt er auch jenseits seines Büros den Überblick und kann effizient disponieren. Wenn mal ein wartender Kunde rebelliert, kann er ihn umgehend beruhigen. Denn er weiß, dass sein Mitarbeiter bereits auf dem Weg ist und jeden Moment dort eintreffen wird. Wieviel er durch diesen Vorteil einspart, kann Andreas Pfaff nicht genau beziffern. Doch er ist sicher, dass sich das System allein durch Einsparungen bei den Fahrtwegen doppelt oder dreifach bezahlt macht: „Allein der psychische Effekt auf die Monteure. Sie wissen, dass sie nicht mehr 6 km Umweg fahren können, nur um sich ihre Vesper im Lieblings-Kaufladen zu holen.“ Früher ist das häufig vorgekommen, wie Andreas Pfaff durch zufällige Beobachtungen von Bekannten erfahren musste. Heute ist das für ihn kein Thema mehr. Jeden Abend checkt er kurz, ob alle auf optimalen Wegen gefahren sind. Mit „C-Track“ haben sich die Abnutzungskosten seiner Fahrzeuge, der Treibstoffverbrauch und nicht zuletzt die Fahrtzeiten deutlich reduziert.

Als er die Mitarbeiter über den Einbau von „C-Track“ informierte, argumentierte er, dass diese Kontrolle sie gleichzeitig entlaste: Beschwert sich ein Kunde, dass ihm eine Stunde berechnet wurde, obwohl der Installateur nur eine halbe vor Ort gewesen sei, kann Pfaff dies nun beweisen. Mit einem „Ach, dann war es wohl doch so“, ziehen die Kunden meist ihren Einwand zurück. Seine Mitarbeiter muss der Geschäftsführer nun erst gar nicht mit dem Vorwurf konfrontieren. Als stellvertretender SHK-Innungsobermeister des Rems-Murr-Kreises hat Andreas Pfaff nach der Einführung von „C-Track“ das System in der Innung vorgestellt und weiterempfohlen. „Unter Kollegen hilft man sich eben“, findet der Gas- und Wasserinstallateur-Meister mit Zusatzausbildung als Elektrofachkraft.

Schneller reagieren durch Echtzeit-Datenübertragung

Auch bei größeren Unternehmen bewährt sich der Einsatz von „C-Track“. Vor vier Jahren entschied sich die Geschäftsführung der Burghauser Elektro Rösler GmbH, das GPS-gestützte Fuhrparkmanagement-System zu verbauen. Von der Fahrzeugnachverfolgung in Echtzeit versprach sich die Firmenleitung effizientere Steuermöglichkeiten in der Disposition. Damit sollte das Unternehmen im Arbeitsalltag rascher reagieren können und durch kürzere, optimierte Wege Kosten sparen.
„Als wir uns 2004 auf dem Markt der Anbieter solcher Systeme umsahen, hat DigiCore uns überzeugt. Sie waren die einzigen, die unsere Anforderungen erfüllen konnten. Ausschlaggebend war dabei das Kriterium der Echtzeit-Datenübertragung“, denkt Jürgen Löblein, einer der vier geschäftsführenden Gesellschafter der Firmengruppe, an die Entscheidungsphase zurück. Heute sind vierzehn Fahrzeuge mit der Black-Box bestückt. Eine Mitarbeiterin im Hause schaut sich die Fahrzeugpositionen auf ihrem Rechner an, wenn Anfragen kommen. Sie kann dann umgehend reagieren und den nächstgelegenen Facharbeiter zum neuen Einsatzort schicken.

Ein nützlicher Nebeneffekt ist die Personalkon­trolle. Die Einführung des Systems wurde mit dem Betriebsrat besprochen, dabei gab es keine weiteren Probleme. Sofort nach der Montage in den Neufahrzeugen mussten die Gesellschafter feststellen, dass diese privat genutzt wurden. Eigentlich sollten die Wagen abends auf dem Firmengelände abgestellt werden. Doch „C-Track“ zeigte an, dass nachts weite Strecken zurückgelegt wurden – Privatfahrten. „Jetzt wissen alle Mitarbeiter, dass die Fahrzeuge überwacht werden. Solche Überraschungen kommen nicht mehr vor“, ist Löblein um ein Problem erleichtert. Für ihn hat „C-Track“ sich bewährt: „Die Black-Box funktioniert und hat uns exakt die versprochenen Vorteile eingebracht: Optimierte Disposition und den ständigen Blick auf unseren Fuhrpark. So, wie wir das System nutzen, ist es für uns ideal.“ Die Einsparungen kann er schlecht in Zahlen ausdrücken, es ist eher eine subjektive Empfindung, dass die Anschaffung sich mehr als bezahlt gemacht hat. Nach außen, den Kunden gegenüber, kann er nun bei Beschwerden mit dem Fahrtenbericht nachweisen, dass der Mitarbeiter auch zur in Rechnung gestellten Zeit vor Ort war.

Die Geräte sind per Leasing in Vollamortisation mittlerweile in den Besitz von Elektro Rösler übergegangen. Damit fallen heute nur noch die Mobilfunkkos­ten für die Übermittlung der Datenpakete in Höhe von etwa 8 € pro Gerät an.

Ihren Fuhrpark erneuert die Firma alle drei Jahre. Den Umbau der Geräte in die neuen Fahrzeuge können die Mitarbeiter des Elektrofachbetriebs natürlich selbst bewerkstelligen.

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