Auszug aus dem Omnium-Untersuchungsbericht

Störungen am Pelletskessel

Defekte durch Unwissenheit

Wenn ein Pellet-Heizkessel immer wieder auf Störung geht, liegt die Ursache oft am verschmutzten Brenner. Werden Brennerhals und Luftbohrungen nämlich nicht regelmäßig von Ascheresten befreit, stockt die Luftzufuhr und es droht der Glühzünder durchzuschmoren. Manche Kesselhersteller schreiben die wöchentliche Brenner- und Kesselreinigung vor, was viele Betreiber nicht beachten. Das enthüllt eine Untersuchung des TGA-Firmenverbundes Omnium Technic.

Am Brenner eines Pellet-Heizkessels brannte ständig die Glühwendel durch. Die Herstellerfirma schreibt in ihrer Bedienungsanleitung vor, dass Brenner und Kessel mindestens einmal pro Woche von Restprodukten (Asche) zu säubern sind. Hierzu müssen u. a. zwei Befestigungsschrauben gelöst und der Brenner vom Kessel demontiert werden. Da der Brenner 12 bis 15 kg wiegt, kann dies nur eine kräftige Person durchführen. Im Zuge dieser Reinigung müssen die Verbrennungsrückstände am Brennerhals entfernt und die Luftbohrungen gereinigt werden. Die Asche ist auch aus der Brennerschale zu entfernen. Im untersuchten Fall waren am Brennerhals erhebliche Ablagerungen vorhanden und die Lüftungsbohrungen mit Verbrennungsrückständen verschlossen.

 
Regelmäßige Reinigung

Laut Omnium-Bericht befanden sich in der Brennschale Verbrennungsrückstände und Ablagerungen. Der Betreiber der Anlage führte aus, dass er nie darauf hingewiesen worden sei, dass der Brenner wöchentlich gereinigt werden müsse. Ihm sei lediglich mitgeteilt worden, dass er den Brennraum regelmäßig reinigen müsse. Dies hätte er auch gemacht. Den Brenner habe er allerdings nie zur Reinigung demontiert. Folglich sammelten sich erhebliche Mengen Asche in der Brennerschale an. Die Asche bedeckte den ebenfalls in der Brennerschale angeordneten Glühzünder. Der Glühzünder ist ein Widerstand, durch den Strom fließt, wodurch aufgrund der hohen Temperatur des Zünders die Verbrennungsluft erwärmt und die Pellets gezündet werden. Die Ascheablagerungen im Brenner behinderten die Zufuhr von Verbrennungsluft. Hierdurch erfolgte die Verbrennung nur noch unvollständig und die Luftbohrungen im Brennerhals verstopften. Da die Asche den Glühzünder wie eine Wärmedämmung umgibt und die Luftzufuhr behindert, konnte der Zünder seine Wärme nicht an den Luftstrom und damit an die Pellets übertragen. Die Folge: Der Glühzünder überhitzte sich und brannte durch.
 

Häufige Brennerstarts

Nach dem Bericht der Omnium Technic wurde die Aschebildung durch die ungewöhnlich häufigen Brennerstarts massiv gefördert. Der Heizkessel wurde seit Inbetriebnahme im Dezember 2006 bis zum August 2009 insgesamt 1310 Minuten oder 21,8 Stunden betrieben. In dieser Zeit wurde der Brenner 901-mal gestartet. Die durchschnittliche Laufzeit des Brenners betrug demnach nur 1,45 Minuten. Da der Brenner bei dieser extrem kurzen Laufzeit nie stationär arbeitete, bildeten sich vermehrt Verbrennungsprodukte. Weiterhin förderten die zahlreichen Starts die vorzeitige Zerstörung des Glühzünders.


Schmelzsicherungen

Auch die Qualität der Pellets kann die Aschebildung fördern. Daher sollten grundsätzlich nur Holzpellets eingesetzt werden, die sowohl die strenge Österreichische Norm als auch die verschärften Vorschriften der Norm DIN plus einhalten. Die Feinabsicherung des Glühzünders erfolgte im untersuchten Fall gemäß Herstellerunterlagen durch eine Schmelzsicherung mit einer Nennstromstärke von 6,3 A. Es wurden zwei defekte Schmelzsicherungen gewechselt; eine Ersatzsicherung hatte jedoch eine Nennstromstärke von 10 A. Die Folge der fehlerhaften Absicherung war gravierend: Beim nächsten Schaden am Glühzünder löste die Feinsicherung zu spät aus und schützte die nachgeschalteten Bauteile (Platine und Hauptsteuergerät) nicht vor zu großen Stromstärken. Hierdurch wurde die PLC-Steuerung zerstört.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 02/2009

10 000ster Pelletskessel installiert

Der 10?000ste Pelletskessel „Pelletti“ von Paradigma (www.paradigma.de) wurde am 6. Oktober 2008 in einem Einfamilienhaus im thüringischen Greiz in Betrieb genommen. Die vom regionalen Paradigma...

mehr
Ausgabe 02/2013

Brennerstarts reduziert

ISH: Halle 8.0, Stand B 64 Mit dem modulierenden Ölbrenner von Oertli werden Brennerstarts reduziert. Die Kombination zwischen herkömmlicher Ölpumpe und Hochleistungs-Boostsystem verändert den...

mehr
Ausgabe 06/2015

Drei Heizungsbauer – ein Brennstoff

Holzpellets-Heiztechnik installiert Beispiele von drei SHK-Profis

Nachfolgend das Ergebnis einer spontanen Umfrage bei drei Inhabern von Handwerksbetrieben, die zwischen April und Juni 2014 im Umkreis von Ulm (Radius 100 km) eine von ihnen selbst geplante...

mehr
Ausgabe 06/2010

Energiereiche Heiz- Stäbchen

Lagerung und Entnahme

Holz als nachwachsender Rohstoff bleibt weiterhin sehr beliebt. Moderne Heizungen nutzen ihn oft in Form von Pellets. Sie verfügen über annähernd den gleichen Komfort wie Wärmeerzeuger, die mit...

mehr
Ausgabe 01/2021

Pellet-Brennwertkessel

Herz bietet für kleine, schmale und verzwickte Heizungsräume und Zugänge den „Pelletstar Condensation“ in modularen Ausführungen an. Je nach Leistung beträgt das Einbringmaß der Kessel...

mehr