Modernisierung mit bivalentem
Heizsystem

Gas-Absorptionswärmepumpe & -Brennwertkessel Wohnhaus erzielt deutliche Einsparungen

Mehrfamilienhaus in Wernau optisch und technisch grundlegend modernisiert: Gas-Absorptionswärmepumpe und Gas-Brennwertkessel steigern den Wohnkomfort und senken den Energieverbrauch.

Das Mehrfamilienhaus inWernau ist nicht wiederzuerkennen. Modernes Grau und leuchtendes Weiß dominieren an der Fassade, das alte Steildach ist einem modernen Flachdach-Aufbau gewichen. Das schafft Raum für sechs zusätzliche Wohnungen im Penthouse-Stil und gibt dem Gebäude ein neues Gesicht.

Doch nicht nur optisch, sondern auch technisch hat die Wohnungsbaugenossenschaft Wernau das Haus grundlegend verändert. Anstelle der Gas-Kachelöfen und der elektrisch beheizten Warmwasserboiler liefern jetzt eine Buderus Gas-Absorptionswärmepumpe „Logatherm GWPL 41“ und ein Gas-Brennwertkessel „Logamax plus GB 162-65“ Raumwärme und warmes Wasser.

Das Gebäude aus dem Jahr 1959 bot keinen ausreichenden Wärmeschutz. Darüber hinaus war die Art der Raumheizung und Trinkwassererwärmung nicht mehr zeitgemäß: Ein Gas-Kachelofen mit 9,3 kW Leistung als raumluftabhängige Verbrennungsstätte und ein elektrisch betriebener Warmwasserboiler mit 80 l Inhalt in jeder Wohnung, diese Kombination erfüllte nicht mehr die heutigen Anforderungen.

effizientes Gesamtkonzept

Das Mehrfamilienhaus wurde entkernt und mit neuen Fenstern sowie einem Vollwärmeschutz an der Fassade versehen, dadurch lassen sich die Wärmeverluste deutlich senken. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung reduziert die Wärmeverluste zusätzlich. Bei der energetischen Sanierung arbeitete die Heizungsfachfirma Amann GmbH aus Wendlingen eng mit der Buderus Niederlassung Esslingen zusammen. „Zielvorgabe des Bauherren war ein möglichst umweltschonendes und energieeffizientes Konzept für die Raumheizung und Trinkwassererwärmung“, erklärt Inhaber Theo Amann. Weil der Erdgasanschluss bereits vorhanden war, bot sich die weitere Nutzung dieses Energieträgers an. Mit einer Gas-Absorptionswärmepumpe und einem Gas-Brennwertgerät konnten die strengen Anforderungen des Erneuerbare Energien-Gesetzes in Baden-Württemberg an eine Sanierung im Bestand erfüllt werden. Dieses verlangte zu diesem Zeitpunkt einen 50%igen Anteil an regenerativer Wärmeerzeugung beim Einsatz einer Wärmepumpe und einer grundlegenden Modernisierung des Heizsystems.

Die Kombination aus Gas-Absorptionswärmepumpe und Gas-Brennwertgerät zeigt, dass zukunftsweisende Technik gut in ein Bestandsgebäude integriert werden kann. Mit dieser Lösung und den zusätzlichen Maßnahmen zur Wärmedämmung lässt sich der Energieverbrauch erheblich senken – von rund 625 000 kWh pro Jahr auf nur noch knapp 60 000 kWh (umgerechnet auf 24 Wohneinheiten wie vor dem Umbau). Für die jetzt 30 Wohneinheiten liegt der Energiebedarf bei rund 80 000 kWh pro Jahr. Auch der CO2-Ausstoß hat sich deutlich reduziert. Dieser lag vor der Renovierung bei 152 t pro Jahr und jetzt noch bei 15 t – eine Einsparung von rund 137 t CO2.

Gas-Absorptionswärmepumpe

„Das Zusammenspiel von Gas und Umweltwärme in einem bivalenten Heizsystem leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz“, sagt Hans-Jörg Bischoff, Technischer Berater der Buderus Niederlassung Esslingen. In dem Mehrfamilienhaus mit 2000 m² Wohnfläche deckt die Gas-Absorptionswärmepumpe „Logatherm GWPL41“ mit 41 kW Leistung (bei A7/W35) die Grundlast, der „Logamax plus GB162“ mit 65 kW wird als Spitzenlastkessel und zur Trinkwassererwärmung eingesetzt. Die im Freien aufgestellte Wärmepumpe erreicht einen hohen Wirkungsgrad von bis zu 165 % und eignet sich mit Vorlauftemperaturen von bis zu 65 °C auch für herkömmliche Heizflächen, so dass im renovierten Altbau die Wärme jetzt über Heizkörper mit einer maximalen Vorlauftemperatur von bis zu 60 °C verteilt wird. In den Neubauwohnungen ist eine Fußbodenheizung eingebaut – hier liegt die Vorlauftemperatur bei 45 °C.

Weil die Anschlusstechnik der Wärmepumpe der eines Gas-Brennwertgerätes entspricht, ist die Installation für Handwerkspartner einfach. „Die Anforderungen für die Außenaufstellung sind bereits von Elektro-Wärmepumpen bekannt“, unterstreicht Heizungsfachmann Theo Amann. Werkseitig verfügt die Gas-Absorptionswärmepumpe über einen anschlussfertig gefüllten, wartungsfreien Kältekreislauf. Die Technologie ermöglicht einen unterbrechungsfreien Betrieb selbst bei niedrigen Außentemperaturen. Ein weiteres Argument für den Einbau war der große Modulationsbereich von 50 bis 100 %, damit eignet sich die Maschine für ein bivalentes System mit einem Gas-Brennwertkessel.

Eine Besonderheit ist die übergeordnete gemeinsame Ansteuerung aller Systemkomponenten mit dem Regelsystem „Logamatic 4000“ von Buderus (www.buderus.de), das für deren optimales Zusammenwirken sorgt. Das eingebaute Regelgerät wurde mit mehreren Funktionsmodulen ergänzt: Das „FM458“ erfasst Sammelstörmeldungen und hat einen 0-10 V-Ein- und Ausgang für die Wärmeanforderung, das „FM444“  dient zur Einbindung eines alternativen Wärmeerzeugers und eines Pufferspeichers in die Heizungsanlage. Mit dem „FM442“ ist die Einbindung von zwei Heizkreisen mit oder ohne Stellglied in das Regelsystem möglich und das „FM445“ ermöglicht die Einbindung einer Temperaturregelung für ein Speicherladesystem mit externem Wärmetauscher in die Heizungsanlage.

Gas-Brennwertkessel

Mit einer Leistung von 65 kW unterstützt der „Logamax plus GB162“ als Spitzenlastkessel die Gas-Wärmepumpe bei besonders hohen Wärmeanforderungen. Herzstück des „Brennwert plus“-Konzeptes ist der „ALUplus-Wärmetauscher“. Im Inneren des Aluminium-Rippenrohr-Wärmetauschers sorgen ineinander gedrehte Kanäle für eine größtmögliche Oberfläche und verbesserte Wärmeübertragung und damit für Normnutzungsgrade von bis zu 110,5 %, bezogen auf den Heizwert Hi. Besonderes Kennzeichen des Wärmetauschers ist die spezielle Oberflächenveredelung der Heizflächen durch ein patentiertes Plasmapolymerisationsverfahren. Dieses schützt vor Verschmutzung und erleichtert Reinigung und Wartung.

Größtmöglichen Warmwasserkomfort für die etwa 80 Bewohner bieten die beiden Warmwasserspeicher „Logalux SF750“ mit Speicherladesystem „LSP3“, sie können zusammen 1500 l bevorraten. Der ebenfalls eingebaute Pufferspeicher „Logalux P500“ hat ein Volumen von 500 l. Die Dimensionierung sichert den uneingeschränkten Warmwasserkomfort „Durch die grundlegende Modernisierung des Gebäudes konnten wir neben der erheblichen Energieeinsparung den Wohnkomfort deutlich steigern“, sagt  Wohnungsbau-Geschäftsführer Matthias Schneider.

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