HEIZUNGSlabel

Branche sieht Hersteller in der Pflicht

Jedes Angebot für eine neue Heizungsanlage muss laut der EU-Richtlinie ab dem 26. September 2015 ein entsprechendes Effizienzlabel sowie die erforderlichen Datenblätter enthalten. Ohne zentrale Produktdatenbank mit integriertem Berechnungstool würde dies insbesondere für Verbundanlagen einen erheblichen Mehraufwand für SHK-Handwerk und Großhandel bedeuten.

Der Spitzenverband der Gebäudetechnik VdZ e.V. (www.vdzev.de) hat daher in Zusammenarbeit mit der ARGE Neue Medien, dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW; www.solarwirtschaft.de) und dem Bundesverband Wärmepumpe (BWP; www.waermepumpe.de) die Plattform „HEIZUNGSlabel“ als neutrale Branchenlösung entwickelt.

Bei der mit über 50 Branchenvertretern gut besuchten Fachtagung am 17. Juni 2015 in Hamburg erläuterte VdZ-Geschäftsführer Dr. Michael Herma die Funktionsweise der Weblösung. So werde die Datenbank von den teilnehmenden Herstellern hauptsächlich über eine Excel-Tabelle mit labelrelevanten Produktdaten befüllt.

Frank Kny, Geschäftsführer der ARGE Neue Medien (www.arge.de), stellte außerdem die Möglichkeit der Dateneinspeisung über das Produktdatenformat VDI 3805 in Aussicht. Der VDI 3805-Datenimport läuft zurzeit allerdings noch nicht einwandfrei. Zugriff auf die Daten erhalten SHK-Handwerk und Großhandel über eine Verknüpfung der Plattform mit ihrer kaufmännischen Software oder direkt über www.heizungslabel.de.

Bereits über 50 Hersteller haben sich für die Teilnahme an der Plattform entschieden. Die im Bundesverband Bausoftware (BVBS; www.bvbs.de) organisierten Softwarehäuser bekannten sich weiterhin zur exklusiven Nutzung der „HEIZUNGSlabel“-Datenbank. Die bei der Fachtagung vorgestellten Drittlösungen zur Label-Erstellung von Oventrop sowie von Cordes & Graefe werden ebenfalls auf die zentrale VdZ-Plattform zugreifen.

Für die erfolgreiche Umsetzung der Plattform sieht die Branche nun die Hersteller in der Pflicht: Viele hätten bereits Daten geliefert, für die reibungslose Nutzung der Plattform müssten jedoch noch wesentlich mehr Produktdaten eingespeist werden. Häufig zeige sich Nachbesserungsbedarf erst während der Dateneinspeisung oder bei der Labelberechnung – je später die Daten also eingespielt werden, desto mehr verzögere sich die Optimierung der Plattform.

Die zentrale Botschaft aller Branchenvertreter bei der VdZ-Fachtagung war somit eindeutig: Mit der Plattform „HEIZUNGSlabel“ ist die Branche für die Verbrauchskennzeichnungsrichtlinie gewappnet – jetzt liegt es an den Herstellern, zügig die benötigten Produktdaten zu liefern.

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