Eine Komplettlösung für die fehlende Nachfolge

Mein Betrieb soll weitergeführt werden

Der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Nicht nur innerhalb der Branche weiß man, dass qualifizierte Mitarbeiter zu finden ähnliche Erfolgsaussichten wie die Suche nach dem heiligen Gral hat. Umso schwieriger wird die Suche, wenn es gegen Ende des Arbeitslebens um die Frage geht, wer den mühsam aufgebauten und gut laufenden Betrieb übernimmt. Die HomeServe Gruppe aus Frankfurt am Main verspricht hier Lösungen anzubieten. Wie diese aussehen, haben wir im Gespräch mit Thomas Rebel, Geschäftsführer von HomeServe Deutschland, für Sie erfragt.

SHK Profi: Wie kann ein Betrieb von einer Zusammenarbeit mit Ihnen profitieren?
Was ist Ihre Kernkompetenz?

Thomas Rebel, Geschäftsführer von HomeServe Deutschland.
Quelle: HomeServe Gruppe

Thomas Rebel, Geschäftsführer von HomeServe Deutschland.
Quelle: HomeServe Gruppe

Thomas Rebel: Wir besitzen eine weitreichende Expertise im Handwerk mit über 30 Jahren am Markt. Durch die Integration von bereits sechs deutschen SHK-Betrieben in den letzten eineinhalb Jahren erweitern wir unsere Kenntnisse und Erfahrungen stetig. Und in den nächsten Monaten werden sich noch weitere Betriebe anschließen. Aktuell sind die wesentlichen Herausforderungen der Branche die gestiegenen Kundenanforderungen, eine hohe Komplexität – was Technik und Regulatorik angeht – und der teils geringe Grad an Digitalisierung. HomeServe bringt die entscheidenden Kompetenzen für die Weiterentwicklung dieser Bereiche mit in eine Partnerschaft. Zum einen die Digitalisierung der wesentlichen Betriebsprozesse, eine effektive Rekrutierung und nachhaltige Mitarbeiter-Entwicklung und die Gewinnung an Attraktivität als Arbeitgebermarke im lokalen Umfeld. Zum anderen ermöglichen wir den Wissenstransfer innerhalb der Gruppe, kümmern uns um perspektivische Nachfolgelösungen und die Realisierung von Einkaufsvorteilen (die auch Versorgungssicherheit gewährleistet). Darüber hinaus regeln wir den Einkauf von Heizungssystemen und allen anderen Produkten zentral. Kurzum: Betriebe können sich also auf ihr Kerngeschäft und ihren Kundenkontakt konzentrieren, während sich HomeServe der übergeordneten Themen annimmt.

SHK Profi: Welche Bedingungen muss ein Betrieb erfüllen, um eine Partnerschaft mit HomeServe einzugehen?

Thomas Rebel: Unser Fokus liegt im Sanitär-, Heizungs- und Elektro-Bereich und dem Endkundengeschäft. Jeder Betrieb aus diesen Gewerken kann sich bei Interesse unserem Gruppenverbund anschließen, um gemeinsam den strukturellen Herausforderungen im Handwerk entgegenzuwirken.

SHK Profi: Den eigenen Betrieb irgendwann final zu schließen ist eine Vorstellung, die weh tut. Mit Ihrem Konzept wollen Sie diesem Szenario entgegenwirken. Aber wie genau kann sich ein Betrieb die Übernahme durch Ihre Firma vorstellen?

Thomas Rebel: Uns ist es wichtig, dass dessen eigene DNA erhalten bleibt. Und diese setzt sich im Wesentlichen aus den Mitarbeitern zusammen. Wir behalten außerdem den Markennamen, das Unternehmenslogo sowie den Außenauftritt des Betriebs. Nach dem Beitritt zur Gruppe konzentriert sich dieser auf sein regionales Kerngeschäft, die Beratung und Installation, und den Service im SHK-Bereich. HomeServe bündelt hingegen die oben genannten wichtigen Zentralfunktionen. Wenige Tage nach dem Anschluss an unsere Gruppe findet eine gemeinsame Kommunikation des bestehenden Geschäftsführers und mir als zusätzlichen neuen Partner an die Mitarbeiter statt. In den kommenden Monaten gestalten wir dann zusammen mit S&B Strategy – die mit uns den gesamten Prozess, vom ersten Kennenlernen bis zur Vertragsunterzeichnung begleiten – die Integration in den HomeServe-Verbund. Das passiert, indem wir gemeinsam mit den Mitarbeitern vor Ort den Betrieb fit für die Zukunft machen. Konkret sind das meistens zuerst die Themen Digitalisierung sowie Recruiting. Dieser Prozess ist sehr gut strukturiert und bereits mehrfach von uns erprobt.

SHK Profi: Und die erfolgreiche Nachfolgersuche ist dabei sicher?

Thomas Rebel: Natürlich, HomeServe sichert durch die Kooperation die langfristige Nachfolge des Unternehmens und ist dabei ein verlässlicher und nachhaltig agierender Partner. In vielen Fällen möchten die Alteigentümer den Betrieb in einem Zeithorizont von ca. ein bis zwei Jahren verlassen. Hier unterstützen wir dann dabei, einen geeigneten Nachfolger für die Geschäftsführung zu gewinnen. Gerne greifen wir hier auch auf langjährige Mitarbeiter in den jeweiligen Betrieben zurück, die bereit sind, nun mehr Verantwortung zu übernehmen. Sollte die Nachfolge so nicht möglich sein, arbeiten wir mit renommierten und erfahrenen Partnern in der Personalsuche, die sowohl die Bedürfnisse der Branche als auch die des Marktes gut kennen. Eine wesentliche Voraussetzung dabei ist der zwischenmenschliche bzw. kulturelle “Fit” der Kandidaten. Wir agieren deshalb in enger Abstimmung mit dem bisherigen Inhaber, aber auch in Begleitung zentraler Ansprechpartner am Standort des Betriebs. Menschen in Handwerksnähe mit dem richtigen Erfahrungshintergrund werden dabei als Geschäftsführer gesucht. Solche, die aus dem operativen Handwerk kommen und sich weiterentwickeln möchten. Darüber hinaus ist uns wichtig, dass die Person fachlich gut aufgestellt ist und den Betrieb und seine Mitarbeiter zusammen mit uns erfolgreich in die Zukunft führen kann.

SHK Profi: Wie geht es für mich als Inhaber weiter, nachdem ich eine Zusammenarbeit mit HomeServe eingegangen bin? Welche Rechte am Betrieb behalte ich, welche trete ich ab und wie geht der Wechsel vonstatten?

Thomas Rebel: Rechtlich gesehen ist HomeServe natürlich der neue Eigentümer, jedoch bleiben die Inhaber und die lokalen Entscheider und Ansprechpartner vor Ort bestehen. Die wesentlichen Entscheidungen werden immer zusammen getroffen und Themen wie die Personalverantwortlichkeit und Weiteres verbleiben weiter beim Geschäftsführer. Im Grunde bedeutet das eine Möglichkeit für die Eigentümer, Ihre Verantwortung über die Mitarbeiter und den Betrieb auf breitere Schultern zu stellen.

SHK Profi: Sie versprechen, dass die Identität des Betriebes gewahrt wird. Gleicher Name, gleiches Logo, gleiche Mitarbeiter. Gleichzeitig ist das Handwerk nicht für seine überdurchschnittliche Bezahlung bekannt. Haben die Mitarbeiter im Zuge einer Übernahme Einbußen zu befürchten?

Thomas Rebel: Gehaltseinbußen gibt es in keinem Fall. Ganz im Gegenteil, die Mitarbeiter profitieren von vielfältigen Gruppen-Vorteilen. Als Gruppe sind wir ganz anders aufgestellt und haben ganz andere Möglichkeiten – im Vergleich zu einem einzelnen Betrieb – um für Mitarbeiter ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Wir wissen auch, dass es den Mitarbeitern um mehr als nur das Gehaltspaket geht, z. B. eine gute Einarbeitung, ein faires Miteinander und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten. Unsere Grundwerte sind Sicherheit, Gesundheit, Anerkennung und Weiterentwicklung. Und auch unabhängig davon ist uns Mitarbeiterbindung wichtig. Darauf basieren wir unseren langfristigen Erfolg.

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