Modulare Lösungen im Bauprozess

Vorteile vorgefertigter Sanitärwände und -zellen im seriellen Bauen

Vorgefertigte Sanitärwände und Sanitärzellen unterstützen eine strukturierte, planbare und nachhaltige Bauausführung. Die Module kommen in mehrgeschossigen Wohn- und Hotelbauten, Bürogebäuden und Krankenhäusern zum Einsatz und haben sich dort bereits bewährt. In Verbindung mit Lean-Methoden und Building Information Modelling (BIM) lassen sich Abläufe präziser steuern und Projekte wirtschaftlicher und ressourcenschonender realisieren.

Individuell geplante Sanitärzellen werden passgenau gefertigt und lassen sich ohne umfangreiche Nacharbeiten in das Gebäude integrieren.
Bild: Porr / Sanitär-Elementbau

Individuell geplante Sanitärzellen werden passgenau gefertigt und lassen sich ohne umfangreiche Nacharbeiten in das Gebäude integrieren.
Bild: Porr / Sanitär-Elementbau

Mit der Übernahme der Sanitär-Elementbau GmbH und der Marke „INSTA-BLOC“ im Jahr 2024 hat  Porr sein Angebot im Bereich vorgefertigter Sanitärmodule erweitert. Die Fertigung der Sanitärwände und -zellen im Werk ermöglicht einen kontrollierten Materialeinsatz und reduziert Abfall. Zudem kommt CO2-armer Zement zum Einsatz, wodurch sich der CO2-Ausstoß pro Kubikmeter Beton um derzeit 12 % verringert. Dies unterstützt eine ressourcenschonende und stärker auf Dekarbonisierung ausgerichtete Bauweise.

Flexibel einsetzbar mit integriertem Brand- und Schallschutz

Trotz der Standardisierung bieten vorgefertigte Sanitärwände und -zellen eine hohe Flexibilität. Sie können individuell an die Anforderungen des jeweiligen Bauprojekts angepasst werden. Durch eine projektbezogene Planung und Fertigung wird schnell und flexibel auf die individuellen Anforderungen eines Bauvorhabens reagiert. Bei individuell geplanten Sanitärzellen ist der Anpassungsaufwand vor Ort minimal: die Sanitärzellen-Lösungen werden passgenau gefertigt und lassen sich ohne umfangreiche Nacharbeiten integrieren.

Die kompakte Schachtanordnung im „INSTA-BLOC“ ermöglicht einen Nutzflächengewinn, während die Leichtbetonummantelung geprüften Brandschutz (EI120) bietet, sodass keine Brandabschottung zwischen den Geschossen notwendig ist, außer unterhalb des jeweils ersten „INSTA-BLOCs“, wo diese laut geltenden Vorschriften herzustellen ist. Die kompakte Schachtanordnung und der Leichtbetonkörper der „INSTA-BLOC“-Module gewährleisten geprüften Brand- und Schallschutz und unterstützen eine platzsparende Bauweise.
Bild: Porr / Sanitär-Elementbau

Die kompakte Schachtanordnung und der Leichtbetonkörper der „INSTA-BLOC“-Module gewährleisten geprüften Brand- und Schallschutz und unterstützen eine platzsparende Bauweise.
Bild: Porr / Sanitär-Elementbau

Der volle Leichtbetonkörper sorgt für sehr gute Schalldämmwerte, die je nach Anforderung durch unterschiedliche Betondichten angepasst werden können. Dies ist ein entscheidender Vorteil für sensible Einsatzbereiche wie Hotels oder Krankenhäuser.

Optimierte Abläufe durch Lean und BIM

Die Anwendung von Lean-Methoden und die Nutzung von Datenmodellen in der Planung (BIM) führen bei Porr zu einem strukturierten und nachvollziehbaren Bauprozess. Die vorgefertigten Sanitärwände und -zellen werden im Werk auf Basis der BIM-Daten unter kontrollierten Bedingungen hergestellt, was eine präzise Ausführung und eine reibungslose Einbindung in das Gebäude unterstützt. Dies sorgt für eine kürzere Bauzeit auf der Baustelle und verringert potenzielle Fehlerquellen sowie den Aufwand für Nacharbeiten. Die industrielle Fertigung sorgt für eine konstante Qualität, während „just in time“-Lieferungen die Ablaufplanung erleichtern. Qualitätsprüfungen wie Dichtheitskontrollen verlagern sich teilweise ins Werk oder werden direkt durch das Montagepersonal durchgeführt. Durch die rohbauunabhängige Produktion und anschlussfertige Lieferung profitieren SHK-Betriebe von verkürzten Bauzeiten und klar definierten Schnittstellen zu anderen Gewerken.
Bild: Porr / Sanitär-Elementbau

Durch die rohbauunabhängige Produktion und anschlussfertige Lieferung profitieren SHK-Betriebe von verkürzten Bauzeiten und klar definierten Schnittstellen zu anderen Gewerken.
Bild: Porr / Sanitär-Elementbau

Nutzen für Auftraggeber

Auftraggeber profitieren in mehrfacher Hinsicht von vorgefertigten Elementen. Die verkürzte Bauzeit bedeutet eine Fertigstellung in kürzerer Zeit und somit eine frühere Inbetriebnahme des Gebäudes. Dies führt zu einer schnelleren Amortisation der Investition. Zudem reduzieren die standardisierten und qualitativ hochwertigen Bauteile das Risiko von Baumängeln und damit verbundenen Kosten. Die anschlussfertige Lieferung reduziert den Montageaufwand erheblich und ermöglicht eine präzise Koordination auf der Baustelle. Gleichzeitig steigt die Planungssicherheit hinsichtlich Qualität und Zeitrahmen.

Neue Chancen für SHK-Betriebe

Der Einsatz vorgefertigter Sanitärwände und -zellen unterstützt den Bauablauf für SHK-Betriebe. Durch die rohbauunabhängige Produktion können diese Module bereits während der Rohbauerstellung eingebaut werden, was zu einer deutlichen Bauzeitverkürzung führt. Die Arbeitsvorbereitung im SHK-Handwerk verändert sich grundlegend: Die technische Planung muss frühzeitig abgeschlossen sein, da spätere Änderungen an den Modulen nur mit entsprechenden Zusatzaufwand möglich sind. Dies erfordert eine enge Abstimmung zwischen Planern, Installateuren und Herstellern bereits in der frühen Projektphase. Vorgefertigte Sanitärwände und -zellen werden im Werk auf Basis von BIM-Daten präzise gefertigt und ermöglichen eine effiziente, fehlerreduzierte Montage auf der Baustelle.
Bild: Porr / Sanitär-Elementbau

Vorgefertigte Sanitärwände und -zellen werden im Werk auf Basis von BIM-Daten präzise gefertigt und ermöglichen eine effiziente, fehlerreduzierte Montage auf der Baustelle.
Bild: Porr / Sanitär-Elementbau

Auch die Koordination mit anderen Gewerken wird durch vorgefertigte Module erleichtert. Die klar definierten Schnittstellen und der geringe Abstimmungsbedarf sorgen für einen reibungslosen Bauablauf, da keine zusätzlichen Installationen oder Trockenbauarbeiten erforderlich sind.
Für kleinere SHK-Betriebe eröffnen sich durch die Zusammenarbeit mit Modulherstellern neue Chancen: Sie können ihr Leistungsportfolio erweitern, sich an größeren Projekten beteiligen und durch die Effizienzgewinne Kosten einsparen, die direkt an die Kunden weitergegeben werden können.

Praxisbeispiel: Upper West Side, Ulm

Das Studentenheim „Upper West Side”, Campus Uni Ulm in Süddeutschland, ist ein Beispiel für den erfolgreichen Einsatz von vorgefertigten Sanitärwänden und -zellen. Mit 670 Mikro-Appartements bietet das Gebäude modernen Wohnraum für Studierende. Die Verwendung von Sanitärwänden ermöglichte eine schnelle und effiziente Bauweise, die zugleich den hohen Anforderungen an Brand- und Schallschutz gerecht wird. Durch die präzise Fertigung im Werk und die nahtlose Integration in das Gesamtgebäude konnte die Bauzeit erheblich verkürzt werden.

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