Wohnen mit Komfort

Vorbild für Quartiersentwicklung

Immobilien langfristig zukunftsfähig gestalten und marktgerechten Wohnraum zur Verfügung stellen sind Aufgaben, die die Wohnungswirtschaft gerade in schrumpfenden Klein- und Mittelstädten vermehrt zu bewältigen hat. Auch Zwickau hat mit sinkenden Einwohnerzahlen und einem steigenden Durchschnittsalter zu kämpfen. Ein exemplarisches Quartierskonzept, das die Faktoren „Klimaschutz und Wohnumfeld“ sowie „Energieeffizienz und Wohnkomfort“ umfasst, soll nun eine Wende einleiten.

Zwickau ist eine traditionsreiche Bergbau-, Industrie- und Handelsstadt und die Wiege der sächsischen Automobilindustrie. Nach der politischen Wende fand auch hier ein tiefgreifender wirtschaftlicher und demografischer Strukturwandel statt. Dennoch siedelte sich die Volkswagen Sachsen GmbH an und führt seitdem die automobile Tradition der Stadt weiter. Darüber hinaus ist Zwickau als Robert-Schumann-Stadt und Hochschulstandort bekannt.

Den Wohnungsmarkt und die Stadtentwicklung prägen neben vielen privaten Anbietern insbesondere die Gebäude- und Grundstücksgesellschaft Zwickau mbH (GGZ). Mit einem Eigenbestand von rund 7.100 Wohnungen ist die GGZ der größte Wohnungsanbieter in Zwickau. Das hundertprozentige Tochterunternehmen der Stadt arbeitet aktiv an der Neugestaltung vieler Zwickauer Stadtteile mit. Es saniert und modernisiert große Wohnungsbestände und stellt sich mit mehr als 5.000 zurückgebauten Wohnungen auch dem demografischen Wandel.

 

Quartierskonzept als Modellprojekt

Jüngstes Projekt des städtischen Unternehmens ist das Quartierskonzept „Lion-Feuchtwanger-Straße“, das mit den Themenschwerpunkten „Klimaschutz und Wohnumfeld“, „Energieeffizienz und Wohnkomfort“ auch Vorbild für weitere Quartiersentwicklungen sein soll. „Für uns als Wohnungsgesellschaft ist es wichtig, den Gebäudebestand mit Blick auf den Klimawandel strategisch weiterzuentwickeln. So standen die Senkung des Energieverbrauchs und die Verbesserung der CO2-Bilanz im Quartier im Fokus unseres Modellprojektes. Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt eine stärkere Ausrichtung des Angebotes an den Bedürfnissen der älteren Bewohner erfordert. Auf der anderen Seite sollte aber auch der Zuzug jüngerer Bewohner sowie Familien mit Kindern begünstigt werden“, erläutert Ulrike Demmler, Abteilungsleiterin Technik bei der GGZ, die Grundpfeiler des Konzeptes.

Wichtig war es der GGZ deshalb auch den Mietern die Möglichkeit zu geben, selber aktiv auf die Betriebskosten einwirken zu können. Darüber hinaus sollte der Trend zu generationengerecht ausgestatteten Bädern bedient werden. Denn die GGZ wollte den Bewohnern unabhängig vom Alter einen Mehrwert an Wohnqualität bieten. Mit einer Vielzahl an intelligenten Systemen wurde beides exemplarisch in einer Musterwohnung umgesetzt.

 

Flexibilität und Komfort

Die Musterwohnung liegt deutlich über dem üblichen Funktionsumfang einer automatisierten Wohnung im Mietwohnungsbau. So hilft die umfangreiche Hausautomation zum Beispiel durch Einflussnahme auf das Nutzerverhalten Energie zu sparen, gibt Lüftungsempfehlungen und hat entsprechende Sicherheitsfunktionen. Als wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu den anderen Anbietern auf dem Wohnungsmarkt in Zwickau und den umliegenden Ortschaften können verschiedene Ausdifferenzierungsgrade in der Hausautomation entwickelt werden. Mittels Bus-Technologie sind die auf die Wünsche der Mieter abgestimmten Pakete ohne großen Aufwand in den jeweiligen Wohnungen installierbar und auch später immer wieder anpassbar.

Auch im Badezimmer erwartet die Bewohner ein hohes Maß an Flexibilität und Komfort. Hierzu zählen neben einer bodengleichen Dusche auch ein höhenverstellbares WC sowie ein ebenfalls höhenverstellbarer Waschtisch. Letztere passen sich jederzeit den Bedürfnissen ihrer Nutzer an. So bevorzugen ältere Personen zum Beispiel eine höhere WC-Position, weil sie dann leichter aufstehen können. Kinder wiederum kommen spielend selber zurecht, wenn das WC tiefer hängt. Mit dem „Eco Plus“ Element von Viega (www.viega.de) kann sich nun also jeder Mieter ganz einfach per Knopfdruck das WC auf die von ihm bevorzugte Höhe einstellen – jederzeit und stufenlos in einem Bereich von 8 cm.

In gleicher Weise funktioniert das Viega „Eco Plus“ Waschtisch-Element, das in einem Bereich von 20 cm Lebensqualität für jedes Alter und jede Größe bietet. So genügt ein Knopfdruck und die Keramik fährt selbständig in einem Bereich zwischen ca. 70 und 90 cm nach oben. Ein leichtes Auflehnen der Hände bewegt den Waschtisch nach unten. Zum Fixieren auf die gewünschte Höhe genügt ein erneutes Drücken auf den Betätigungsknopf.

Beide Elemente arbeiten mittels Gasdruckfeder und kommen somit ohne Elektroinstallation und wartungsintensiven Motorantrieb aus. Da bereits alles werkseitig installiert ist, sind sie schnell und einfach in die Vorwandinstallation integrierbar.

x

Thematisch passende Artikel:

Nahwärme für Oberndorf: Quartierskonzept zeigt wirtschaftliche Potenziale für kleines Wärmenetz

Das zentrale Ergebnis: Ein Wärmenetz für alle 1.500 Einwohner und rund 480 Gebäude ist in einem wirtschaftlichen Rahmen nicht umsetzbar – ein kleines Netz für den Ortskern ist jedoch denkbar....

mehr
Ausgabe 01/2020

Zukunftsfähig Heizen mit R-32 Wärmepumpen

Immer mehr Neubauten mit Wärmepumpen ausgestattet

Das freistehende KfW-Effizienzhaus 55 der vierköpfigen Familie Müller (Name von der Redaktion geändert) wurde im September 2018 fertiggestellt. Das in Holzständerbauweise gebaute Fertighaus bietet...

mehr