Deutsche Technologie

Antarktisstation

Die Antarktis war bis vor kurzem Schauplatz einer Extrembaustelle. Die Mission: Aufbau einer neuen Forschungsstation im Auftrag des indischen National Centre of Antarctic and Ocean Research (NCAOR) zur wissenschaftlichen Untersuchung des Klimawandels, der Meeresbiologie und anderer Fachbereiche. Für die Installation der lebenswichtigen Systeme zur Trinkwasser- und Wärmeversorgung in der Forschungseinrichtung mit dem klangvollen Namen „Bharati“ (bedeutet „indisch“) fiel die Entscheidung zugunsten der Technik von Viega (www.viega.de) aus.

Wichtig ist die Versorgung mit Wärme und Trinkwasser; die Wärme wird nebst der elektrischen Energie durch drei Blockheizkraftwerke erzeugt. Kaefer Construction GmbH (www.kaefer.com) beauftragte mit der Heizungs- und Sanitärinstallation die International Division der YIT Germany (www.yit.de).

In die unbeheizte Garage wird überschüssige Abwärme geleitet, wenn die Generatoren einen so hohen Strombedarf decken müssen, dass mehr Wärme produziert wird als nötig. Reicht hingegen im umgekehrten Fall die Heizleistung der BHKW nicht aus, sind in den Zuleitungen zur Heizkreisverteilung elektrisch betriebene Lanzen zum Nachheizen des Wassers platziert.

Auf die Trinkwasserversorgung entfallen drei Heizkreise: Vor der Entsalzung wird das Seewasser mit einem Heizband in der Zuleitung vorgewärmt. Die Warmwasserversorgung erfolgt durch zwei getrennte Systeme. Ein Heizkreis mit 50 kW ist für den Bedarf im antarktischen Sommer ausgelegt, einer mit 25 kW für den Winter. Der Trinkwasserhygiene kommt am sprichwörtlichen „Ende der Welt“ eine äußerst hohe Bedeutung zu, denn ein Befall mit Keimen wäre eine Katastrophe. In der Trinkwasserinstallation setzten die Verantwortlichen von YIT somit auf „Sanpress Inox“ von Viega mit Rohren aus Edelstahl. Eine konstante Temperatur des Warmwassers von 60 °C gewährleisten „Easytop“-Zirkulations-Regulierungs­ventile mit thermischer Desinfektionseinrichtung als wirksamer Schutz vor Legionellen. „Easytop“ Probenahmeventile ermöglichen den Wissenschaftlern zudem die regelmäßige Überprüfung der Trinkwasserqualität in den eigenen Laboreinrichtungen.

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