Produktion von Badmöbeln

Natürlichkeit und Geborgenheit

Holz als einzigartiger Werkstoff

Das Bad entwickelt sich aktuell zu einem persönlichen Erholungs- und Entspannungsressort. Als intimes Refugium vor dem hektischen Alltag stehen gerade im Bad Natürlichkeit und Geborgenheit hoch im Kurs. Das verändert auch die Ansprüche an Wohnlichkeit und Atmosphäre. Welches Material könnte diesem Anspruch besser genüge tun als Holz? Daher setzt der Sanitärspezialist Duravit bei seiner Badmöbelproduktion in Schenkenzell im Schwarzwald auf diesen einzigartigen Werkstoff.

Seit 1992 produziert Duravit in Schenkenzell Badmöbel. Auftragsbezogen fertigen hier inzwischen 170 Mitarbeiter die gesamte Produkt-Palette vom Waschtischunterschrank bis hin zum Rollcontainer. Ganz im Zeichen der Wohnlichkeit setzt Duravit (www.duravit.de) auf eine ganze Bandbreite von unterschiedlichen Echtholzfurnieren, die von heller, gekalkter Eiche über Palisander bis hin zu fast schwärzlichem Ebenholz geht – und ganz aktuell: Eiche Anthrazit. Hinzu kommt eine Vielzahl von Dekor-Oberflächen von hellem Ahorn bis hin zu dunkler Wengé.

Produktion erweitert

Der aktuelle Trend zu mehr Wohnlichkeit im Bad hat die Nachfrage angekurbelt und machte eine Vergrößerung der Produktionsfläche erforderlich. Daher wurde an das bestehende Gebäude ein 43 mal 30 m großer Anbau angedockt. So entstanden auf drei Ebenen zusätzliche 3200 m² Produktionsfläche, rund ein Drittel mehr als bisher. Im Zuge der Erweiterung des Werkes wurde auch die Fertigung neu organisiert. Zu dem bestehenden Maschinenpark wurden computergesteuerte Maschinen angeschafft. Vollautomatische Abläufe bei Anlieferung, Zuschnitt und Lagerung im Verbund mit individueller handwerklicher Bearbeitung zeichnen das Produktionskonzept aus.

Vollautomatisches Plattenlager und Plattensäge

Per LKW werden zunächst die Spanplatten angeliefert. Ein vollautomatisches Kransystem sortiert die Platten mit den unterschiedlichsten Maßen ein. Dann arbeiten zwei Plattenlager Hand in Hand: Ein Computer sorgt dafür, dass die richtigen Stapel zur Weiterverarbeitung in der Produktion verfügbar sind. Nach einem genauen Produktionsplan beliefert das Plattenlager die nachfolgende Säge.

Für den Rohschnitt der Teile sorgt eine horizontale Plattensäge. Die in der Säge und an allen anderen Holzbearbeitungsmaschinen anfallenden Holzspäne werden abgesaugt und direkt in ein 16 m hohes Silo transportiert. Die etwas größeren Restabschnitte verarbeitet ein Hacker vorher zu Hackschnitzeln. Im Silo lagern in der Regel rund 440 m3 Hackschnitzel und Holzspäne, die den gesamten Wärmebedarf für eine umweltgerechte Beheizung der Werksanlagen decken.


Millimetergenaue Formatierung

Doch die Säge hat nur den Grobschnitt erledigt, erst in der Formatstraße erhalten die Bauteile ihr exaktes Format. Gleichzeitig werden Kanten aus verschiedenen Materialien mit PU-Leim angebracht, damit sie später auch wasserfest sind. Zunächst werden die halbfertigen Bauteile dann in einem vollautomatischen Zwischenlager gestapelt. Sekundenschnell sind die frisch produzierten Halbfabrikate in einem der vielen Regalgänge eingelagert und jederzeit zur Weiterverarbeitung abrufbar.


Fertigungsinseln für den finalen Schliff

Stationsweise werden die Bauteile weiterverarbeitet. Im Verputzbereich werden z. B. alle Fronten kontrolliert und bearbeitet. Die Mitarbeiter säubern die Kanten mit einem Stechbeitel und entfernen überstehende Leimreste und Aufkleber. Eine weitere Fertigungsinsel ist extra für das neue Spiegelwandsystem „mirrorwall“ eingerichtet: Jedes Teil wird genau so, wie es später beim Kunden stehen wird, zusammengebaut. Erst wenn alle Funktionen überprüft wurden, wird es verpackt. Im Bereich Wannen + Wellness werden Wannenverkleidungen für die Vorortmontage vorbereitet. Durch die mit Echtholzfurnier beschichteten Wannenverkleidungen wird nicht nur der Wohncharakter des Bades unterstrichen, sondern auch leichter Zugang zu der verdeckten Wannentechnik ermöglicht. Auch die Möbelkonsolen werden in einem eigenen Bereich gefertigt. Die Duravit-Konsolen werden mit einer speziellen Falttechnik aus einem Stück in einem Bearbeitungszentrum gefertigt. Danach werden die Konsolen-Kanten exakt zusammengefügt.

Montage und Verpackung

In der Vormontage werden die Möbelartikel in Bearbeitungszentren weiterverarbeitet. Am Ende steht die Verleimung des fertigen Schranks. Der Mitarbeiter trägt den Leim auf, steckt das Möbel zusammen und legt es in eine Presse, wo es mit einem Druck von ca. 7 bar verpresst wird. Fertig formatiert, bekantet und verpresst, wird das Möbel nun Schritt für Schritt in der Endmontage zusammengebaut: Griffe montieren, Scharniere einhängen, Kantenschutz für den Transport anbringen und die Möbel mit einem Schutzvlies versehen. Vor der Verpackung wird jeder Auftrag noch einmal kontrolliert. Erst dann verlässt die Palette das Werk. Lackieranlage

Lackierte Möbel sind im Trend und so investierte Duravit auch bei der Lackieranlage in den neuesten Stand der Technik. Dabei wurden neben einer hochwertigen Lackierung auch umweltschonende Aspekte berücksich­tigt. Beim Lackieren fangen Bürsten den überschüssigen Lack auf. Das getrocknete Pulver wird mit einer Rakeltechnik abgestreift und in einem Behälter hinter der Lackierwand gesammelt. Im getrockneten Zustand ist der Lack schadstofffrei, enthält keine Lösungsmittel und kann somit als gewöhnlicher Hausmüll entsorgt werden.


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