Maßgeschneiderte Armaturen für individuelle Hotelkonzepte
„Für individuelles Armaturendesign gibt es keine Grenzen, außer die der Physik“
Mit dem Dornbracht Atelier eröffnet der Hersteller neue Möglichkeiten zur Individualisierung von Armaturen – abgestimmt auf die gestalterischen Anforderungen designorientierter Projekte. Im Interview erklärt Maike Hillmer, verantwortlich für das neue Geschäftsfeld, wie sie und ihr Team maßgeschneiderte Lösungen entwickeln und welche Potenziale sich daraus insbesondere für die Hotellerie ergeben.
Frau Hillmer, Individualisierung gehört zu den Megatrends unserer Zeit. Welche Rolle spielt sie heute im Hotelbereich?
Maike Hillmer ist Head of Category Management Atelier bei Dornbracht.
Bild: Dornbracht
Individualisierung ist in der Hotellerie ein omnipräsenter Trend, der immer weiter an Bedeutung gewinnt. Insbesondere im Luxussegment erscheint der Einsatz von Unikaten zunehmend selbstverständlich und wird für viele zum entscheidenden Auswahlkriterium. Im Bereich individueller Armaturenlösungen bietet Dornbracht ein hohes Maß an Gestaltungsfreiheit – gestützt auf langjährige Erfahrung. Bei Hotels sind maßgeschneiderte Lösungen ein echter Türöffner für uns. Insbesondere für prestigeträchtige High-End-Projekte werden häufig Sonderanfertigungen angefragt. Bekannte Designerinnen oder Architekten sind sehr auf ihre eigene Handschrift bedacht, beim Entwerfen luxuriöser Suiten beispielsweise. Hier werden exklusive Armaturen zum festen Bestandteil einer ganzheitlichen Gestaltungsidee – und je genauer wir diesen Vorstellungen entsprechen können, desto besser. Für uns hat das zudem den Vorteil, dass dieselben Hotels auch ihre anderen Zimmer mit unseren Designserien ausstatten.
Gibt es Designwünsche, die besonders häufig an Sie herangetragen werden?
Die Integration von Naturstein ist derzeit ein absolutes Topthema. Wer für Projektentwickler oder Hoteliers Interieurs gestaltet, verfolgt oft ein bestimmtes Farb- und Materialkonzept. Nehmen wir also an, alle Bäder sollen mit einer spezifischen, hochwertigen Marmorart ausgestattet werden, die überall im Raum auftaucht: auf dem Boden, an den Wänden, am Waschtisch. In solchen Fällen erreicht uns oft der Wunsch, dass sich dieser Naturstein auch im Armaturendesign widerspiegeln soll, meist eingearbeitet in die Griffe. Manchmal möchten Kunden aber auch einen bestimmten Edelstein haben, Aquamarin zum Beispiel, der ins Griffdesign integriert wird. So etwas besprechen wir in der Regel gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern aus diesem Bereich.
Dornbracht Atelier bietet maßgeschneiderte Designlösungen ab Stückzahl eins.
Bild: Dornbracht
Individualisierung ist insbesondere in der Hotellerie ein anhaltender Megatrend.
Bild: Dornbracht
Das klingt abwechslungsreich aber auch herausfordernd.
Ist es auch. Wobei die Herausforderungen auch viel profaner sein können. Stichwort: maßgenaue Passungen. Häufig ist schon das Waschtischdesign hochindividuell, was bedeutet, dass auch unsere Armaturen exakt darauf abgestimmt sein müssen. Das gilt nicht nur rein optisch, sondern vor allem in Bezug auf kleinste technische Details und Feinheiten: Etwa, wenn es darum geht, den perfekten Punkt zu treffen, wo der Wasserstrahl das Waschbecken berührt.
An welchem Hotelprojekt arbeiten Sie gerade?
Da muss ich mich leider ein bisschen bedeckt halten. Nur so viel: Unser Kunde ist ein sehr bekannter Luxushersteller, der an einem Hotel- und Wohnungsprojekt in Dubai beteiligt ist. Charakteristisch für die Marke und ihre Produkte sind bestimmte Metallstrukturierungen, die nun in unsere Armaturen eingearbeitet werden, sodass dieser auf die Marke zugeschnittene Signature-Look auch in den Bädern einheitlich erscheint. Mit der Sandstrahlung haben wir dafür eine sehr selten genutzte Oberflächentechnologie angewendet. Sie sorgt für ein tiefes, ultramattes Finish, was den Armaturen ein besonders edles Gepräge verleiht.
Was war die bisher ausgefallenste Anfrage, die Sie bekommen haben?
Wir hatten mal einen Kunden, der wollte, dass die Badewanne durch eine unsichtbare Armatur befüllt wird. Dafür haben wir uns eine Art Loch in der Decke ausgedacht, aus dem das Wasser als Laminarstrahl direkt in die Wanne fällt. Einmal fand jemand auch Gefallen an der Idee, einen Schleier aus fließendem Wasser in seinen Pool einzubauen, durch den man schwimmen kann. Um das umzusetzen, haben wir mehrere unserer Regenpaneele nebeneinander gemeinsam mit speziellen Düsen montiert, die genau das gewünschte Strahlbild erzeugen. Allerdings hatten wir auch schon weit ungewöhnlichere Anfragen: Wildschweinhauer als Armaturengriffe zum Beispiel. Oder Armaturen aus purem Gold. Hier haben wir vorgeschlagen, eine unserer Oberflächen mit 23 oder 24 Karat zu verwenden. Der Kunde bestand allerdings darauf, dass der ganze Armaturenkörper aus Gold gefertigt wird. Das mussten wir leider ablehnen, weil das Metall für die Anforderungen, die an eine Armatur gestellt werden, viel zu weich ist.
Exklusive Griffvariationen mit außergewöhnlichem Material: Armaturenklassiker „Tara“ mit Griffen aus afrikanischem Korallenholz.
Bild: Dornbracht
Welches Projekt würden Sie selbst gerne mal mit Dornbracht Atelier realisieren? Gibt es Potenziale, die noch nicht oft genutzt werden?
Letztendlich hängt alles von den Vorstellungen und Visionen unserer Kundinnen und Kunden ab. Sie würde ich deshalb gern dazu ermutigen, öfter Skizzen bei uns einzureichen: einfach mal aufzuzeichnen, wie beispielsweise das Griffdesign aussehen soll, auch wenn es gesponnen oder ein bisschen abwegig wirkt. Es ist dann unsere Aufgabe, dafür eine ansprechende Lösung zu finden. Ausgefallene, kreative Ideen stellen immer eine Herausforderung dar und motivieren unser Team ganz besonders. Auf diese Weise können wir anschaulich zeigen, was Dornbracht Atelier alles möglich macht.