Fachkräfte & Qualifizierung

Die Arbeit der eigenen Kinder

Den Ausbildungsalltag des eigenen Kindes erleben – für die meisten Eltern ist das ein Ding der Unmöglichkeit. Im Rahmen der Kampagne „Ausbildung macht Elternstolz“ hatten sechs Mütter und Väter die Möglichkeit, in den Berufsalltag ihres Nachwuchses zu schnuppern und dessen tägliche Aufgaben selbst zu meistern. Gisela Bobinger absolvierte ein Tagespraktikum bei der Firma Kohl Wasser + Wärme GmbH in Bobingen, in der ihr Sohn seit einem Jahr in der Lehre ist.

Durch die Kampagne „Ausbildung macht Elternstolz“ hatte Gisela Bobinger die Möglichkeit, die Arbeit ihres Sohnes Johannes besser kennen zu lernen, der seit einem Jahr eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik absolviert.
„Was Johannes genau macht, was er jeden Tag leisten muss und was er erlebt, das wusste ich nicht so recht“, sagt die Mutter. „Jetzt kann ich seinen Beruf und seine Arbeitswelt viel besser einschätzen und freue mich, dass er so einen tollen und zukunftsorientierten Beruf ergreift.“
Montageteile aus dem Lager suchen und dann - erst alleine, später mit Hilfe von Sohn Johannes Waschbecken auf der Baustelle montieren – die Aufgaben, die es zu erledigen galt, waren vielfältig. Johannes hatte seine Mutter dabei natürlich immer im Blick: „Sie kennt sich zwar noch nicht aus, schlägt sich dafür aber richtig gut.“ Gisela, die normalerweise als Sekretärin in einer Grundschule arbeitet, ist fasziniert davon, was ihr Sohn täglich leistet: „Ich bin sehr stolz auf den Johannes. Wenn ich sehe, wie selbständig er auf der Baustelle arbeitet und auf alle zugeht, bin ich sehr beeindruckt.“
Das Bayerische Wirtschaftsministerium, die Industrie- und Handelskammern in Bayern (BIHK) sowie die Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern (HWK) haben die Kampagne „Ausbildung macht Elternstolz“ ins Leben gerufen, um die Akzeptanz für die berufliche Aus- und Weiterbildung in der Gesellschaft zu erhöhen und auf die Vielfalt an Ausbildungsberufen in Deutschland aufmerksam zu machen. Es muss nicht immer ein Studium sein, denn auch eine berufliche Ausbildung bietet jungen Menschen gute Beschäftigungs- und Entwicklungschancen – Sicherheit, Selbstbestimmung und Praxisbezug sind nur einige der Vorteile einer Ausbildung.
Wer Interesse an den Erlebnissen der „Eltern-Azubis“ hat, findet unter www.elternstolz.de weitere Beiträge.

Stimmen zur Kampagne „Ausbildung macht Elternstolz“

Franz Josef Pschierer, Bayerns Wirtschaftsminister

„Mit der Kampagne ‚Ausbildung macht Elternstolz‘ haben wir in Bayern ein einzigartiges Projekt gestartet, das es so in Deutschland sonst nicht gibt. Gemeinsam mit den bayerischen Industrie- und Handelskammern und der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern steigern wir so die Akzeptanz für die berufliche Bildung. Wir setzen ein klares Zeichen: Die berufliche Bildung bietet jungen Menschen hervorragende Karriere- und Entwicklungschancen. Mit einem Ausbildungsberuf schafft man sich die perfekte Grundlage, auf der sich eine sichere berufliche Zukunft aufbauen lässt.“

Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern

„Es freut mich, dass wir durch die Kampagne ‚Ausbildung macht Elternstolz‘ unser Angebot im Handwerk, das sich bislang vor allem an Jugendliche und Lehrer gerichtet hat, um die wichtige Zielgruppe der Eltern ergänzen. Eltern sind für die Berufswahl ihrer Kinder die wichtigsten Beeinflusser und Mitentscheider. Die Kampagne zeigt emotional auf, dass Eltern auf ihre Kinder stolz sein können, wenn diese durch eine erfolgreiche Berufsausbildung finanzielle Sicherheit und dauerhafte Beschäftigungsperspektiven erhalten.“

Dr. Eberhard Sasse, Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK)

„Die Lernorte für eine erfolgreiche Ausbildung sind unsere Betriebe und unsere Berufsschulen. Hier treffen sich Theorie und Praxis, was auch international als Erfolgsfaktor gilt. Jeder Jugendliche kann seinen Neigungen entsprechend lernen. Das macht den Aufstieg in leitende Funktionen bis hin zur Selbständigkeit möglich. So findet jede und jeder eine Entwicklungsperspektive und einen Platz in der Gesellschaft.“

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