Hyundai „H-1“ im SHK Profi-Fahrzeugtest

Koreanische Versuchung

„H-1“ überzeugt mit Lei stung und Qualität

Hyundai ist nicht wirklich als Hersteller von Transportern für Gewerbetreibende bekannt, seit 1994 hat das koreanische Unternehmen erst rund 15 000 Transporter in Deutschland verkauft. Preislich zwar sehr interessant, trauen wohl viele Handwerker der Qualität der Fahrzeuge noch nicht richtig über den Weg. Die SHK-Profi Redaktion konnten jetzt allerdings erfahren, dass der neue „H-1“, den Hyundai Anfang 2008 auf den Markt gebracht hat, in Verarbeitung, Leistung und Fahreigenschaften überzeugen kann.

P reiswert ist der Hyundai (www.hyundai.de) immer noch: Schon ab 20 290 € (netto) ist er zu haben. Das sieht auf den ersten Blick vielleicht nicht wirklich günstig aus, startet der VW „T5“ doch auch schon mit 21 020 €. Allerdings verfügt der „H-1“ dabei über ein Ausstattungspaket, das kaum Wünsche offen lässt: An erster Stelle ist hier der beeindruckende Motor zu nennen. Zwar hat man hier keine Wahlmöglichkeit, doch das einzige verfügbare Aggregat dürfte jeden glücklich machen. Der 2,5-Liter-Common-Rail-Diesel beschleunigt mit seinen 125 kW und einem Drehmoment von 392 Nm den Transporter auch voll beladen zügig auf die Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Der Verbrauch liegt dabei bei moderaten 8,5 Litern auf 100 km. Zum Vergleich: Mit einer ähnlichen Motorisierung kostet der „T5“ schon mehr als 27 000 €. Angetrieben wird der „H-1“ über die Hinterachse, was bei schweren Lasten oder mit Anhänger Vorteile bietet, im Winter aber vielleicht mal etwas unangenehm sein kann.

Attraktive Serienausstattung

Dafür ist der Koreaner aber standardmäßig auch schon mit ESP, ABS und Scheibenbremsen an allen vier Rädern ausgerüstet. Einziges Manko: Für den Beifahrer ist kein Airbag erhältlich. Dafür geizt der Hyundai nicht bei der Laderaum-Ausstattung: Serienmäßig ist die Heckscheibe beheizbar, zwei Schiebetüren (links und rechts) sorgen für eine sehr gute Zugänglichkeit, gleich an zehn Zurrösen kann die Ladung gesichert werden, ein rutschhemmender Vinylboden ist genauso Standard wie seitliche Verkleidungen des Laderaums zum Schutz von Lackierung und Ladung. Als einzige Zusatzausstattung fehlt noch die Klimaanlage, die optional für 830 € netto erhältlich ist. Positiv ist auch die Wahlmöglichkeit zwischen einer Doppelflügeltür und einer Heckklappe (plus 200 €), um von hinten Zugang zum Laderaum zu erhalten.


Beachtliche Lasten

Auch in punkto Stauraum bietet der „H-1“ einiges: Hinter einer stabilen Metallwand mit breitem Sichtfenster, die den Fahrgastraum vom Transportabteil trennt, liegt ein 2,38 m langer, 1,62 m breiter und 1,35 m hoher Laderaum, dessen Gesamtkapazität 5194 Liter beträgt. Je nach Ausstattung können zwischen 987 und 1111 kg an Bord gehievt werden. Wem dies nicht reicht, kann darüber hinaus bis zu 2300 kg Anhängerlast mit dem „H-1“ ziehen. Darüber hinaus bieten die Hyundai-Vertragspartner speziell für Handwerker eine Einrichtung mit „Orsymobil“-Elementen der Firma Würth an.


Wohltuende Ruhe

Aber der Hyundai ist nicht nur ein Lastesel, sondern auch ein sehr angenehmer Arbeitsplatz. Trotz des bulligen Motors herrscht im Fahrerraum wohltuende Stille, selbst bei Höchstgeschwindigkeit hört man nur ein sanftes Surren des Motors und so gut wie keine Windgeräusche. Das Fehlen von Klappergeräuschen oder ähnlichem Lärm deutet auf eine gute Verarbeitung des Fahrzeugs hin. Sowieso macht die Innenausstattung einen guten, ordentlich verarbeiteten Eindruck. Das ganze genießt man im bequemen Fahrersitz, der gut gepolstert ist und angenehmen Halt gibt. Für die Beifahrer steht eine Doppelsitzbank zur Verfügung, wobei der Platz in der Mitte eher ein Notsitz ist, da er sehr schmal ist und der Beifahrer nur durch einen Beckengurt gesichert wird. Besser nutzt man den Platz in der Mitte als Ablage – hierfür lässt sich die Rückenlehne nach vorne klappen und offenbart dabei ein Ablagefach mit Becherhalter. Handwerker werden zudem die zahlreichen Ablagen etwa für Unterlagen oder Frachtpapiere zu schätzen wissen – Fächer unterschiedlicher Größe finden sich beispielsweise in den Türen und auf dem Armaturenbrett. Gleich zwei große und verschließbare Handschuhfächer nehmen darüber hinaus Geschäfts- oder Fahrzeugdokumente auf.


Umfangreiche Garantien

Wer immer noch skeptisch bezüglich der Qualität des Koreaners ist, dem bietet Hyundai eine Dreijahres-Garantie auf das Fahrzeug. Zusätzlich gewährt der Hersteller zehn Jahre Garantie gegen Durchrostung von innen nach außen. Vor unliebsamen Überraschungen auf Fernfahrten schützt zudem 36 Monate lang, ohne Limitierung der Laufleistung, der so genannte Euro-Service. Das Paket hilft im Pannenfall mit der Übernahme von Abschlepp- oder Übernachtungskosten, regelt die Reparatur und die Ersatzteilversorgung vor Ort oder sorgt für die Weiter- oder Rückreise der Insassen. Diese Mobilitätsgarantie verlängert sich nach jeder Wartung bei einem Hyundai-Vertragspartner jeweils um ein weiteres Jahr bis zu einem Fahrzeugalter von 15 Jahren und einer Laufleistung von 195 000 km. Wem das noch nicht reicht, dem bietet Hyundai eine Neuwagen-Komfort-Anschlussgarantie.

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