Tipps für die Neubauheizung

Heizen mit Biomasse

Der Schornstein gehört dazu

Biomasse als Energieträger für die Hausbeheizung gewinnt an Bedeutung. Auf der einen Seite tragen die politischen Unterstützungsmaßnahmen zu dieser Beliebtheit bei, auf der anderen Seite übernehmen immer mehr Bauherren so eine klare Verantwortung für die Zukunftssicherung unserer Erde, in dem sie aktiv ihren eigenen kleinen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Beliebter Biomasse-Energieträger in der Ganzhausheizung sind Holzpelletskessel, aber auch Bioöle oder Biogase drängen als Beimischungen in den Wärmemarkt. Im Bereich der Kombinationsheizungen werden traditionell Stückholzofen und thermische Solaranlagen gekoppelt; relativ neu rückt die Pelletsheizung als innovatives Heizkonzept in den Wohnbereich und bildet zusammen mit einer Solaranlage ein ökonomisches und ökologisches System, welches den Wettbewerbsvergleich mit den etablierten Wärmeerzeugern nicht scheuen muss.

Der Schornstein als klassisches Vertikalbauteil hat sich dieser Entwicklung angepasst und bildet das Zentrum, um welches sich Biomasseheizungen flexibel gestalten und kombinieren lassen.

 

Gesetzgebung und

Förderung

Die Politik setzt zur Erfüllung der Klimaschutzziele auf zwei Faktoren, die sich im Neubau von Wohneigentum relativ problemlos erfüllen lassen:

1. Die Haushülle muss einer Qualitätsstufe entsprechen, die nur noch wenig Energie für die Hausbeheizung benötigt

2. Die benötigte Restenergie soll zu einem möglichst hohen Anteil mit nachwachsenden Brennstoffen gedeckt werden.

Holz als Energieträger spielt bei diesen Überlegungen eine wichtige Rolle und wird entsprechend gefördert.

 

Förderung durch das BAFA

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Biomasseheizungen in seinem Programm für Erneuerbare Energien. Gerade die Kopplung von thermischen Solaranlagen und einer Pelletsheizung sind für zukunftsorientierte Hausbesitzer interessant, denn  je nach Qualitätsstandard des Hauses kann der einmalige Zuschuss mehr als 6000 € betragen.

 

Förderung durch die KfW-Bank

Zusätzlich zur Förderung durch das BAFA kann der energiebewusste Bauherr über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ein zinsverbilligtes Darlehen in Höhe von 50 000 € erhalten. Gegenüber üblichen Krediten der Hausbank lassen sich so nochmals Vorteile in Höhe von ca. 6000 € erzielen.

Voraussetzung für diese Förderhöhe ist jedoch eine energetische Hausqualität, die gemäß EnEV 2009 als Effizienzhaus 55 bezeichnet wird; die Wahl von Biomasse als Energieträger trägt dabei entscheidend dazu bei, dass die gewünschte Qualitätsstufe mit vergleichbar geringem Mehraufwand erreicht werden kann.

 

Kombinationssysteme

mit Solaranlagen

Seit vielen Jahren hat sich die thermische Solaranlage als zusätzlicher Wärmeerzeuger für die Warmwasserbereitung etabliert. Wichtige Argumente für eine Solaranlage sind die absolute Umweltfreundlichkeit und die von der Sonne kostenfrei zur Verfügung gestellte Energie. Als Nachteil ist die Witterungsabhängigkeit des Energieeintrags anzusehen. So steht im Sommer zwar immer genügend Wärme zur Verfügung und auch in der Übergangszeit kann je nach Größe des Pufferspeichers mehr oder weniger sonnenerwärmtes Wasser im Haushalt verwendet werden; im Winter ist jedoch eine zusätzliche Energiequelle erforderlich.

Und hier ergänzt ein Wärmeerzeuger auf der Basis von Öl, Gas, Strom oder Holz das System. Holzpellets ermöglichen dabei ein CO2-neutrales Heizen – und auch der immer wieder angesprochene Feinstaub­ausstoß liegt in modernen Kesselanlagen in den meisten Fällen mit weniger als 20 mg/m³ häufig weit unter dem in der aktuellen BImSchV (wird im ersten Halbjahr 2010 in Kraft treten) festgelegten Grenzwert von 75 mg/m³.

 

Funktion und Emotion auf einen Nenner gebracht

Ein neuer Trend zeichnet sich derzeit für  Kombinationsheizung von Sonne und Holzpellets ab. Dabei wird der Pelletskessel nicht mehr im Keller oder im Hauswirtschaftsraum aufgestellt; bewusst rückt er in den Mittelpunkt des Hauses und bildet so ein repräsentatives Zentrum mit einem angenehmen und lebendigen Feuerspiel. Immerhin bekennen sich mehr als 75 % aller Wohnungsinhaber dazu, das eigene Feuer als wesentliche Aufwertung des Wohnkomforts anzusehen; und auch bei Maklern sind Pellets/Solar-Systeme, die gleichzeitig Funktion und Emotion vereinen, sehr beliebt; lassen sich doch solche Immobilien wegen ihres emotionalen Charakters leichter verkaufen. Der Bauherr kann sich somit seiner getätigten Investition in einem höheren Maße sicher sein.

 

Ein moderner Schornstein

gehört dazu

In der neuen Fassung der EnEV 2009 wurden die zulässigen Grenzwerte für den Wärmeschutz der Gebäudehülle zur Vorgängerversion aus dem Jahre 2007 verschärft und dieser Trend wird nach derzeitiger Einschätzung vieler Experten anhalten. Man rechnet damit, dass so im Jahre 2020 Wohngebäude als Standardeinheiten entstehen, die lediglich einen Raumwärmebedarf von weniger als 15 kWh/m2a benötigen werden. Der Aufwand zur Herstellung der Warmwasserbereitung wird jedoch unverändert bleiben. Installateure und Planer sind deshalb gut beraten, bereits heute auf diesen Umstand hinzuweisen und ihren Kunden Konzepte anzubieten, die ein hohes Maß an Flexibilität und Zukunftsorientierung aufweisen.

Damit diese gewünschten Eigenschaften des Heizsystems über die Lebensdauer eines Hauses gewahrt bleiben, ist die Wahl des richtigen Schornsteinsystems von entscheidender Bedeutung. Die Mitglieder der IPS (Initiative Pro Schornstein e.V.) bieten deshalb Schornsteinsysteme als Multifunktionsbauteile an, die den modernen Belangen heutiger und zukünftiger Heizsysteme gerecht werden:

 

Installationsschacht

Für die Solaranlage ist ein eigener Installationsschacht vorgesehen, der die Verbindung vom Dach zum Pufferspeicher schnell und bequem herstellt. Besonders wichtig ist hier die Tatsache, dass die hochwertige Dämmhülle des Hauses auch bei nachträglicher Installation keinen Schaden nimmt und so Bauschäden oder Schwachstellen vermieden werden.

 

Keramische Abgasleitung

In einem zweiten Zug befindet sich ein keramisches Innenrohr, welches für die Abgase vieler Brennstoffe wie Erdgas, Heizöl oder Holz bestens geeignet ist. Auch zukünftige Entwicklungen wie z. B. biogene Beimischungen machen dem Universalrohr nichts aus. Und auch das bei der Brennwerttechnik anfallende Kondensat beeinflusst die Langlebigkeit des Werkstoffs Keramik in keiner Weise.

 

Luft-Abgas-System

In der heute sehr dichten Bauweise spielt noch ein weiterer Faktor eine wichtige Rolle. Durch die im IPS-Schornstein eingebaute LAS-Funktion (Luft-Abgas-System) wird es möglich, einen Kreislauf von benötigter Verbrennungsluft und abzuführenden Verbrennungsgasen zu erreichen. So gibt es in Verbindung mit raumluftunabhängig betriebenen Feuerstätten keine Berührungspunkte mit anderen im Haus angeordneten Luftsystemen (z. B. einer Küchenabluft oder einer Lüftungsanlage). Auf den Einbau zusätzlicher Überwachungsregelungen kann verzichtet werden; das LAS-System sorgt für einen sicheren Betriebsablauf der Feuerstätte.

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