Vandalismusschutz

Sanitäranlagen effizient schützen

Keine Angriffsfläche bieten

Der Schutz vor Vandalismus ist eines der zentralen Themen im öffentlichen und halböffentlichen Sanitärraum. Hinterlassenschaften von Zerstörungswut und kriminellen Energien machen Betreibern nicht nur Kopfzerbrechen, sondern verursachen auch Schäden in immenser Höhe. Auch die Drogenproblematik hat in öffentliche Anlagen Einzug gehalten. Zu risikoträchtigen, zum Teil für Nutzer lebensbedrohlichen Situationen gehören dabei z.B. benutzte Injektionsnadeln. Werden diese in Toilettenpapierhaltern oder Hygienebeutelspendern versteckt, bedeuten Sie eine große gesundheitliche Gefahr für Nutzer oder Servicepersonal.

Betreiber öffentlicher Sanitärräume können ihre Anlagen effizient vor akuter Vandalismusgefahr schützen. Waschanlagen, Accessoires und Armaturen, die für Privatbäder entwickelt wurden, gehören auch nur dorthinein. Für den Einsatzbereich öffentlicher, halb öffentlicher und gewerblich-industrieller Sanitärbereiche gibt es ganz spezifische Produktentwicklungen.

 

Wodurch zeichnen sich vandalismusgeschützte Sanitärelemente aus?

Auch wenn es keinen 100 %-igen Schutz vor Vandalismus in Sanitärräumen gibt, kann man mit entsprechenden Präventivmaßnahmen und der Wahl spezifischer Produkte eine ganze Menge gegen Vandalismus unternehmen. Diese stellen sich in zahlreichen Eigenschaften den hohen Anforderungen im öffentlichen Raum:

besondere Robustheit, Unempfindlichkeit und Stabilität

außerordentliche Schlagfestigkeit und Kratzfestigkeit

hohe Säurebeständigkeit

flächenbündige Verarbeitung, ohne offene Naht- oder Verbindungsstellen sowie glatte, geschlossene Oberflächen

hohe Funktionalität und Bedienungssicherheit auch bei extremer Beanspruchung

sich selbsterklärende, einfache Bedienung

sichere Montage und Installation durch z.B. verstärkte Montage- oder Installa­tions­rahmen

kompakte Gehäusekörper, die wenig Angriffsfläche bieten und die Technik sowie Befüllreservoire zugriffssicher verschließen

kurze Hebel, die Hebelkräften möglichst wenig Fläche bieten

Lösungen, die auch UP montiert werden können

Elemente mit erhöhtem Brandschutz, brandgesicherte Materialien, Unempfindlichkeit gegenüber Einwirkungen von brennenden Zigaretten

versteckte Technik (oftmals sind Unterputzlösungen vorzuziehen)

sehr gute, helle Ausleuchtung des gesamten Sanitärbereichs, ohne dunkle Ecken

jederzeit saubere, gepflegte, optisch einladende Gesamtanlage (Visitenkarteneffekt)

 

Durchdachte Lösungen
für mehr Schutz

Neu-Installationen und Sanierungen von Sanitäranlagen verlangen eine sorgfältige Planung und durchdachte, zielgerichtete Auswahl der Produkte. Eine Umfeld- und Nutzeranalyse kann bereits Hinweise auf mögliche Vandalismusrisiken geben.

Zu solchen Risikobereichen gehören beispielsweise unbewachte PWC-Anlagen. Hier kommen daher bevorzugt nutzungsspezifisch entwickelte wandintegrierte Wasch­einheiten zum Einsatz. UP-Kompakteinheiten, wie z.B. aus der „Exklusiv-Familie“ von Kuhfuss (www.kuhfuss.de), bieten die Möglichkeit der einfachen sowie bequemen Nutzung und gleichzeitig einen besonderen Schutz. Die sensorgesteuerten Angebote der Wasserentnahme, des Seifenspenders und des Händetrockners werden bei dieser UP-Wandeinheit komplett in einem Element zur Verfügung gestellt. Die Elektronik ist hinter der Wand versteckt − die Revision erfolgt z.B. im dahinterliegenden Revisions- und Wartungsraum.

 

Es kommt auf Details an

Wer den Einsatz von Selbstschlussarmaturen wählt, sollte vorher prüfen, ob tatsächlich den Nutzern warmes Wasser zur Verfügung gestellt werden muss. Aus Sicherheitsgründen müssen Selbstschlussarmaturen mit dem Angebot von kaltem und warmem Wasser im öffentlichen Raum mit einem Thermostaten ausgestattet sein. Armaturen mit diesem technischen Paket bieten allerdings konstruktionsbedingt eine höhere Angriffsfläche als reine Kaltwasserarmaturen. In den meisten öffentlichen Bereichen, in denen die Armaturen lediglich zum Händewaschen verwendet werden (in aller Regel ist dies in WC-Vorräumen der Fall), ist eine Kaltwasserversorgung absolut ausreichend.

Bei Ausstattungsarmaturen, wie z.B. Toi­lettenpapierspendern, Hygienebeutel- oder auch Handtuchspendern, sollte weitgehend vermieden werden, dass gefährliche Gegenstände, wie z.B. Injektionsnadeln, im Gehäuse versteckt werden können. Diese bergen ein immenses Gefahrenpotential auch für andere Nutzer. Daher müssen Accessoires so konstruiert sein, dass sie vor Fremdzu- und besonders -eingriffen ins Gehäuse geschützt sind und das Deponieren von Gegenständen so weit wie möglich verhindern. Kann ein regelmäßiges Auffüllen von Papierhandtuchspendern nicht gewährleistet werden, sind elektrische Händetrockner die vorteilhaftere Lösung.

WC mit beweglichen Ausstattungsdetails sollten durch Toiletten mit eingeformten Sitzflächen ersetzt werden. Automatische sensorgesteuerte Spülungen machen z.T. empfindliche Drückerplatten unnötig − hier werden Angriffsflächen einfach eingespart. Brandgeschützte Abfalleimer sorgen für erhöhte Sicherheit. Dort, wo durch Unfug mit Papierhandtüchern gerechnet werden muss, übernehmen elektrische Händetrockner den nutzergerechten Service. Abschließbare Revisionsklappen vor technischen Innenleben und Füllbehältern verwehren Unbefugten den Zugriff. Bei wasserführenden Armaturen mit „WRC“-Technik kann aus der Ferne eine Funktionsüberwachung erfolgen. Sie gibt unmittelbaren Hinweis auf etwaige Funktionsstörungen und ermöglicht schnelles Handeln (z.B. umgehende Kontrolle, Beseitigung eines eventuellen Schadens zu weiteren Vermeidung von Stagnationsproblemen durch Funktionsausfall).

 

Materialauswahl entscheidend

In öffentlichen Bereichen haben sich Materialien mit spezifischen Eigenschaften der hohen Schlagresistenz, Unempfindlichkeit gegen Säuren und hohem Brandschutz besonders bewährt. Allem voran das Material Edelstahl rostfrei, das in Einsatzbereichen von Fußballarenen, öffentlichen Toilettenanlagen oder Freizeitanlagen auch extremen Umgangsformen trotzt. Da das Material mit seiner geschlossenen widerstandsfähigen Oberfläche einfach zu reinigen und zu pflegen ist, können etwaige Verschmutzungen leicht entfernt werden. Bei Schlägen mit großer Wucht auf das Gehäuse sind zwar Beulen nicht gänzlich auszuschließen, der Funktion und Haltbarkeit der Elemente tut dies im Regelfall allerdings keinen Abbruch.

Darüber hinaus bieten z.B. Waschtische aus dem widerstandsfähigen Verbundmaterial Mineralstahl (steht dem Material Edelstahl rostfrei an Robustheit und Langlebigkeit in nichts nach) den Vorteil einfacher Installation und bequemer Ein-Mann-Montage, da es leichter ist als herkömmliche Materialien.

Mineralguss gilt als robust und langlebig. Dort, wo mit extremen Übergriffen auf die glänzende Oberflächenschicht zu rechnen ist, sollte man besser Elemente aus Edelstahl oder Mineralstahl einsetzen.

Bei allem darf die gestalterische Note im Umfeld nicht vergessen werden. Eine einladende Visitenkarte mit ansprechenden Materialkombinationen (z.B. Edelstahlelemente in Kombination mit Stein- oder Fliesenwänden etc.) gilt als erfolgreiches Instrument gegen Vandalismus. Ebenso wichtig: eine optimale Ausleuchtung ohne jegliches Risiko von dunklen Ecken. Auch ein musikalischer Hintergrund mit dezenter Klassik oder sanftem Entspannungsbackground kann rüde Gemüter durchaus beruhigen.


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