Flächentemperierung für Mehrfamilienhaus

Dünnschichtlösung im Neubau umgesetzt

Ein „schlanker“ und leichter Fußboden ist immer mehr im Kommen: Ein Bauvorhaben in Bad Lippspringe zeigt, warum sich dünnschichtige Aufbauten für die Flächentemperierung nicht nur in Sanierungsprojekten, sondern mittlerweile auch im Neubau zunehmend durchsetzen.

In einem Mehrfamilienhaus in Bad Lippspringe wurden insgesamt acht Wohnungen mit dem Fußbodenheizungssystem „cuprotherm ekoBoden“ der Ulmer Wieland-Werke AG (www.wieland.de) ausgestattet. Als Partner einer Bauherrengemeinschaft entschied sich Elmar Wolfram, Inhaber des gleichnamigen lokalen Gebäudetechnik-Installationsbetriebes aus mehreren Gründen für die Dünnschichtlösung: „Eine zentrale Rolle spielte die Reaktionsgeschwindigkeit der Fußbodenheizung – im Vergleich zu eher trägen herkömmlichen Systemen mit mindestens 8 cm Aufbauhöhe punktet die dünnschichtige Variante mit einer schnellen Aufheiz- und Abheizphase“, so der Fachmann. „Ausschlag gebend war zudem, dass der zum ‚ekoBoden‘-System gehörende Zement-Estrich ohne chemische Zusatzstoffe auskommt. Darüber hinaus erzeugt die Flächenheizung eine angenehme Strahlungswärme und kann mit einer relativ geringen Vorlauftemperatur von 35 °C betrieben werden. Nicht zuletzt nimmt die Fußbodenheizung keinen Platz weg, so dass sich die maximale Nutzfläche voll ausschöpfen lässt.“ Alle diese spezifischen Vorteile einer Flächentemperierung kann Elmar Wolfram seinen Kunden nun auch am eigenen Bauvorhaben vorführen. „Das Wohnhaus dient natürlich auch als Vorzeigeobjekt für unsere Gebäudetechnik-Firma“.

 

Regenerative Energieversorgung

Grund- und Spitzenlast werden vollständig von einer Holzpellet-Anlage als regenerativer Quelle mit 38 kW thermischer Leistung abgedeckt. Diese sorgt für die Warmwasserbereitstellung auf einem Temperaturniveau von 70 °C – für Trinkwasser und Heizung. In Verbindung mit einem 1.300 l umfassenden Solar-Hygiene-Speicher wird die „cuprotherm“-Fußbodenheizung mit ihren CTX-Kupferrohren im Vorlauf mit 35 °C warmem Wasser versorgt. Diese Art der regenerativen Energieversorgung gewährleistet im Zusammenspiel mit einem 36 cm starken Thermoplan Außenwandziegel, welcher mit einer Steinwolle-Füllung verbaut wurde, ein Energie-Niveau, das KfW 55 entspricht.

 

Fußbodenaufbau

Auf Effizienz hat der Bauherr auch im Bereich der Temperierung Wert gelegt: „Durch die dünnere Estrichschicht haben wir nicht nur weniger Gewicht, sondern auch weniger Feuchtigkeit ins Gebäude eingebracht“, erläutert Elmar Wolfram einen Vorteil des Systems in der Einbauphase. In den Räumen mit Parkett-Bodenbelag trug der Estrichleger dabei eine 40 mm Schicht auf, in den Bädern mit ihrem Fliesenbelag kam er sogar mit nur 33 mm aus. Der Fußbodenaufbau gründet auf einer Wärmedämmung, auf die das Team von Wolfram Gebäudetechnik eine Noppenplatte mit den Kupferrohren installierte, bevor der Estrich eingebracht wurde. „Der Einbau selbst hat sehr gut funktioniert, was auch auf die gute Vorbereitung und vor-Ort-Betreuung durch den Lieferanten zurückzuführen ist“, betont Elmar Wolfram: „Sowohl in der Vorplanung als auch bei der Ausführung war ein Außendienstmitarbeiter der Wieland-Werke vor Ort. Er unterstützte unser Team bei der Auslegung der Flächenheizung sowie in der Umsetzungsphase mit einer Verlegeeinweisung. Dadurch klappten die Arbeiten reibungslos.“

Infokasten
Flächentemperierung

Eine Flächentemperierung ermöglicht eine energieeffiziente Beheizung bei gleichzeitig maximalem Wärmekomfort. Aufgrund der physikalisch bedingten Wärmeabgabe größtenteils über Strahlung, erwärmen Flächenheizsysteme hauptsächlich die raumumschließenden Flächen, also den Baukörper, und nicht die Raumluft. Neben dem hohen Wärmekomfort kommt zudem ein gesundheitlicher Aspekt zum Tragen: Es findet a so gut wie keine thermisch initiierte Luft- und Staubzirkulation statt. Dies ist gerade für Allergiker ein wesentlicher Aspekt.

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