Zuverlässige Abwassertechnik

Robben lieben sauberes Wasser

Fäkalienhebeanlage

Ein ausgedientes Fahrgastschiff dient zukünftigen Doktoren der Rostocker Universität als Forschungsplattform, von der aus sie wissenschaftliche Langzeitstudien über die Sinneswahrnehmung und Unterwasserorientierung von Robben durchführen werden. Die Abwasserentsorgung auf dem Schiff wird durch moderne Fäkalienhebeanlagen realisiert, die das Abwasser über klein dimensionierte Druckleitungen von der Ostsee an Land pumpen.

Auf dem umgebauten Forschungsschiff finden sich Forschungslabor, Wohnkojen samt sanitärer Einrichtungen, Vorlesungsräume sowie spezielle Küchenräume, in denen hochwertiges Fischfutter für die Robben gekühlt und zubereitet wird. Etwa 500 m Entfernung allerdings liegen zwischen dem Fahrgastschiff und dem nächsten öffentlichen Abwasserkanal. Drei Fäkalienhebeanlagen „compli 125“ der Firma Jung Pumpen (www.jung-pumpen.de), die mit Schneidradpumpen ausgestattet sind, zerkleinern deshalb das mit Feststoffen angereicherte Abwasser und pumpen es über eine Kunststoffleitung mit einem Durchmesser von 63 mm zum nächstgelegenen öffentlichen Kanal an Land.

 
Auf die Technik kommt es an

Lars Miersch, einer der Wissenschaftler und Mitgesellschafter des MSC Marine Science Centers, legte bei der Planung und Ausstattung der Forschungsstation besonderen Wert auf hochwertige Haustechnik. „Mir war es enorm wichtig, eine absolut zuverlässige Abwassertechnik auf unserem Schiff zu installieren. Zum einen hängt der Betrieb dieser Station natürlich auch von der einwandfreien Entwässerung ab,“ so Lars Miersch, „zum anderen muss eine Belastung unseres 60 mal 30 m Robbengeheges durch kontaminierte Abwässer unbedingt vermieden werden.“
Die Hebeanlage „compli 125“ mit Schneidradpumpen „MultiCut“, die hier zum Einsatz kam, wird speziell für die Entsorgung von Sonderobjekten wie Hausbooten, Wochenendhäusern oder mobilen Sanitäreinrichtungen eingesetzt. Die Schneidradpumpen ermöglichen den Einsatz von Druckleitungen ab DN32, die einfach und kostengünstig zu verlegen sind. Da es sich bei der „compli 125“ um eine überflutbare Anlage handelt, kann sie selbst in überschwemmungsgefährdeten Gebieten eingesetzt werden. Flexible Anschlussmöglichkeiten und die kompakte Gehäuseabmessung der Hebeanlage lassen die Installation auch unter beengten Raumverhältnissen zu. Das in dem Forschungsinstitut eingesetzte Förderaggregat ermöglicht einen Förderstrom von maximal 18 m3/h und eine maximale Förderhöhe von 24 m.

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