Schlitzdurchlass im ­Kindergartenneubau

Gesundes Raumklima für die Allerkleinsten

Lukas Imhof Architektur hat für die 1.300-Einwohner-Gemeinde Zihlschlacht, die südlich vom Bodensee
zwischen St. Gallen und Kreuzlingen liegt, einen neuen Kindergarten errichtet. Ein gesundes ­Raumklima und die Einhaltung eines geforderten Luftwechsels waren die Planungsziele für das Lüftungssystem im Neubau. Die unauffälligen Schlitzdurchlässe von Kiefer Klimatechnik erfüllen alle technischen ­Anforderungen und fügen sich nahezu unsichtbar in die gewünschte Deckenarchitektur ein.

Bei der Planung des Kindergartenneubaus in Zihlschlacht trug die Gemeinde mehrere Anforderungen an die Architekten heran: Neben der Unterbringung von zwei Kindergartengruppen sollte das Gebäude teilweise auch als Bibliothek sowie für Logopädie- und Schulsozialarbeit nutzbar sein. In einem Nebengebäude wollte man zusätzlich Lagerflächen und einen Zugang zu einem unterirdischen Schutzraum für 200 Personen schaffen. Die Idee der Planer von Lukas Imhof Architektur im Wettbewerb 2016 für das Hauptgebäude basiert auf einem Split-Level-System: Dabei werden mehrere zueinander versetzte Ebenen auf halber Etagenhöhe kombiniert, diese teilweise als Podeste ausgestaltet und durch verschiedene Treppenelemente zusammengefügt. Beim Kindergarten in Zihlschlacht sind die Planer genauso vorgegangen. Durch zwei Eingänge erreicht man entweder die untere oder die obere Halbebene. In der Mitte des Gebäudes befinden sich, ähnlich einem Baumstamm, der zentrale Aufzug für beide Gruppen sowie der Treppenkern. Dergestalt ergeben sich insgesamt sechs Ebenen, die perfekt in das leichte Hanggelände integriert sind. Da der mittlere Kern um 45 ° zum Grundriss gedreht ist, entstanden fünfeckige Räume mit flexiblen Nutzungsmöglichkeiten, die sich wie Äste vom Treppenkern weg strecken. Das Highlight sind die beiden großen Gruppenräume: Beide wirken durch ihre Überhöhe besonders großzügig und offen. Beim unteren Raum wird dieser optische Eindruck verstärkt durch eine große Über-Eck-Verglasung, der obere Raum wirkt durch das spitze Dach und die lange Fensterfront wie eine kleine Kathedrale.

Unauffällige Integration der Luft- und Klimatechnik

Für die Planer spielte die Klima- und Lüftungstechnik eine wichtige Rolle. Denn im neuen Kindergarten sollte nicht nur ein gesundes Raumklima, sondern auch ein hygienischer Luftwechsel ohne unangenehme Zugluft realisiert werden. Hierfür hat die 3-Plan Haustechnik AG aus Winterthur den Schlitzdurchlass „Indul“ von Kiefer Klimatechnik präferiert. Dieser garantiert eine diffuse, walzenarme Luftverteilung für konstante und variable Volumenströme – ohne dabei das Strahlverhalten zu verändern. Dennoch ist eine hohe Temperaturdifferenz der Zuluft gegenüber der Raumluft von bis zu -14 K gewährleistet. Beim „Indul Typ P“ ist das Ausblasprofil so perforiert, dass die Zuluft dem Raum in einer Vielzahl von feinen Einzelstrahlen zugeführt wird. Diese Einzelstrahlen sind hauptsächlich wechselseitig mit 45 ° in den Raum gerichtet. Durch exakt aus-gebildete Abrisskanten wird beim Schlitzdurchlass der sogenannte „Coanda-Effekt“ – also Schmutzablagerungen entlang des Luftauslasses – vermieden und Decken sowie Wände bleiben länger staubfrei. Der Schlitzdurchlass erreicht eine besonders gleichmäßige Luftverteilung mit optimaler diffuser Raumluftströmung ganz ohne spürbaren Luftzug. Ein weiterer Vorteil speziell für den Kindergartenneubau war der unauffällige Einbau der filigranen Durchlassprofile. Denn eine der Anforderungen bestand darin, die Lüftungselemente möglichst wenig sichtbar, ruhig und integrativ zu gestalten. So wurden beispielsweise die Schlitzdurchlässe für die Abluft in den Küchenräumen im Sonderfarbton NCS S 1005-Y40R hergestellt, damit sie sich perfekt in die Wände mit demselben Farbton integrieren.

Dachneigung erfordert Sonderlösung

Bei der Holzdecke des oberen großen Kindergartenraumes produzierte Kiefer Klimatechnik eine angepasste Sonderlösung speziell für dieses Objekt: Auch hier sollten die Schlitzdurchlässe unauffällig in die verschieden geneigte Holzdeckenkonstruktion eingefügt werden. Da das Modell „Indul AP 18“ eine zuverlässige 90 °-Freistrahlcharakteristik besitzt, ist auch bei anspruchsvollen Deckensituationen wie in diesem Fall sowohl eine zugfreie Luftströmung als auch eine angenehme Akustik für die kleinen Raumnutzer garantiert. Bei der Dachneigung von 32 ° kam die Sonderhalshöhe von 130 mm zum Einsatz. Im Vergleich dazu beträgt die Standardhöhe 65 mm. Durch die Sondergröße lässt sich der Luftanschluss ohne Behinderung durch die Dachneigung an das Kanalsystem anschließen. Mit den sehr geringen Einbaubreiten ab 15 mm können die „Indul“-Schlitzdurchlässe problemlos auch in kleine Deckenfugen eingebaut werden. Inzwischen sind die Zihlschlachter Kinder in ihren neuen Kindergarten eingezogen und fühlen sich dank des verspielten Designs und dem gesunden Raumklima dort sehr wohl.

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