Schlammabscheidung in
Heizungsanlagen

Störungsfreier Betrieb Effizient abscheiden

Bei Modernisierungsmaßnahmen von Heizungsanlagen begegnet dem SHK-Fachmann das Füllwasser meist als trübe Flüssigkeit – dabei handelt es sich um das Medium, das die Wärmeerzeugung und -verteilung überhaupt erst möglich macht. Welche Folgen die Verschmutzung und Schlammbildung haben kann und wie man sie wirkungsvoll unterbindet, wird hier erläutert.

Verantwortlich für das Entstehen der Ablagerungen ist vor allem die Luft, die sich als Blasen, Mikroblasen und Gas im Heizungswasser befindet. Der in der Luft enthaltene Sauerstoff reagiert mit den metallischen Oberflächen an den wasserberührten Bauteilen, etwa Kesselwänden, Heizkörpern, Wärmetauschern usw. Daraus entstehen Eisenhydroxid, Magnetit und Hämatit. Diese Korrosionsprodukte zirkulieren in der Anlage und können Probleme verursachen, wie etwa festsitzende Thermostate, verstopfte Leitungen oder Wärmetauscher, Verschleiß des Pumpengehäuses oder defekte Dichtungen.

Nun ließe sich daraus schließen, dass nur der Lufteintrag unterbunden werden muss, um den beschriebenen Folgen aus dem Weg zu gehen. Doch dazu muss man sich vor Augen führen, dass keine Heizungsanlage 100-% gasdicht ist. Durch Verschraubungen, Verpressungen und aufgrund des gewählten Rohrmaterials kann ebenso Luft eindringen wie durch Mikrolecks, Nachfüllvorgänge oder ein nicht korrekt dimensioniertes und platziertes MAG. Darüber hinaus ist zu bedenken, dass die Erwärmung des Füllwassers dazu führt, dass es weniger Luft absorbieren kann. Je mehr Luft bzw. Sauerstoff im System vorkommt, umso mehr wird die Schlammbildung gefördert. Insbesondere in Bestandssystemen haben sich ohne eine wirksame Gegenmaßnahme bald Korrosionsprodukte gebildet.

Magnetit als Minuspunkt

Die dunkle, schlammbehaftete Flüssigkeit setzt sich aus Eisenoxiden zusammen, die in verschiedenen Erscheinungsformen vorliegen, auch als Magnetit. Diese magnetischen Partikel können sich u. a. negativ auf die heute verwendeten Hocheffizienzpumpen auswirken, die einen dauermagnetisierten Rotor aufweisen. An diesem wasserumströmten Element setzt sich Magnetit fest, vor allem die kleinsten Teilchen von 5 bis 10 µm. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar misst ca. 40 µm. Auch in Wärmemessgeräten, Ventilen oder anderen sensiblen Bauteilen lagert sich der unerwünschte Stoff ab. Da sich die Entstehung der Rückstände nicht komplett vermeiden lässt, wird die kontinuierliche Entfernung der Partikel umso wichtiger.

Weg mit dem Schlamm im Füllwasser

Ein wesentlicher Schritt zu einer dauerhaft effizienten Anlage ist die Abscheidung durch hochwertige Qualitätsprodukte, z. B. von Spirotech (www.spirotech.de). So entfernt der „SpiroTrap Magnet“ sowohl magnetische als auch nichtmagnetische Partikel bis 5 µm – das liegt deutlich über den Werten von Standardprodukten. Die Konstruk­tion aus „Spirorohr“ plus Magnet entzieht dem kontinuierlich strömenden Füllwasser die störenden Stoffe. Die nichtmagnetischen Teilchen werden vom „Spirorohr“ „ausgebremst“ und sinken in den unteren Teil des Abscheiders. Die magnetischen Partikel haften innen an den magnetisierten Bereichen. Vor dem eigentlichen Abscheidevorgang wird entweder der außenanliegende Magnet entfernt oder der flexible Abziehmechanismus betätigt. Die im groß dimensionierten Auffangbereich gesammelten Partikel werden dann mit etwas Füllwasser abgelassen. Ein Vorteil: Der „SpiroTrap Magnet“ kann sich nicht wie ein Filter zusetzen. Der Druckverlust bleibt dauerhaft gering, unabhängig vom Füllstand. Filter und Schmutzfänger weisen stattdessen einen steigenden Druckverlust auf, bis hin zur völligen Blockade. Bei einem „SpiroTrap“ besteht keine Gefahr einer Betriebsunterbrechung, auch die Abscheidung erfolgt im laufenden Betrieb. Anschließend sollte der Fachmann den Anlagendruck prüfen und bei Bedarf VDI-2035-konformes Füllwasser zuführen.

Als Material für die Produkte nutzt Spirotech Messing, Stahl und Edelstahl. Die Messing-Abscheider werden bis zu einer Strömungsgeschwindigkeit von 1 m/s eingesetzt. Die Stahl- und Edelstahlausführungen sind als Standard- und Hi-flow-Varianten erhältlich. Hier liegt die Strömungsgeschwindigkeit bei 1,5 bzw. 3 m/s. Als Arbeitsdruck wird üblicherweise 0 bis 10 bar angegeben. Bei Bedarf unterstützt Spirotech Planer und SHK-Fachleute bei der Auslegung und Konzeption. In jedem Fall garantiert eine solche Komponente dauerhaft zuverlässiges Arbeiten bei minimalem, gleichbleibendem Druckverlust und eine hohe Lebensdauer. Das Bauteil wird bei Heizungsanlagen in den Rücklauf installiert und kann mit passenden Dämmschalen versehen werden.

Für jede Anlagengröße das richtige Produkt

Für kleinere Anlagen hat Spirotech den „SpiroTrap MB3“ mit den Anschlüssen 22 und 28 mm sowie ¾ und 1 Zoll entwickelt. Er lässt sich in bestehende Systeme integrieren, denn er verfügt über einen drehbaren Anschluss. Für den Verarbeiter bedeutet dies, dass die Montage schnell vonstatten geht: Er wählt den Installationsort, entfernt ein kurzes Stück des Rücklaufrohres und setzt dort den „SpiroTrap MB3“ ein. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Leitung horizontal, vertikal oder diagonal verläuft. Das robuste Bauteil verfügt über eine hohe Auffangkapazität für Schmutzpartikel, so dass die Abscheidevorgänge in einem langen Turnus durchgeführt werden können. Der Vorgang selbst erfolgt werkzeugfrei, denn der Deckel unter der Abscheideöffnung dient auch als Öffner für das Ventil. Die gesamte Prozedur dauert nur wenige Augenblicke. Das Unternehmen Spirotech gewährt 20 Jahre Garantie auf den „SpiroTrap MB3“.

In größeren Anlagen wird der „SpiroTrap Magnet“ in den Dimensionen 50 bis 300 mm eingebaut, auch in bestehende enge Leitungen bei Gewerbe- oder Industrieprojekten. Hier lässt sich zwischen der Flansch- und der Schweißausführung wählen. Für besondere Fälle besteht die Möglichkeit, eine demontierbare Variante zu nutzen. Dann lässt sich der untere Teil entfernen und der Abscheider kann selbst gereinigt werden. Der wichtigste Teil eines „SpiroTrap Magnet“ sitzt verborgen im Innern: die sogenannte „Dry-Pocket-Konstruktion“. In ihrem Kern befindet sich der Magnet, geschützt in der Mitte des Bauteils und wartungsfrei.

Die größeren aus Stahl gefertigten Geräte verfügen über zwei Abscheideanschlüsse, die an Ableitungen anzuschließen sind. Vor dem Ablassen werden die magnetischen Partikel nach unten in den Auffangbereich befördert. Dann müssen lediglich die Ablasshähne geöffnet werden, um die schmutzbehaftete Flüssigkeit abzuscheiden.

Weniger Schlamm – sicherer Betrieb

Die Anforderungen an den Betrieb einer Heizungsanlage sind mit „dauerhafte Effizienz und Sicherheit“ kurz umschrieben. Hochwertige Schlammabscheider entfernen die unliebsamen Partikel aus dem Anlagenwasser, sodass sie keinen Schaden anrichten. Mit Hilfe der Spirotech-Produkte kann die Anlage den geplanten und gewünschten Wirkungsgrad erbringen – vom Kessel bis zur Wärmeabgabe.

Norm beachten

Die richtige Befüllung von Heizungsanlagen regelt die VDI 2035 Blatt 1 und 2, die als wichtigste Punkte die Vermeidung von Steinbildung und von wasserseitig verursachten Korrosionsschäden nennt. Dabei geht es um Enthärtung, Entsalzung sowie Härte- und pH-Stabilisierung des Heizungswassers. Der SHK-Fachmann hat u. a. die Punkte Härtegrad, pH-Wert und Leitfähigkeit zu beachten. Außerdem muss er ein Anlagenbuch führen, in dem alle wesentlichen Schritte dokumentiert werden. Damit ist er bei Reklamationen oder Gewährleistungsfällen auf der sicheren Seite.

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