Öltanks zu handlichen Blechstreifen verarbeiten

Schnelle und rauchfreie Demontage

Kommen Öltanks in die Jahre und erfüllen die gesetzlichen Auflagen nicht mehr, können sie mitunter saniert werden. Ist das nicht mehr möglich, gibt es nur eine Lösung: Demontage. Mit langjähriger Erfahrung und hochwertigen Werkzeugen erledigen die Facharbeiter der Jehle Technik GmbH ihre Aufgabe schnell und sauber. Obermonteur Uwe Schwarz hebt dabei insbesondere den „Nibbler TruTool N 700“ von Trumpf hervor.

Die Auflagen für Ölheizungen und die Prüfpflichten für die Lagerung von Heizöl werden stetig strenger. Neben dem wichtigen Umweltgedanken erkennen darin zunehmend viele private, öffentliche und industrielle Eigentümer einen Grund, zeitnah auf modernere, umweltfreundliche Heizanlagen umzusteigen. So auch eine Stadt in Baden-Württemberg, die in einer ihrer Grundschulen eine kombinierte Lösung aus Pellets und Gas installiert.

Entsprechend gilt es, die alte Heizung samt einem rund 50.000 l Heizöl fassenden Tank abzutragen – möglichst schnell, sauber, rauch- und geruchsneutral. Eine Aufgabe, die nur von Abbruch-Fachbetrieben erledigt werden darf, die zertifiziert sind nach WHG (Wasserhaushaltsgesetz) bzw. AwSV (Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen). Für die Jehle Technik GmbH, Wolfschlugen (bei Esslingen), eine Herausforderung, der sie sich regemäßig stellt. Mit drei Abbruch-Trupps, bestehend aus je drei Mitarbeitern, ist das Unternehmen ständig unterwegs und demontiert in Summe durchschnittlich 250 Tanks pro Jahr.

Die Arbeit geht nicht aus

Welches Volumen diese haben, spielt laut Obermonteur Uwe Schwarz letztlich keine Rolle: „Wir zerlegen 1.000 l Öltanks genauso wie welche mit 150.000 oder 200.000 l.“ Dabei hat er definitiv keinerlei Befürchtungen, dass ihm seine Arbeit ausgeht. „Es gibt meines Wissens derzeit noch rund fünfeinhalb Millionen Ölheizungen. Da es tendenziell immer weniger werden sollen, bleibt für uns noch lange Zeit viel zu tun. Vor allem weil wir stets sauber, rauchfrei und schnell arbeiten. Das spricht sich herum“, begründet der Obermonteur schlüssig.

Was er unter schnell versteht, machen Zahlen deutlich: Die 50.000 l Anlage in der Wasenäcker Grundschule baut der Jehle-Trupp in gut zwei Tagen aus. Dabei ist der Arbeitsablauf bei der derartigen Demontageprojekten immer ähnlich. Zu allererst saugen Uwe Schwarz und seine beiden Mitarbeiter das restliche Öl ab, reinigen den Tank von etwaigem Schlamm, anderen Abfällen und machen ihn gasfrei. Dann schneiden sie die Ecken auf und bohren erste Startlochbohrungen für ihre wichtigsten ­Werkzeuge: die „TruTool Nibbler N 700“ oder „N 1000“ von Trumpf.

Eigengewicht des Nibblers hilft

Jetzt nimmt der Trupp richtig Fahrt auf. Schwarz und seine Kollegen setzen ihren persönlichen ­Gehörschutz in bzw. auf die Ohren. Dann nehmen zwei Arbeiter die Nibbler in die Hand und schneiden das Tankblech gleichmäßig in handliche Streifen. Der Dritte bringt sie nach draußen zum Container. Die Handhabung der Trumpf-Werkzeuge ist zwar relativ einfach und selbsterklärend. Dennoch braucht man laut dem Jehle-Obermonteur ein gewisses Gefühl für die Maschine und das Material.

Außerdem gilt es, ein paar Regeln zu beachten: „Der Nibbler muss bereits laufen, bevor man ihn ins Material einbringt, und für die vertikalen Schnitte führen wir ihn natürlich von oben nach unten. Dann hilft uns sogar sein Eigengewicht und wir sparen Kraft.“ Richtig angesetzt arbeitet sich das Werkzeug aber auch in der Horizontalen mit geringem Kraftaufwand schnell voran.

Auch „schnell“ lässt sich in Zahlen ausdrücken: Das „TruTool N 700“ läuft beispielsweise mit 1,3 m/min durch bis zu 7 mm dickes Stahlblech. Von Trumpf durchgeführte Vergleiche weisen damit eine mehr als eineinhalbfache Geschwindigkeit gegenüber Schneidbrennern und ein mehr als vierfaches Produktivitätsplus gegenüber Tigersäge, Reziprogsäge/Säbelsäge oder Winkelschleifer nach. Werte, die Uwe Schwarz zwar nicht nachgemessen hat, aber gefühlt bestätigt.

Seine Erfahrungen mit Winkelschleifern begrenzen sich allerdings primär auf das Trennen von Tankverstrebungen oder dickeren Schweißnähten, über die es der Nibbler nicht schafft. „An diesen Stellen müssen wir sägen oder flexen. Das sind zwar relativ kurze Strecken, die halten uns aber leider mehr auf als die vielen Meter mit dem Nibbler. Zudem ist der Verbrauch von Schleifscheiben allein bei diesen überschaubaren Einsätzen enorm“, bekräftigt Schwarz.

Arbeiten ohne Rauch und Gestank

Als ebenso wichtiges Argument für ihre Nibbler nennen die Tankprofis von Jehle Technik das rauch- und geruchsfreie sowie saubere Arbeiten. Denn kleine Tanks stehen oft in Kellern von Privathäusern, von wo aus der Gestank direkt in Wohnräume ziehen würde. Bei mittelgroßen und großen Tanks liegt das Problem anders gelagert. Sie sind häufig in bestehende Keller eingebaut. Heißt: Sie wurden vor Ort verschweißt, um den Raum maximal auszunutzen. Daher bleiben in der Regel rund um den Tank nur die vorgeschriebenen 40 cm Platz, und auf eine Lüftung wird meist verzichtet. Der bei Trennverfahren wie Schneidbrennern entstehende starke Rauch würde es dann nahezu unmöglich machen, Belüftungsvorschriften einzuhalten. Und selbst wenn das möglich wäre, bliebe die Arbeit äußerst unangenehm, auch wenn die unabdingbaren Atemschutzgeräte verwendet werden.

„Mit den Nibblern entsteht dieses Problem gar nicht. Da bleibt die Luft rein“, freut sich der Obermonteur von Jehle Technik und sieht auch in punkto Arbeitssicherheit klare Vorteile beim „TruTool N 700“: „Diese Werkzeuge sind zwar nicht gerade leise, aber verletzungsträchtig sind sie definitiv nicht.“ Beim Einsatz von Winkelschleifern sieht das anders aus. Der Funkenflug ist enorm unangenehm, und ein gefährlicher Scheibenbruch lässt sich nicht gänzlich ausschließen.

Da die Tankprofis oft stundenlang in beengten Räumen arbeiten, legen sie auch großen Wert auf Handlichkeit und Ergonomie der eingesetzten Werkzeuge. Die 8 kg des „TruTool N 700“ sind für die Tankprofis absolut im Rahmen. Dabei schätzen sie die geringen Störkonturen ebenso wie die Möglichkeit, kleine Radien von bis zu 140 mm zu schneiden. Stellt der Anwender den verstellbaren Griff richtig ein, lässt sich der Nibbler sauber führen, so dass er sich schnell und leicht durch das Material knabbert. Hilfreich ist hierbei auch die Flexibilität des Matrizenträgers. Dieser lässt sich mit einer Hand verstellen und in vier Schneidrichtungen drehen. So kann der Nibbler bedarfsgerecht nach links, rechts vor oder zurück geführt werden.

Stempel muss immer scharf sein

Für weniger erfahrene Kollegen hat Blechprofi Schwarz noch einen Tipp bereit: „Der Stempel muss immer scharf sein! Wer ihn nicht rechtzeitig austauscht beziehungsweise nachschleift, kommt deutlich langsamer durchs Blech. Zudem verschleißt die Matrize stärker. Ich spüre es sofort, wenn die Maschine nicht mehr sauber durchzieht. Wer neu in dem Geschäft ist und das nicht so schnell merkt, sollte als Daumenwert etwa einen halben Tag Dauereinsatz nehmen. Dann ist der Stempel meist fällig.“ Für den Stempelaustausch braucht Schwarz nur zwei bis drei Minuten. Er löst mit einem Innensechskantschlüssel den Werkzeugkopf, schraubt den alten Stempel aus, den neuen ein und zieht den Werkzeugkopf wieder an. Schon geht’s mit voller Kraft weiter. Der stumpfe Stempel kommt am Abend in die Werkstatt, wo er nachgeschliffen wird und für den nächsten Einsatz bereitsteht.

Das Demontieren von Tanks ohne Nibbler kann und will sich der Obermonteur von Jehle gar nicht vorstellen: „Ohne diese Maschinen hätten wir es in unserer Branche extrem schwer, da wir viel langsamer und damit teurer wären.“ Entsprechend schnell amortisieren sich die Trumpf-Nibbler, wie Uwe Schwarz sagt: „Ich schätze mal, dass das nicht länger als zwei Tank­demontagen dauert.“

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