Energetische Ertüchtigung

Jeder Heizkreis der Sporthalle wird bedarfsgerecht versorgt

Wirtschaftlichkeit stand bei der vollständigen Sanierung einer Sporthalle in Ennepetal ganz im Fokus der Planer. Aus diesem Grund erhielt das gesamte Gebäude eine Flächenheizung. Den individuellen Anforderungen entsprechend, kam in den Sanitär- und Nebenräumen ein anderes Flächenheizsystem zum Einsatz als unter dem Sportboden der Halle. Gemeinsam haben beide Systeme, dass sie ihre Energie durch das „Geniax-Wärmeverteilsystem“ erhalten.

Die Sporthalle der Katholischen Grundschule Ennepetal aus den 1970er Jahren wurde kürzlich saniert und energetisch auf den aktuellen Stand gebraucht.
Quelle: Empur

Die Sporthalle der Katholischen Grundschule Ennepetal aus den 1970er Jahren wurde kürzlich saniert und energetisch auf den aktuellen Stand gebraucht.
Quelle: Empur
Die Katholische Grundschule Ennepetal nördlich von Wuppertal ist eine Einrichtung mit Tradition. 1914 gegründet, schaut sie auf eine über 100-jährige Geschichte zurück. Nach einem Umzug an den heutigen Standort wurde in den 1970er Jahren unmittelbar neben dem bereits bestehenden Schulgebäude eine neue Sporthalle errichtet. Sie ist durch eine Überdachung mit dem Hauptgebäude verbunden. Die Einfachhalle ist eine Stahlkonstruktion mit Flachdach und kombinierter Ziegel- Glasfassade. Sie ist an zwei Seiten von einem niedrigeren Anbau umgeben, in dem sich die Umkleidekabinen, die Wasch- und Geräteräume sowie der Heizungsraum befinden. Die Sport- und Spielfläche ist rund 12,5 x 25 m groß, die gesamte Halle inklusive der Nebenräume hat eine Fläche von rund 530 m2. Sie wurde im letzten Jahr grundlegend saniert, wobei der Fokus auf einer nachhaltigen, zukunftssicheren Sanierung lag. Das Gebäude erhielt ein neues Dach, neue Fenster – wobei gleichzeitig der Prallschutz unter den Fenstern auf die vorgeschriebenen 1,80 m erhöht wurde. Neben der kompletten Sanierung der Gebäudehülle blieb auch im Innenbereich kein Gewerk unberührt. Die gesamte Heizungstechnik inklusive der Gliederheizkörper wurde in allen Räumen, einschließlich der Sport- und Spielfläche, durch eine Flächenheizung ersetzt. Alle Heizkreise im Gebäude werden über das „Empur Geniax-Wärmeverteilsystem“ mit der erforderlichen Heizmenge versorgt.
Quelle: Empur
Alle Heizkreise im Gebäude werden über das „Empur Geniax-Wärmeverteilsystem“ mit der erforderlichen Heizmenge versorgt.
Quelle: Empur
Das für die Halle eingesetzte „Empur Optimal II“ besteht aus Hartschaumplatten hoher Festigkeit mit eingeprägten Nuten und Rohrumlenkungen sowie dazu passenden Wärmeleitblechen aus Aluminium.
Quelle: Empur
Das für die Halle eingesetzte „Empur Optimal II“ besteht aus Hartschaumplatten hoher Festigkeit mit eingeprägten Nuten und Rohrumlenkungen sowie dazu passenden Wärmeleitblechen aus Aluminium.
Quelle: Empur

Die Aufgabe

Valdrin Ferataj, B.A. Architekt und Projektleiter der Hochbauabteilung des städtischen Fachbereichs „Planen, Bauen & Umwelt“ der Stadt Ennepetal, legte bei der Planung großen Wert auf eine zukunftssichere Heizung, die in besonderer Weise den Anforderungen an eine Sporthalle gerecht wird. Als Heizquelle sollte nach seinen Vorgaben eine Wärmepumpe kombiniert mit einem Gas-Brennwertgerät zum Einsatz kommen. Dabei fiel die Wahl auf ein Hybridsystem von Buderus. Es wird die Sozial- und Nebenräume und auch die 12,5 x 25 m große Einfachhalle mit Wärme versorgen. Durch die enge Einbindung der Flächenheizungsspezialisten von Empur kam der Vorschlag, das priorisierte Konzept der Flächenheizung in der gesamten Sporthalle durch Einsatz des „Geniax“-Wärmeverteilsystems noch effizienter zu gestalten.

Die Beteiligten

Karl Vorderwülbecke, ein Sanitär- und Heizungsbetrieb, der schon 1931 in Ennepetal gegründet und seit 2007 von Inhaber Leif Krämer erfolgreich geführt wird, gewann die Ausschreibung und wurde mit der Ausführung beauftragt. Es war sein erstes Projekt mit „Geniax“. Sein Team realisierte es in enger Abstimmung mit Jörg Kühnhenrich, Empur Fachberater für das nördliche Ruhrgebiet und das Münsterland. Er war auch die Schnittstelle zum TGA Planungsbüro EM-plan, von dem die gesamte Planung der Anlage kam. Als drittes Unternehmen der EM-Gruppe, war auch die EM-solution an der Realisation beteiligt. Darauf spezialisiert, das SHK-Fachhandwerk bei der Verlegung und Inbetriebnahme von Flächenheizungssystemen zu unterstützen, nahmen die geschulten Mitarbeiter nach der Installation auch die Feineinstellung des „Geniax“-Systems vor.

Die Produkte

In den Sanitär- und Nebenräumen ist das „Empur PUR-Therm Tackersystem“ im Einsatz. Es besteht aus den Hauptkomponenten „PUR-Therm Verbundplatten“, „Klimapex Kunststoffheizrohren“ und „PUR-Therm Tackernadeln“. Auf den 33 mm starken PUR-Verbundplatten sind mit Tackernadeln die Empur Heizungsrohre „Klimapex PE-RT 15 x 1,8 mm“ befestigt. Der 45mm dicke Heizestrich sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung und eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Unter dem Sportboden in der Einfachhalle liegt das „Empur Optimal II Flächenheizsystem“. Es ist in der Lage, Bewegungen des Sportbodens aufzunehmen und abzufedern. Mit einer Druckfestigkeit von 150 kPa kann es zudem den Belastungen, die durch Wettkämpfe auftreten, sicher widerstehen. Das System besteht aus Hartschaumplatten höchster Festigkeit mit eingeprägten Nuten und Rohrumlenkungen sowie dazu passenden Wärmeleitblechen aus Aluminium. Die Hartschaumplatten sind so konstruiert, dass zwei Verlegeabstände (125 oder 250 mm) mit der gleichen Platte realisiert werden können. Ein Metallverbundrohr „PE-RT 16 x 2,0 mm“ transportiert die Wärme und sorgt für ein sehr schnelles Ansprechverhalten der Flächenheizung. Den individuellen Anforderungen entsprechend, kam in den Sanitär- und Nebenräumen ein anderes Flächenheizsystem von Empur zum Einsatz als unter dem Sportboden der Halle.
Quelle: Empur

Den individuellen Anforderungen entsprechend, kam in den Sanitär- und Nebenräumen ein anderes Flächenheizsystem von Empur zum Einsatz als unter dem Sportboden der Halle.
Quelle: Empur
Detaillierter Aufbau des Hallenbodens.
Quelle: Empur
Detaillierter Aufbau des Hallenbodens.
Quelle: Empur

Die Wärmeverteilung

Alle Heizkreise im Gebäude werden über das „Empur Geniax-Wärmeverteilsystem“ mit der erforderlichen Heizenergie versorgt, ein Flächenheiz- und Regelungssystem, das eine zeitgenaue oder auf Nutzungsprofilen basierende, individuelle Wärmeversorgung einzelner Räume ermöglicht. Es besteht aus drei Komponenten, die perfekt aufeinander abgestimmt sind: „Geniax Pumpe“, „Geniax Management“ und „Geniax Bedieneinheit“. Jeder Heizkreis besitzt eine eigene Pumpe, die über den „Geniax Server“ – ein Teil des Managements – angesteuert wird. Das Management wiederum erhält seine Informationen über Bediengeräte mit integrierten Fühlern, die in den einzelnen Räumen angebracht und über ein BUS-System untereinander vernetzt sind. Das Wärmeverteilsystem gewährleistet, dass nie mehr Wärme transportiert wird, als an den einzelnen Heizflächen individuell benötigt wird.

So können die für eine Sporthalle vorgegebenen Temperaturen und Nutzungszeiten exakt eingehalten werden. Als Nutzungstemperatur für eine Sporthalle wird 17 °C empfohlen. Hallen und Zusatzsporträume sollen 20 °C, die Duschräume 24 °C und die Umkleideräume 22 °C warm sein. Das System reagiert auf Änderungen der Temperaturen in jedem Heizkreis. Sollte sich ein Teil des Hallenbodens durch Sonneneinstrahlung erwärmen, regelt „Geniax“ an dieser Stelle die Heizkreise herunter, ohne dass dies eine Auswirkung auf andere, benachbarte Heizkreise hat. Auch die Wärme, die von den Sport treibenden Kindern abgegeben wird, berücksichtig das System. 

Das Fazit

Die Sporthalle der Katholischen Grundschule Ennepetal wurde wirtschaftlich und zukunftssicher saniert. Besondere Beachtung fand dabei die Heizung. Man entschied sich im gesamten Gebäude für eine Flächenheizung, die durch das „Geniax-Wärmeverteilsystem“ schnell und heizkreisgenau mit Energie versorgt wird. So modernisiert können wieder viele Generationen von Schülern in der 50 Jahre alten Halle unter guten Bedingungen am Sportunterricht teilnehmen. Neben dem Effizienzgewinn verschwinden als weiterer Vorteil sichtbare Heizelement aus dem Raum, die in Sporthallen stets auch eine Unfallgefahr mit sich bringen.
Quelle: Empur

Neben dem Effizienzgewinn verschwinden als weiterer Vorteil sichtbare Heizelement aus dem Raum, die in Sporthallen stets auch eine Unfallgefahr mit sich bringen.
Quelle: Empur

Zum Schutzschirmverfahren

Zum aktuellen Schutzschirmverfahren gibt das Unternehmen folgendes Statement ab: „Die Empur Produktions GmbH mit Sitz in Buchholz-Mendt hatte im Juni 2023 beim zuständigen Amtsgericht in Neuwied einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Gemeinsam mit renommierten Restrukturierungsberatern wurde für den Hersteller und Vollsortimenter von Flächenheiz- und -kühlsystemen ein Sanierungsplan erarbeitet, der sich kurz vor dem Abschluss befindet. Der Geschäftsbetrieb läuft uneingeschränkt weiter. Das Unternehmen ist zu 100 % handlungs-, liefer- und zahlungsfähig gegenüber seinen Geschäftspartnern. Die Verantwortlichen sind zuversichtlich,
dass die EMPUR gestärkt und wieder wettbewerbsfähig aus dem Verfahren hervorgeht. Zur Unternehmensgruppe gehören noch weitere Gesellschaften, die nicht von dem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung betroffen sind.“

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