4. VDS-Badforum in Bonn

Komplettbad-Kompetenz im Fokus

„Wir müssen einfach mehr tun“

Am 2. September lud die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) zum 4. VDS-Badforum ins Kameha Grand Bonn. Dabei bildete das Luxushotel mit seiner Lage direkt am Rhein­ufer einen gelungenen Rahmen für das Badforum. Das zentrale Thema der Veranstaltung lautete diesmal „Komplettbad-Kompetenz strukturieren und inszenieren“. Bei den vier Vorträgen boten die Referenten den rund 100 Teilnehmern der Veranstaltung unterschiedliche Sichtweisen auf das Thema.

Haus- und Wohnungsbesitzer haben keine Angst vor Schmutz, Lärm und Co., die eine Komplettbad-Sanierung mit sich bringt: Ihr Problem ist, dass die Mehrheit eine falsche bzw. keine Vorstellung mit dem Begriff „Komplettbad“ verbindet. Dies ergab eine beim 4. Badforum vorgestellte forsa-Repräsentativumfrage.

„Komplettbad“

Im Sinne der Branche bedeutet der Begriff „Komplettbad“ ein Bad nach Auftraggeber-Wünschen vom Sanitär-Fachbetrieb. Nur 49 % der bei der forsa-Umfrage befragten Haus- und Wohnungsbesitzer gaben diese korrekte Antwort. 45 % sehen in diesem Begriff etwas Festgelegtes oder Vorgegebenes – 6 % können sogar keine Angabe machen. VDS-Geschäftsführer und Moderator des Badforums Jens J. Wischmann deutet das Ergebnis so, dass „noch eine Menge Arbeit auf uns wartet“. Auch der Vorstands-Vorsitzende des VDS, Andreas Dornbracht, wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass das Komplettbad als Kernkompetenz der Branche im Bewusstsein der Verbraucher noch „viel zu wenig verankert“ sei, obwohl es häufig gewünscht werde und der Fachschiene zugleich große Profilierungs- und Differenzierungschancen biete. „Wir nutzen die Potentiale noch nicht ausreichend genug“, erklärte Dornbracht und er fügte hinzu: „Wir müssen einfach mehr tun, damit wir diese Angebotsfelder erschließen.“

 
Vier Vorträge

In den vier Vorträgen des Badforums im Konferenzraum des Kameha Grand Bonn sorgten die Referenten für unterschiedliche Sichtweisen auf das zentrale Thema der Veranstaltung „Komplettbad-Kompetenz strukturieren und inszenieren“.
Prof. Peter Wippermann spannte in seinem Vortrag einen Bogen vom generellen gesellschaftlichen Wandel über die künftigen Wohnwünsche der Bundesbürger bis zu den sich abzeichnenden Badauswirkungen. Nach Meinung des Experten und Gründer des Hamburger Trendbüros wird das Bad in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen.

Der Mitbegründer der Unternehmensberatung market-first, Berthold Hellmann, ging in seinem Vortrag auf Veränderungen bei den Marktbedingungen in der Sanitärbranche ein und verwies auf benachbarte Ausbaubranchen, in denen solche Trends schon weiter vorangeschritten seien. Jetzt gelte es für die Branche ihre Kernkompetenzen neu unter Beweis zu stellen und vorhandene Angebotslücken im Komplettbad-Geschäft zu schließen, erklärte Hellmann.

In ihrem Vortrag zeigte Sabine A. Fischer auf, dass dem „naturkonformen Badezimmer“ die Zukunft gehöre. Dabei erläuterte die Chefin von modern-life-design, dass auch die Raumakustik eine wichtige Rolle spiele und es möglich sei, ohne Fliesen im Bad auszukommen. Der letzte Referent des Badforums, Jörg Kaiser, für den Bausektor verantwortlicher Geschäftsbereichsleiter von Porsche Consulting, gab den rund 100 Teilnehmern dann noch Denkanstöße bei der Verbesserung von Arbeitsabläufen mit auf den Heimweg. Eine exklusive Praxisanalyse durch Porsche Consulting habe ergeben, dass von wirklich rationellen Komplettbadprozessen in der dreistufigen Wertschöpfungskette gegenwärtig noch nicht die Rede sein könne. Durch die konsequente Anwendung von „Lean Construction“ lasse sich die Durchlaufzeit einer Badsanierung jedoch auf sieben bis zwölf Arbeitstage senken, so Kaiser.

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