Eine Zukunftsinvestition für jede Altersgruppe

So gelingt die generationengerechte Badplanung

Im Jahr 2035 wird ein knappes Viertel der Deutschen älter sein als 67 Jahre. In absoluten Zahlen des Statistischen Bundesamts ausgedrückt: Zwischen 2020 und 2035 wächst die Zahl der Menschen im Rentenalter auf insgesamt 20 Millionen an. Eine Studie des IW Köln aus dem Jahr 2022 zeigt darüber hinaus, dass der Bedarf an altersgerechten Wohnungen schneller steigt als das Angebot: 2 von 3 Haushalten finden keine Wohnmöglichkeit mit passender Ausstattung. Diese Trends unterstreichen die Notwendigkeit, sich mit altersgerechten und barrierearmen Ansätzen im Wohnbereich und damit auch im Badezimmer auseinanderzusetzen. Die gute Nachricht ist, dass es eine große Auswahl an ästhetisch ansprechenden Lösungen für ein barrierearmes Bad gibt, und zwar für jedes Budget.

Besondere Herausforderungen für Senioren

Ein generationengerechtes Bad im zeitgemäßen Design.
Quelle: Grohe

Ein generationengerechtes Bad im zeitgemäßen Design.
Quelle: Grohe
Das Alter bringt verschiedene Herausforderungen mit sich, wie Mobilitätseinschränkungen oder ein erhöhtes Verletzungsrisiko durch Stürze. Ein Generationenbad kann hier durch ergonomische Anordnungen und barrierearme Lösungen wie rutschfeste Böden, Haltegriffe oder eine bodengleiche Dusche eine komfortable Umgebung mit höherer Sicherheit bieten.

Auch für Familien und junge Menschen hat ein solches Bad Vorteile. Vorausschauende Planung kann insbesondere Kinder vor Verbrennungen an heißen Oberflächen schützen. Altersgerechte Bäder können gleichzeitig ästhetisch und stilvoll gestaltet sowie komfortabel ausgestattet sein. Barrierearmes Design und Generationengerechtigkeit gehen dabei Hand in Hand: Ein Haltegriff zum Beispiel kann auch für junge Menschen sehr praktisch sein.

Barrierearm und zukunftssicher

Ein Bad in generationengerechtem Design berücksichtigt die sich im Laufe des Lebens ändernden Bedürfnisse von Menschen. Dabei ist vor allem barrierearme Planung gefragt: Menschen aller Altersgruppen und mit unterschiedlichsten körperlichen Voraussetzungen – etwa Rollstuhlfahrende sowie Menschen mit starken Sehstörungen – sollten das Bad möglichst uneingeschränkt nutzen können. Die Armatur „Eurosmart 2-in-1 Hybrid“ mit Infrarotsensor lässt sich sowohl manuell als auch per Sensor bedienen.
Quelle: Grohe

Die Armatur „Eurosmart 2-in-1 Hybrid“ mit Infrarotsensor lässt sich sowohl manuell als auch per Sensor bedienen.
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Die Grohe „Eurosmart“ Armaturen gibt es in vielen Varianten –
beispielsweise in einer Version, die sich durch den extralangen Hebel mit dem Ellbogen bedienen lässt.
Quelle: Grohe
Die Grohe „Eurosmart“ Armaturen gibt es in vielen Varianten –
beispielsweise in einer Version, die sich durch den extralangen Hebel mit dem Ellbogen bedienen lässt.
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Konkrete Orientierungshilfen hierzu erhalten Installateurinnen und Installateure in Form von mehreren Richtlinien. Die DIN 18040-1 und 18040-2 definieren die allgemeinen Voraussetzungen für barrierearme Planung für öffentliche Gebäude sowie für Wohnungen. In der Richtlinienreihe VDI 6000 geht der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) sehr detailliert auf die barrierearme Planung von Sanitäreinrichtungen ein und beleuchtet zusätzliche Aspekte wie Hygiene und Ressourceneinsparung. Die wichtigsten Kriterien für ein barrierearmes Bad sind Zugänglichkeit und Sicherheit. Ersteres wird zum Beispiel durch eine bodengleiche Dusche oder durch gut von allen Seiten erreichbare Sanitärobjekte erfüllt. Typische Sicherheitsmaßnahmen in einem barrierearmen Bad sind Haltegriffe und ein rutschfester Boden.

Kernkomponenten für ein Generationenbad

Damit möglichst alle Vorteile im neuen Generationenbad verwirklicht werden, sollte man mehrere Aspekte berücksichtigen. Ausreichend Bewegungsraum für Rollstuhlfahrende und optimal zugängliche und unterfahrbare Sanitärobjekte sind beispielsweise unerlässlich. Für Sicherheit sorgen zudem rutschfeste Böden, vertikale und horizontale Haltegriffe sowie Thermostate mit Verbrennungsschutz. Eine gute, gleichmäßige Ausleuchtung des gesamten Badezimmers – insbesondere in Spiegelbereichen – ist eine wichtige Voraussetzung für eine möglichst einfache Nutzung für Menschen mit Einschränkungen und schafft eine angenehme Atmosphäre für alle. Ein Notrufsystem kann gegebenenfalls nachinstalliert werden.

Auch bei Duschen für Generationenbäder gibt es wichtige Punkte zu beachten: Bodengleiche Duschen lassen sich besonders leicht betreten und passen in jedes Bad und für alle Budgets. Duschsysteme wie die Serien „Tempesta“ und „Euphoria“ von Grohe bieten Komfort- und Sicherheitsfunktionen und sparen nebenher noch Wasser. Die unterschiedlichsten Strahlarten lassen sich damit bequem an der Brause einstellen und über Bedienelemente am Thermostat können schnell und einfach die Wassermenge, Temperatur sowie die Anwendung justiert werden. Temperaturbegrenzer und das Grohe „CoolTouch“-System, das ein starkes Aufheizen der Oberfläche des Thermostatkörpers vermeidet, schützen zuverlässig vor Verbrennungen.

Für barrierearme Bäder besonders gut geeignet sind Dusch-WCs.
Quelle: Grohe

Für barrierearme Bäder besonders gut geeignet sind Dusch-WCs.
Quelle: Grohe
Thermostate wie „Grohtherm 500“ bieten Sicherheitsvorkehrungen gegen Verbrühungen.
Quelle: Grohe
Thermostate wie „Grohtherm 500“ bieten Sicherheitsvorkehrungen gegen Verbrühungen.
Quelle: Grohe
Ein Dusch-WC kann eine weitere Kernkomponente für barrierearme Bäder darstellen. Das Dusch-WC „Sensia Arena“ von
Grohe ist sehr hygienisch und auch bei körperlicher Einschränkung gut nutzbar. Zusätzlich sinkt der Verbrauch an Toilettenpapier um bis zu 50 %. Wer ein klassisches WC bevorzugt, sollte sich für ein spülrandloses Produkt entscheiden, um die Reinigung zu erleichtern.

Bei Waschtischarmaturen kommt es auf einfache Bedienbarkeit an. Unter den 47 Varianten der Grohe „Eurosmart Professional“ eignet sich unter anderem die 2-in-1-Hybridarmatur gut für das Generationenbad. Sie kann wahlweise per Infrarot-Sensor oder Hebel betätigt werden. Es gibt außerdem Modelle mit extralangem oder offenem Hebel, die den Waschvorgang ebenfalls vereinfachen können. Durch den thermischen Verbrühschutz kann die maximale Wassertemperatur begrenzt werden.

Zukunftssicher investieren – auch mit kleinerem Budget

Aufgrund des breit gefächerten Angebots an Kernkomponenten, die sich für ein Generationenbad eignen, ist eine Badsanierung inklusive Inneneinrichtung auch mit einem begrenzten Budgetrahmen realisierbar. Dabei muss noch nicht einmal auf die wichtigsten Komfort- und Sicherheitsfunktionen wie eine intuitive Steuerung und Temperaturbegrenzer verzichtet werden.

In jedem Fall sollte geprüft werden, ob man durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert werden kann. Die KfW stellt seit dem 13. Juli 2023 mit dem staatlichen Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen“ Mittel in Höhe von 75 Millionen Euro in Form günstiger Kredite zur Verfügung. Das Angebot richtet sich hauptsächlich an Investoren und Körperschaften, gilt aber auch für Privatpersonen. Zusätzlich gibt es mit dem Programm „Barrierereduzierung“ einen Investitionszuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss. Dieser richtet sich ausschließlich an Privatleute.

Vom Trend zur Notwendigkeit: Ein Fazit zum Generationenbad

Das Generationenbad bleibt vorerst eine Herausforderung, bei der Aspekte wie der optimale Grundriss, passende Kernkomponenten und das Budget vereint werden müssen. Hochfunktional sein und gut aussehen soll das Ergebnis auch noch. Dennoch sollte das Generationenbad im zeitgemäßen Wohndesign eine Konstante darstellen, damit das Angebot für künftige Generationen gedeckt ist. Es ist eine visionäre Antwort auf zukünftige Wohnbedürfnisse, die viele Vorteile bietet. Das Konzept stellt dabei sicher, dass das Badezimmer für alle – vom Kleinkind bis zu Senioren – sicher, komfortabel und stilvoll ist.

Vorteile des Generationenbads

Ganz gleich, wo der Fokus liegt, ein generationengerechtes Bad ist immer in gewissem Maße barrierearm und bietet insgesamt zahlreiche Vorteile für Menschen jeden Alters und jeder Lebensphase. Hier sind die 5 wichtigsten Punkte:

Zugänglichkeit und Sicherheit: Ein generationengerechtes Bad ist für Menschen aller Altersgruppen leichter
zugänglich und sicherer – insbesondere für ältere Menschen und solche mit eingeschränkter Mobilität.

Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit: Ein solches Bad muss so gut wie nicht umgebaut oder angepasst werden, wenn die Nutzer:innen älter werden oder sich ihre Bedürfnisse ändern. Dies spart langfristig Geld und Ressourcen. Eine hochwertige Verarbeitung minimiert die Notwendigkeit, Armaturen und andere Sanitärgegenstände auszuwechseln.

Erhöhter Immobilienwert: Ein Bad, das für alle Altersgruppen geeignet ist, erhöht den Wert einer Immobilie.
Die Erwähnung der berücksichtigten Normen im Verkaufsprospekt unterstreicht diesen Mehrwert.

Förderung der Selbstständigkeit: Ein Bad für Jung und Alt ermöglicht es Menschen, so lange wie möglich
unabhängig und selbstständig in ihrem eigenen Zuhause zu leben. Das ist ein großes Plus für die Lebensqualität.

Flexibilität für Familien: Für Familien mit Kindern, Erwachsenen und Großeltern unter einem Dach bietet ein
generationengerechtes Bad die nötige Flexibilität, um die Bedürfnisse aller Familienmitglieder zu erfüllen.

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