Warmes Wasser, wo es gebraucht wird

Dezentral Heiß- Wasser

statt zentraler Verschwendung

Weil jede Entnahmestelle ihr spezielles Warmwassergerät erhält, das gezielt darauf abgestimmt ist, wie viel Warmwasser man vor Ort braucht, kann die dezentrale Warmwasserbereitung als besonders wirtschaftliches System gelten. Mit der Konzentration auf Elektro-Durchlauferhitzer lassen sich Wärmeverluste praktisch vollständig vermeiden.

Autor: Joachim D. Gerdes, Geschäftsführer Clage GmbH, Lüneburg

Fließend warmes Wasser zu jeder Zeit gehört zum Standard unseres täglichen Lebens. Das Angebot im Markt bietet dabei für jeden Anspruch eine passende Lösung. Während eine zentrale Warmwasserbereitung, die meist an die Heizungsanlage gekoppelt ist, auf größtmöglichen Komfort ausgelegt ist, bietet das System der dezentralen Warmwasserbereitung die Möglichkeit der bedarfsgerechten Lösung. Dabei erhält jede Zapfstelle ein individuelles Warmwassergerät, dessen Leistung gezielt auf die Bedürfnisse des Benutzers und sowohl unter wirtschaftlichen als auch unter komfortorientierten Gesichtspunkten ausgewählt werden kann. Nahe beieinander liegende Zapfstellen (in einem Bad z.B.) können dabei zu einer Gruppe zusammengefasst werden und von einem leistungsstarken Gerät versorgt werden. Der Vergleich verschiedener Warmwassersysteme am Beispiel eines 3-Personen-Haushaltes verdeutlicht den Energievorteil der dezentralen Warmwasserbereitung. Um den jährlichen Warmwasserverbrauch von 30000 Litern auf eine Temperatur von 45 °C zu erwärmen, werden insgesamt 1200 kWh/Jahr benötigt. Diese Nutzwärme ist bei allen Systemen gleich. Bei der Verteilung des warmen Wassers von einem zentralen Warmwasserbereiter an entfernte Entnahmestellen entstehen sehr hohe Wärmeverluste, die ein Vielfaches der Nutzwärme betragen können. Bei einer dezentralen Warmwasserbereitung sind diese Energieverluste hingegen sehr gering. Zudem steht warmes Wasser immer und unmittelbar nach Aufdrehen des Warmwasserhahnes zur Verfügung. Entsprechend werden Wasserverluste weitgehend vermieden. Bei Wasserleitungen von ca. 15 Metern gehen bereits über 5 Liter kostbares Trinkwasser verloren. Für den umweltbewussten Verbraucher kann daher nur die dezentrale Warmwasserbereitung eine moderne Lösung sein. Strom als zukunftssichere, komfortable und insgesamt umweltschonende Energieart ermöglicht dem Verbraucher die Auswahl aus einem großen Geräteangebot. Der Markt bietet für jeden Anwendungsfall eine passende Lösung an. Nach wie vor haben mit 60% Marktanteil Speicher die Oberhand beim bundesdeutschen Geräteeinkauf. Der Absatz von Durchlauferhitzern steigt jedoch stetig an, und das aus vielen guten Gründen:


Keine Wärmeverluste

Durchlauferhitzer erhitzen das Wasser unmittelbar während des Durchströmens, so dass Wärmeverluste gar nicht erst auftreten. Dies geschieht für den Nutzer automatisch: Warmwasserhahn öffnen und das warme Wasser fließt. Strom wird nur während der Warmwasserentnahme verbraucht. Bei sinnvoller Installation in unmittelbarer Nähe der Entnahmestellen steht das warme Wasser unmittelbar zur Verfügung. Trinkwasser- und Zeitverluste gibt es nicht.


Bedarfsgerechte Wassererwärmung

Nach wie vor hält sich die landläufige Meinung, dass im Haushalt Nutztemperaturen von 60°C und mehr notwendig seien. Bei zentralen Speichern mag das notwendig sein, um maximalen Komfort durch hohe Mischwassermengen zu ermöglichen. Das heiße Wasser wird dann an der Entnahmearmatur wieder auf ein erträgliches Maß heruntergemischt. Nicht selten schreckt man dann an unangenehm heißem Wasser zurück und muss erst eine Weile die richtige Temperatur einmischen. Moderne Armaturen und Handbrausen sind dagegen häufig mit Durchflussmengenbegrenzern ausgestattet, die den Wasserdurchfluss sparsam reduzieren und trotzdem einen angenehmen Wasserstrahl bieten. Dann kommt die hohe Mischwassermenge ohnehin nicht zur Geltung. Betrachtet man also den Nutzbedarf genauer, stellt man fest, dass zum Waschen und Duschen eine Warmwassermenge von 8 bis 10 l/min in einer Temperatur von etwa 38 °C genau richtig ist. Also warum erst auf 60 °C aufheizen, um dann die Energie wieder beim Heruntermischen auf 38 °C zu vernichten? Der umweltbewusste Nutzer wählt daher seine Lieblingstemperatur am Durchlauferhitzer und öffnet nur noch den rot-markierten Warmwasserhahn, um sofort das richtig temperierte Wasser zu genießen. Programmtasten und Digitalanzeige erleichtern die gradgenaue Eingabe, die selbstverständlich individuell vorzunehmen ist. Denn während „er“ 37 °C für richtig empfindet, zieht „sie“ möglicherweise 39 °C vor. Kinder lernen diese Temperatureinstellung sehr schnell schätzen, denn die Angst vor zu heißem Wasser ist groß. Daher bieten die Durchlauferhitzer eine einfach vorzunehmende Temperaturbegrenzung als Verbrühungsschutz an. Da Durchlauferhitzer kein Wasser bevorraten müssen, fallen die Geräte-Abmessungen sehr klein aus. Zudem haben die Hersteller viel investiert, um das Design attraktiv zu gestalten. Moderne Durchlauferhitzer fügen sich daher harmonisch in jede Umgebung ein. Die Geräte können aber auch, z.B. in einem Badmöbel, versteckt installiert werden oder zwei nebeneinander liegende Räume versorgen. Dann ermöglichen Fernbedienungsmodule die Einstellung des Durchlauferhitzers direkt an der Zapfstelle. Einige elektronische Durchlauferhitzer eignen sich sogar zur Nacherwärmung innerhalb von Solaranlagen - das Optimum in Sachen umweltfreundlicher Warmwasserbereitung. Bis zu 65 % des Warmwasserbedarfes können in der Praxis von richtig dimensionierten Solaranlagen bereitgestellt werden. Der Nachheizenergiebedarf durch den Durchlauferhitzer ist entsprechend niedrig. Die Wassertemperatur wird, falls überhaupt erforderlich, nur um die geringe Differenz zwischen der höheren Einlauf- und der gewünschten Auslauftemperatur erwärmt.


Individuelle Durchlauferhitzer für Küchenspüle und Gäste-WC

Neben der Badversorgung sind Küchenspüle und Gäste-WC die weiteren Zapfstellen im Haushalt, die mit einem individuellen Durchlauferhitzer ausgestattet werden können. Auch hier zahlen sich die Vorteile des Durchlauferhitzer-Prinzips aus: Die kleine Bauform stört nicht die Optik des meist kleinen Handwaschbeckens im Gäste-WC oder lässt ausreichend Stauraum frei unter der Küchenspüle für die heutzutage üblichen Mülltrennungssysteme. Die Durchlauferhitzer sind immer bereit, warmes Wasser auf Anforderung zu liefern – egal wie lange. Sie verbrauchen aber nur die Energie, die für die Nutzmenge erforderlich ist. Wärmeverluste treten somit praktisch nicht auf. Daher und wegen der mit unter 1000 € geringen Anlagekosten für die drei möglichen Durchlauferhitzer in einem Haushalt hat die dezentrale Warmwasserbereitung sehr günstige Gesamtkosten im Vergleich zu anderen Systemlösungen. Wichtig ist die richtige Dimensionierung der Durchlauferhitzer. Grundsätzlich gilt: Je höher die Anschlussleistung desto größer ist die Durchflussmenge warmen Wassers. Zur Versorgung eines Handwaschbeckens genügt bereits ein steckerfertiges 3,5 kW Gerät. Für die Küchenspüle mit einem normalen Bedarf von 5 l/min in 45 °C, ist eine Anschlussleistung von 13 kW die ideale Wahl. Im Bad dagegen sollte die maximale Heizleistung von 24 kW oder 27 kW / 400 V gewählt werden. In jedem Fall sind die Betriebskosten so gering wie eben möglich, denn nur die wirklich benötigte Nutzenergie muss bezahlt werden – Wärmeverluste und damit Energieverluste werden vermieden.

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