GPS-Ortung für Montagefahrzeuge

Handwerksbetrieb rüstet Fuhrpark aus

Leer in Ostfriesland ist Heimat des Handwerksbetriebs Hermann Mansholt Elektrotechnik. Hier kümmern sich neun Mitarbeiter um elektrotechnische Installationen aller Art: vom Eigenheim bis zur industriellen Großbaustelle. Es gibt viel flaches Land, die Baustellen liegen mitunter weit auseinander. Ähnlich wie Betriebe aus der SHK-Branche müssen die Firmenwagen jeden Monat etliche Kilometer zurücklegen. Das kostet Zeit und vor allem Geld.

Nicht nur ganz oben im Norden, sondern in vielen Handwerksbetrieben überall in Deutschland herrschen Zeit- und Kostendruck. Dieser Umstand lenkt den Blick auf Innovationen, die ein besseres Zeitmanagement bei gleichzeitiger finanzieller Ersparnis versprechen. Konkretes Beispiel: GPS-Fahrzeugortung. Die Technologie hat einiges zu bieten. Ein deutlich verbessertes Auftragsmanagement, sinkender Treibstoffverbrauch und verlässliches Know-how über die aktuellen Aufenthaltsorte aller Mitarbeiter sind wichtige Argumente, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.

Einsparpotentiale erschließen

Für Hermann Mansholt, Geschäftsführer des gleichnamigen Handwerksbetriebs, war vor allem das Einsparpotential durch den sinkenden Treibstoffverbrauch der kleinen Flotte interessant. Der Unternehmer hatte von einem befreundeten Handwerksbetrieb mit größerem Fuhrpark von sehr positiven Ergebnissen gehört und sich daraufhin mit der Bornemann AG (www.bornemann.net) in Goslar in Verbindung gesetzt. Die Experten blicken auf über 26 Jahre Erfahrung in der IT-Branche zurück und betreuen mittlerweile mehr als 4.200 Kunden – sehr viele davon sind kleinere und mittlere Handwerks­betriebe.

Für & Wider abwägen

Bis dann in Leer die ersten GPS-Sender montiert wurden, ging allerdings noch einige Zeit ins Land. Bevor sich Hermann Mansholt im März 2016 dazu entschieden hat, die sechs Firmenwagen im Montageeinsatz mit einer GPS-Fahrzeugortung auszustatten, dachten er und seine Frau viel über ihre Angestellten nach. Denn die technologische Aufrüstung hat durchaus auch eine soziale Komponente – alteingesessene Mitarbeiter finden sich plötzlich in einem veränderten Arbeitsumfeld wieder. Die persönliche Freiheit, unterwegs aus dem Blickfeld des Vorgesetzten zu verschwinden, gehört der Vergangenheit an. Verständlich, wenn langjährige Gesellen sich erst an den Gedanken gewöhnen müssen, dass der Chef nun jede Fahrzeugbewegung nach­voll­ziehen kann. Dieser Punkt sollte im Unternehmen thematisiert werden. Um den Betriebsfrieden nicht über Gebühr zu strapazieren, hilft es meist, aus dem Arbeitsalltag mit GPS-Fahrzeugortung zu berichten – denn in der Regel weicht die erste Aufregung schnell der Erkenntnis, dass die Vorteile durch das GPS-System überwiegen. Auch bei Mansholt Elektrotechnik werden die Fahrstrecken einzelner Mitarbeiter nicht regelmäßig und nicht im Detail kontrolliert – allein schon, weil der Zeitaufwand hierfür zu groß ist. Der Geschäftsführer ist auch ohne eine individuelle Nachkontrolle mit dem Ergebnis zufrieden. Denn das selbstgesteckte Ziel wurde bereits nach den ersten vier Monaten erreicht: In der Summe gingen die gefahrenen Kilometer deutlich zurück, die jährliche Ersparnis liegt bei rund 1.440 €. Selbst nach Abzug der Mietkosten für das GPS-System hat sich die Investition gelohnt  – und das schon nach kurzer Zeit.  Aber es geht nicht nur darum, die finanzielle Belastung zu mindern. Denn gleichzeitig verbessert sich auch die Service-Qualität gegenüber Kunden deutlich. Eine Bürokraft des Handwerksunternehmen erklärt: „Wenn ein Anruf eingeht, weil eine Störung vorliegt, kann ich mit einem Mausklick feststellen, welcher Monteur den kürzesten Weg hat. Das spart Zeit und Geld. Gleichzeitig kann ich unseren Kunden sofort recht präzise Informationen liefern, was diese zu schätzen wissen.“

System setzt sich durch

Bei Mansholt Elektrotechnik gehörte die Software „Bornemann InFleet“ mit ihrer GPS-Fahrzeugortung schon nach kurzer Zeit zum Arbeitsalltag. Die Mitarbeiter haben sich überraschend schnell an die neue Technologie gewöhnt. Und der nächste Schritt ist bereits in Planung: Mit RFID-Chips an wichtigen Maschinen und Werkzeugen kann das System mit wenig Aufwand weiter ausgebaut werden. Die Vorteile sind:

Ein Blick auf den Monitor zeigt, wo sich die Geräte gerade befinden – im Lager oder doch auf einer Baustelle.

Arbeitsabläufe werden noch besser planbar.

Bei Diebstahl ist es oft möglich, das Gerät zu orten.

Werden die Geräte einem Montagefahrzeug zugewiesen, überprüft das System beim Starten des Transporters, ob alle wichtigen Dinge an Bord sind. Wenn nicht, kann der Fahrer automatisch informiert werden.

Dadurch reduzieren sich zusätzliche Investitionen für die Neubeschaffung verloren gegangener Maschinen und Werkzeuge sehr deutlich.

Fazit

Das Fazit von Hermann Mansholt Elektrotechnik fällt positiv aus. Ein GPS-Ortungssystem wie „InFleet“ rechnet sich auch bei einem kleineren Fuhrpark und überschaubarer Mitarbeiterzahl in der Regel allein schon über die sinkenden Spritkosten. Das Plus an Service-Qualität und Planbarkeit gibt es dann quasi als Bonus. Es wird nicht mehr lange dauern, bis nahezu jedes Montagefahrzeug in Deutschland mit GPS ausgerüstet ist.

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