Die Möglichkeiten der ­Vorwand-Installation

Enge Verbindung von Sanitärtechnik und Badausstattung bietet Mehrwerte

Vorwand-Installationssysteme sind Standard im Badbau und in der Badmodernisierung: Zum einen eröffnen sie durch die engere Verbindung von Sanitärtechnik und Badausstattung neue Möglichkeiten für die Badgestaltung und innovative Komfortfunktionen. Zum anderen beschleunigen die Systeme den Bauablauf und machen ihn leichter planbar.

Gestaltungsfreiheit vor der Wand durch clevere Technik dahinter – Vorwand-Installationssysteme wie „Geberit GIS“ bieten eine hohe Planungsfreiheit für die Badeinrichtung. Mit den Installationselementen sind verschiedene Vorwände, Raumteiler und Trennwände mit den entsprechenden Anschlüssen realisierbar. Trink- und Abwasserleitungen lassen sich unabhängig von den Steig- und Fallleitungen im Raum verziehen. Dadurch können Sanitärobjekte mit Zu- und Abfluss nahezu frei im Raum platziert werden. Das ermöglicht eine weitgehend flexible Anordnung von WC, Wanne oder Waschtisch im Raum. Bäder können auf diese Weise großzügiger und vielseitiger gestaltet werden. Selbst bei kleinen Grundrissen ist die verfügbare Fläche optimal nutzbar.
Darüber hinaus erleichtern Montageelemente den Einbau aller Sanitärgegenstände, da sämtliche Befestigungspunkte bereits passgenau vorbereitet sind. Innovative Lösungen der Vorwand-Installations­systeme bieten weitere Vorteile im Bad.

Gestaltungsvielfalt und Komfort am WC

Die Unterputz-Spültechnik hat sich seit ihrer Erfindung erheblich weiterentwickelt. Wassersparende Technologien wie Zwei-Mengen- oder Spül-Stopp-Auslösung sind längst Standard. Hinzu kommen weitere Funktionen, die in den Installationssystemen vorbereitet oder integriert werden können, z.B. frische Luft im Bad durch eine Umluft-Geruchsabsaugung direkt aus der WC-Keramik, die mit der Betätigungsplatte und dem Spülkasten ermöglicht wird. Das „DuoFresh“-Modul beispielsweise sitzt unsichtbar im Spülkasten in der Wand. Die Geruchs­entfernung ist besonders gründlich, weil Gerüche direkt aus der WC-Keramik abgesaugt werden, bevor sie sich im Raum ausbreiten können.

Auch die Betätigungsplatte für die Spülauslösung ist zu einem wichtigen Designelement im Bad geworden. Kunden wünschen sich häufig Platten, die zur Farbgebung und zum Einrichtungsstil des Bads passen. Neben den Klassikern aus Kunststoff in weiß oder Chrom sind auch hochwertige und individuelle Farb- und Materialvarianten gefragt. Glas, Naturholz, Schiefer und farbige Metalltöne erweitern das Gestaltungsspektrum. Auch individuelle Bedruckungen sind beispielsweise bei der Geberit „Sigma50“- und der „Sigma21“-Betätigungsplatte möglich.

Zukunftssichere Toilette: Gerüstet für jede Lebenssituation

Die Vorrüstung eines Stromanschlusses am WC-Montageelement bietet gute Voraussetzungen, um weitere Komfortfunktionen schnell und einfach einbauen oder nachrüsten zu können. Dazu gehören zum Beispiel berührungslose Betätigungsplatten, Fernauslösungen für die WC-Spülung im barrierefreien Bad, der Anschluss von Orientierungslichtern oder die Geruchsabsaugung. Auch den Einbau eines Dusch-WCs erleichtert die vorausschauende Elektrifizierung.

Für die Anpassung an verschiedene Lebenssituationen ist es vorteilhaft, wenn sich die Höhe der WC-Keramik ohne größere Eingriffe in die Wand verstellen lässt. Diese Möglichkeit bieten Vorwand-Montageelemente für barrierefreie Bäder, die sich zusätzlich mit Montageplatten für Stütz- und Haltegriffe ausstatten lassen. Beim WC der Badserie „Geberit ONE“ ist ein Teil der Montagetechnik in die Keramik integriert. Dadurch lässt sich die Sitzhöhe auch nachträglich, mit geringem Aufwand, um bis zu 3 cm nach oben und 1 cm nach unten anpassen. Für die Höhenverstellung ist kein Eingriff in die Vorwand mehr erforderlich.

Individuelle Waschplatzgestaltung

Vorwand-Installationssysteme ermöglichen auch bei der Gestaltung des Waschplatzes eine Vielzahl an Möglichkeiten. Halbhohe Montageelemente, vor der Wand oder frei im Raum als Raumteiler platziert, bieten zusätzliche Ablagemöglichkeiten. Die Wahl einer Wandarmatur ist eine attraktive Alternative zu Standarmaturen am Waschtisch. Durch einen größeren Abstand zwischen Wasserauslauf und Waschtisch-Keramik bieten sie mehr Bewegungsfreiheit bei der täglichen Pflege. Da der Waschtisch nicht von einer Standarmatur unterbrochen wird, lässt er sich leichter reinigen. Vorwandelemente mit vorgerüsteten, verstellbaren Traversen machen es dem Installateur dafür wesentlich einfacher, die Wandarmaturen sicher und exakt an der richtigen Stelle zu positionieren.

Rund um den Waschtisch: mehr Platz und leichtere Reinigung

In der Regel befindet sich der Geruchsverschluss direkt unter der Waschtischkeramik. Das schränkt die Beinfreiheit ein, wenn der Waschplatz im Sitzen oder mit einem Rollstuhl genutzt wird. Die Verlegung des Geruchsverschlusses in die Vorwand-Installation lässt mehr Raum unter dem Becken, der Siphon bleibt über eine Revisionsabdeckung gut erreichbar.

Einen Schritt weiter geht zum Beispiel der „Geberit ONE“-Waschtisch. Er verlegt den Ablauf an den hinteren Beckenrand, sodass die Entwässerung direkt in die Vorwand erfolgt. Vor der Wand sind weder Siphon noch Abflussrohr sichtbar. Bei der Montage eines Waschtischunterschranks kann auf den sonst üblichen Siphon-Ausschnitt in den Schubladenauszügen verzichtet werden. So vergrößert sich der Stauraum. Das beschriebene Waschtischkonzept bietet zusätzliche Vorteile hinsichtlich Reinigungsfreundlichkeit und Hygiene. Mehr Stauraum über dem Waschtisch ermöglicht ein in der Vorwand integrierter Spiegelschrank. Spiegeltüren und integrierte Beleuchtungen schließen nach Art eines Lichtspiegels nahezu bündig mit der Wand ab. Dahinter können großzügige Ablagen für Kosmetikartikel und Steckdosen für Föhn oder Rasierer dezent verborgen untergebracht werden.

Komfort und Bewegungsfreiheit unter der Dusche

Im Duschbereich lassen sich Ablagemöglichkeiten ebenfalls in die Vorwand integrieren. Hier schaffen Nischenablagen Stauraum, ohne den Bewegungsraum in der Dusche einzuschränken. Vorteilhaft sind Boxen, die auf das Vorwand-Installationselement abgestimmt und für die Einbindung in die Abdichtebene der Duschwand vorbereitet sind. Wichtig ist, dass der Innenraum der Box Wasser nach vorn ableitet, um die Bildung von Wasserrückständen im Innern zu verhindern.  

Über einen Wandablauf kann auch die Entwässerung der Dusche komplett in die Vorwand verlegt werden. Diese Konstruktionsart hält mehrere Vorzüge bereit. Der Fußbodenaufbau unter der Dusche wird komplett unterbrechungsfrei ausgeführt. Dadurch vereinfacht sich die Installation einer durchgehenden Fußbodenheizung. Zugleich liegen alle Komponenten für Trinkwasser und Abwasser auf einer Installationsebene.

Duschtrennwand unsichtbar verankert

Bodenebene Duschen sind schwellenlos, barriere­frei und reinigungsfreundlicher als andere Lösungen. Schmutzanfällig sind vor allem schwer zugäng­liche Ecken und Kanten oder die Beschläge zur Befestigung von Duschtrennwänden. Die Vorwand-Installation bietet auch hier innovative Lösungsansätze. Mit speziellen Montageelementen lässt sich die Trennwand komplett unsichtbar in der Wand befestigen, auf sichtbare Beschläge und Halterungen kann so verzichtet werden. Die Flächen der Abtrennung sind leichter zu reinigen und bieten eine hochwertige Optik.

Fazit

Durch eine engere Verbindung von Sanitärtechnik und Badausstattung lassen sich Bäder mit Hilfe von Vorwand-Installationssystemen vielseitiger und komfortabler planen und bauen. Installateure können ihren privaten und gewerblichen Kunden echte Mehrwerte bei Komfort, Raumausnutzung und Reinigungsfreundlichkeit bieten. Diese Vorteile lassen sich sowohl im individuellen Badbau als auch in der Vorfertigung von größeren Objekteinrichtungen optimal einsetzen.

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