Tipps und Tricks im Wärmepumpenmarkt (15)

Energieeinsparungen durch 2. Sollwert

Gerade in Einfamilienhäusern aus den 1980er und 1990er Jahren findet man immer wieder Mischinstallationen vor: Im Erdgeschoss wird mit einer Fußbodenheizung geheizt, in den oberen Etagen sorgen meist einzelne Heizkörper für Wärme.

Unterschiedlich geartete Heizflächen, wie Heizkörper und Fußbodenheizung, erfordern unterschiedliche Heizwassertemperaturen. Bei einer Fußbodenheizung reichen Vorlauftemperaturen von 35 °C aus, Heizkörper jedoch benötigen Temperaturen von durchschnittlich 55 °C. Selbst bei Niedertemperaturradiatoren sind Vorlauftemperaturen von mindestens 45 °C notwendig. Werden Fußbodenheizung und Heizkörper in Kombination betrieben, stellt die Wärmepumpe die höchste erforderliche Temperatur bereit, in der Regel für die Heizkörper. Die niedrige Temperatur für die Fußbodenheizung wird über einen separat gesteuerten Heizkreismischer eingestellt und geregelt. Grundaufgabe jeder Heizungsregelung ist es, automatisch für angenehme und raumindividuelle Temperaturen zu sorgen. In den oberen Stockwerken eines Hauses befinden sich meist Schlaf- und Arbeitszimmer, die nur bei Bedarf für ein paar Stunden beheizt werden müssen. Die Fußbodenheizungen im Erdgeschoss laufen jedoch den ganzen Tag über. In den Zeiten, in denen die Räume mit Heizkörpern nicht genutzt werden, wird wertvolle Energie unnötig verbraucht, da die Wärmepumpe eine Vorlauftemperatur von 45 °C oder höher für diese Räume bereitstellen muss. So verbraucht die Wärmepumpe ca. 35 % mehr elektrische Energie, als wenn sie nur die Fußbodenheizung bedienen würde.

Bisher konnte mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe nur ein Sollwert bereitgestellt werden, so dass bei Mischinstallationen wertvolle Energie verloren ging. Bei „Daikin Altherma“-Luft/Wasser-Wärmepumpen wird bis April 2010 die gesamte Serie umgestellt, so dass ein 2. Sollwert für den Heizbetrieb angesteuert werden kann. Die neue Software stellt zwei Signaleingänge für Mischinstallationen bereit. Damit können zwei verschiedene Temperaturen auf die jeweiligen individuellen Anforderungen gefahren werden. Eine erhebliche Energieeinsparung wird so erzielt. Hierzu ist es notwendig, dass die Räume mit Heizkörpern ein Raumthermostat bekommen. Die neue Software ermöglicht es, dass die Zimmer mit Heizkörpern über das Signal der Raumthermostate individuell eingestellt werden können, auch ohne eingeschaltete Fußbodenheizung. Das Signal für die jeweils höhere erforderliche Heizwassertemperatur ist übergeordnet.

2010 wird Daikin Altherma mit weiteren Neuerungen auf den Markt kommen. Eine davon wird der „Heat Pump“-Gebläsekonvektor sein. Diese Truhe kann anstelle eines vorhandenen Heizkörpers mit Raumthermostaten eingesetzt werden, da sie über eine Signalleitung mit der Wärmepumpe verbunden wird. Die Truhe fordert dann bei Bedarf den höheren Sollwert bei der Wärmepumpe an. Der Leistungsbereich der Truhe erstreckt sich im Heizbetrieb von 1 kW bis zu 3 kW bei 45 °C Wasservor­lauftemperatur.

Mit der Truhe kann aber auch gekühlt werden. Jedoch ist dann zu berücksichtigen, dass die Wasserleitungen zur Truhe dampfdicht isoliert werden, um Kondenswasser an den Leitungen zu verhindern. Im Neubau kann dies bei der Verlegung der Leitungen bereits berücksichtigt werden. Im Altbau erfordert dies in der Regel neu zu verlegende Rohrleitungen zu den Truhen.

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