Solarthermie wird oft mit Ölheizung kombiniert

IWO-Umfrage

Hausbesitzer, die ihre Ölheizung modernisieren, bauen dabei überdurchschnittlich oft auch eine Solarwärmeanlage ein. Im Jahr 2015 wurden 30 % der mit Brennwerttechnik erneuerten Ölheizungen zusätzlich mit dieser Energiequelle kombiniert. Das zeigt eine Befragung des Instituts für Wärme und Oeltechnik (IWO) unter rund 900 Heizungsbaubetrieben. Zum Vergleich: Im Schnitt aller im Rahmen einer Modernisierung eingebauten Wärmeerzeuger wurden nur 22 % mit einer thermischen Solaranlage kombiniert, bei Gas-Brennwertheizungen waren es lediglich 19 %.

Wie die IWO-Umfrage zeigt, wurden im vergangenen Jahr 86 % der Solarwärmeanlagen im Zuge einer Heizungsmodernisierung eingebaut. „Die Zahlen verdeutlichen, dass der Weg zu mehr Solaranlagen vor allem über die Erneuerung der bestehenden Heizkessel führt. Eine thermische Solaranlage kann ein Haus zwar so gut wie nie allein beheizen, sie ergänzt sich aber besonders gut mit einer effizienten Ölheizung“, erklärt IWO-Geschäftsführer Adrian Willig. Gerade in ölbeheizten Ein- und Zweifamilienhäusern seien die baulichen Voraussetzungen für eine solche Hybridheizungsvariante gegeben. „Sie verfügen häufig über ausreichend Dachfläche für die Solarkollektoren und haben genügend Platz im Heizungsraum für den Wärmespeicher“, so Willig.

 

Bis zu 40 % weniger CO2

Laut IWO bietet es sich zum Beispiel an, Solarthermie für die Warmwasserbereitung zu nutzen. Im Sommer reicht die Sonnenenergie hierfür meist vollständig aus, so dass die Ölheizung ausgeschaltet werden kann. Größere Solaranlagen werden üblicherweise zusätzlich zur Heizungsunterstützung installiert. Durch den Austausch einer älteren Heizung gegen die Kombination von Öl-Brennwertkessel und Solarwärme sinkt der Heizölverbrauch um bis zu 40 %. In gleichem Umfang werden CO2-Emissionen vermieden.

„Von den 2,15 Millionen thermischen Solaranlagen hierzulande werden fast eine Million mittlerweile zusammen mit einer Ölheizung betrieben. Und nahezu 40 % der Ölheizungsbesitzer nutzen neben Heizöl zusätzlich den Brennstoff Holz. Dies zeigt, dass es kein Gegeneinander, sondern ein Miteinander von klassischen und erneuerbaren Energieträgern gibt“, erklärt Willig. Eine verstärkte Heizungserneuerung mit Öl-Brennwerttechnik trage dazu bei, die Zahl der Solaranlagen in Deutschland weiter zu erhöhen.

Thematisch passende Artikel:

IWO: Partner der Kampagne „Deutschland macht´s effizient“

Verbindung von Aktivitäten

Unter dem Motto: „Deutschland macht’s effizient“ hat das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) eine breit angelegte Kampagne zum Thema Energieeffizienz gestartet. Das Institut für Wärme und...

mehr

IWO startet Neuauflage von „Deutschland macht Plus!“

Kesseltausch bringt bis zu 3.200 €

Am 1. Januar 2016 startet das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) eine Neuauflage der erfolgreichen Aktion „Deutschland macht Plus!“. Ziel ist es, das Modernisierungsgeschäft mit...

mehr

IWO-Modernisierungsaktion „Deutschland macht Plus“

Knapp 3 Mio. Heizkessel in Deutschland sind älter als 20 Jahre. Ein beträchtliches Potenzial für die Heizungserneuerung, konkret für den Umstieg auf effiziente Öl-Brennwerttechnik und...

mehr

Öl-Brennwerttechnik gefragt

5 % Wachstum im ersten Quartal 2015

Die Heizgerätehersteller haben hierzulande im ersten Quartal 2015 rund 5 % mehr Wärmeerzeuger abgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Das größte Wachstum weisen dabei Öl-Brennwertgeräte auf: Sie...

mehr

Wärmegesetz in Baden-Württemberg

Geplante Novelle benachteiligt Ölheizungsbesitzer

Die von der Landesregierung in Baden-Württemberg beschlossenen Eckpunkte zur Novellierung des Erneuerbare-Wärmegesetzes (EWärmeG) verschärfen die bestehenden Anforderungen an Hausbesitzer...

mehr