Kleines Bauteil, große Wirkung

Heizungsumwälzpumpen richtig einstellen

Ohne Umwälzpumpe funktioniert die Heizungsanlage nicht. Erst durch sie wird das Wasser im Heizkreislauf in Bewegung gebracht und dorthin befördert, wo es zum Heizen benötigt wird. Was vielen Hausbesitzern jedoch nicht bewusst ist, ist die Tatsache, dass Umwälzpumpen Strom für den Betrieb benötigen. Besonders alte Modelle arbeiten sehr ineffizient und sind wahre Stromfresser. Oft sind neuere Umwälzpumpen auch nicht richtig eingestellt oder überdimensioniert. Gerade in Zeiten steigender Strom- und Gaspreise lohnt sich ein kritischer Profi-Blick auf die Pumpe also mehr denn je. Denn: Durch eine sorgfältige Einstellung oder den Austausch gegen eine moderne Hocheffizienzpumpe lassen sich effektiv Heizkosten einsparen, was den Kunden glücklich macht.

Bis in die späten 1980er Jahre gab es auf dem Markt nur ungeregelte Umwälzpumpen, die konstant mit der gleichen Drehzahl und Leistung arbeiteten. Selbst bei einem niedrigeren Wärmebedarf ist der Stromverbrauch dieser Pumpen gleichbleibend hoch – veraltete Heizungspumpen sind damit einer der Hauptverursacher für einen erhöhten Energieverbrauch im Haushalt. Heutzutage wird die Effizienz von Umwälzpumpen durch die Ökodesign-Richtlinie festgelegt. Seit der Verschärfung der Richtlinie 2020 dürfen ungeregelte Umwälzpumpen, mehrstufig geregelte Pumpen und auch ältere elektronisch geregelte Modelle nicht mehr angeboten werden. Stattdessen kommen ausschließlich Hocheffizienzpumpen in Nassläufer-Bauweise zum Einsatz, die Drehzahl und Leistung selbstständig an den Wärmebedarf anpassen, wie beispielsweise die Hocheffizienzpumpen von Taconova. Gegenüber einer alten Umwälzpumpe können diese modernen Versionen mit einem niedrigen Energieeffizienzindex (EEI) den Energieverbrauch um bis zu 80 % senken und helfen auf diese Weise effektiv Kosten einzusparen. Zudem sind sie deutlich leiser im Betrieb und wartungsfrei.

Wie dimensioniere ich eine Umwälzpumpe richtig?

Beim Austausch und der Einstellung der Umwälz­pumpe gilt es, einiges zu beachten. Damit sie optimal und energieeffizient läuft, ist es in erster Linie wichtig, dass sie die richtige Größe hat. Das heißt, sie sollte immer möglichst genau die Fördermenge und die Förderhöhe, die das jeweilige Haus braucht, bereitstellen. Bei den meisten Einfamilienhäusern reichen 2,5 bis 3 m Förderhöhe aus. Die Fördermenge liegt typischerweise bei 3 bis 4 m³/h. Dies sollte der Profi vor der Auswahl der Pumpe aber natürlich ganz genau berechnen. So lässt sich auch exakt bestimmen, welcher Pumpentyp für das jeweilige Haus der richtige ist. Ist die Umwälzpumpe falsch dimensioniert, verbraucht sie unnötig viel Strom und ist teilweise auch teurer in der Anschaffung. Ersteres gilt insbesondere für alte, ungeregelte Umwälzpumpen. Neue, geregelte Umwälzpumpen können sich zwar auf die geringere Leistung einstellen, aber auch sie arbeiten dann nicht in ihrem optimalen Betriebsbereich, brauchen also mehr Strom als nötig. Ebenso ist dann die Fördermenge zu groß, was dazu führen kann, dass es entweder viel zu warm im Haus wird oder die Heizung schaltet sich zu häufig ein und aus.

Wie positioniere ich die Umwälzpumpe korrekt?

Ebenso wichtig: Die Einbauposition der Umwälzpumpe. Umwälzpumpen dürfen sowohl horizontal als auch vertikal verbaut werden. Wichtig ist, dass die Welle waagerecht ausgerichtet ist und saugseitig so nah wie möglich am Membranausdehnungsgefäß positioniert wird. Wäre die Umwälzpumpe druckseitig zum Membranausdehnungsgefäß positioniert, würde die Pumpe einen Teil des Drucks aufnehmen und die Heizungsanlage wäre dann im Betrieb einem geringeren Druck ausgesetzt als im Füllzustand. Mögliche Folge: Luft kann in die Anlage dringen, wenn die Anlage nach dem Sommer zur Heizsaison wieder aufgedreht wird.

Wie prüfe ich Einstellungen ungeregelter, alter Umwälzpumpen für die Heizung?

Wie bereits beschrieben, haben SHK-Installateure früher die Pumpen oft überdimensioniert. Das liegt zum einen daran, dass das Thema Energiesparen nicht so bedeutend war wie heute. Zum anderen ging man so auf Nummer sicher – konnte also auch ohne genaue Vorberechnung sicherstellen, dass die Pumpe genug Leistung erbringt und die Heizung genug Wärme erzeugt. Insbesondere lohnt es sich also bei alten Heizungsanlagen, die Pumpe zu prüfen und gegebenenfalls ganz auszutauschen. Viele Informationen kann man bereits am Typenschild der Pumpe entnehmen. Der Buchstaben H kennzeichnet z.B. die Förderhöhe und der Buchstaben P die Leistung. Steht hier beispielweise „P1: 100W“, heißt dies, dass die Umwälzpumpe auf der kleinsten Stufe eine Leitungsaufnahme von 100 W hat. Oder anders ausgedrückt: Stromfresser-Alarm – ein Austausch ist dringend zu empfehlen. Noch Anfang der 1980er-Jahre waren Pumpen mit 140 W Leistung Standard. Jüngere Heizungsanlagen besitzen immerhin schon Pumpen mit nur noch 45-90 W. Wenn gemäß Typenschild eine dreistufige, ungeregelte Umwälzpumpe eingebaut ist, kann diese auch um eine Stufe herabgesetzt werden. Wenn es dann noch überall im Haus ausreichend warm wird, reicht dies aus und die Verbraucher sparen schon ordentlich Strom ein.

Hydraulischer Abgleich für optimale Wärmeverteilung

Damit alles effizient läuft, gilt auch bei der Umwälzpumpe: Hydraulischen Abgleich nicht vergessen. Denn: Nur wenn die Heizungsanlage optimal hydraulisch abgeglichen ist, kann die Umwälzpumpe der Heizung richtig eingestellt und dimensioniert werden. Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass alle Gebäudeabschnitte und deren Heizflächen genau mit der richtigen Wärmemenge versorgt werden. Obwohl dies hinreichend bekannt sein sollte, sind zahlreiche Heizungen nicht einreguliert. Mögliche Folgen: Einzelne Räume erreichen die gewünschten Temperaturen nicht oder die gewünschte Raumtemperatur lässt sich kaum einstellen. So wird der Raum im Keller in der Nähe der Heizzentrale viel zu warm. Das Kinderzimmer am anderen Ende des Hauses bleibt hingegen zu kühl. Häufig fälschlicherweise ergriffene Maßnahmen sind dann die Erhöhung der Umwälzpumpendrehzahl oder das Heraufsetzen der Vorlauftemperatur. Die erhöhte Pumpendrehzahl führt nicht nur zu einem höheren Energieverbrauch, sondern kann auch störende Fließgeräusche in den Wohnräumen verursachen.

Der Bund fördert sowohl den Austausch einer Heizungspumpe als auch den hydraulischen Abgleich, wenn beide Maßnahmen zur Heizungsoptimierung miteinander kombiniert werden. Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) können Verbraucher einen Zuschuss von 15 % des Nettobetrags auf der Rechnung beantragen. Die Förderung wird im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude ausgezahlt und gilt als Einzelmaßnahme. Ist die Heizungsoptimierung Teil eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP), dann gibt es sogar 20 % Zuschuss. Weitere Fördermöglichkeiten und Tipps zum Antrag sind im FördermittelCheck von co2online zu finden (www.co2online.de).

Hocheffizienzpumpen für unterschiedlichste Anwendungsbereiche

Der sicherste Weg für mehr Effizienz und weniger Kosten: Der Austausch der alten Pumpe gegen eine neue Hocheffizienzpumpe. Ein breites Portfolio für verschiedene Anwendungsbereiche und praktischen Features bei der Installation bietet hier das Schweizer Unternehmen Taconova. So zeichnen sich alle Umwälzpumpen des Herstellers laut eigenen Angaben durch ihren hohen technischen Standard, überzeugende Effizienz und vielfältige Einsatzmöglichkeiten aus.

Mit „TacoFlow2 Adapt“ und „TacoFlow2 eLink“ gliedert Taconova das Umwälzpumpensortiment für Heizungen in zwei Kategorien. Völlig automatisiert laufen die Einstellungen mit der Hocheffizienzpumpe „TacoFlow2 Adapt“: Mithilfe der „Taco Adapt“-Funktion passt sie die Pumpenleistung automatisch an die spezifischen Anforderungen des Systems an. Wie alle Taconova Pumpen werden sie von modernen Permanentsynchronmotoren angetrieben und sind laut Herstellerangaben dadurch besonders sparsam, robust und leise im Betrieb. Zudem müssen sie weder gewartet noch Dichtungselemente ausgetauscht werden. Bei der „TacoFlow2 eLink“ besteht zusätzlich zu den „Taco „Adapt“-Funktionen die Möglichkeit, die Pumpeneinstellungen drahtlos über Smartphone oder Tablet vorzunehmen. Dies ermöglicht eine noch feinere Parametrierung sowie eine Speicherung und Protokollierung aller Einstellungen. Überdies bietet das Unternehmen eine Hilfe für den Austausch der alten Umwälzpumpe gegen eine neue Hocheffizienzpumpe mit dem Austauschspiegel unter www.taconova.com/de/pumpentechnik.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 02/2013

Pumpenaustausch: ErP verändert Heizungspumpenmarkt

ErP-(Ökodesign-)Richtlinie Pumpentausch lohnt sich Was muss man beim Austausch beachten?

Hocheffizienzpumpen sind das Maß der Dinge im Heizungskeller. Doch die enorm energiesparende Pumpentechnik ist längst nicht in allen Haushalten angekommen. Zu umfangreich war bislang das Angebot bei...

mehr
Ausgabe 01/2020

Tausch der Heizungspumpe als Zusatzgeschäft

„Viele Verbraucher wissen gar nicht, dass die Heizpumpe in ihrem Haushalt zu den größten Stromfressern gehört“, erläutert Ralph Seewald, CEO von Taconova. Mit neuen, hocheffizienten...

mehr
Ausgabe 06/2023

Der Weg zur optimalen Hydraulik

Zielführende Auslegung und Einregulierung von Hocheffizienzpumpen

Um eine Heizungsumwälzpumpe auszulegen, müssen grundsätzlich zwei Werte bekannt sein: der Nennvolumenstrom und die Förderhöhe, die von der Pumpe zu erbringen sind. Bei einem Neubau können diese...

mehr
Ausgabe 04/2009

Pumpenprämie für Hocheffizienzpumpen

Ein zum 1. April 2009 gestartetes Förderprogramm der Bundesregierung belohnt jetzt den vorfristigen Austausch von alten ungeregelten Heizungspumpen gegen Hocheffizienzpumpen der...

mehr
Ausgabe 5/2008

Ungeregelte Pumpen regeln

Um ungeregelte Nass- und Trockenläuferpumpen in Heizungs-, Klima- und Lüftungsanwendungen energiesparend und wirksam einzusetzen, hat Wilo das Regelgerät „Wilo-CC-HVAC“ für die Steuerung solcher...

mehr