Maximale KfW-Förderung mit der richtigen Lüftungsanlage

Neue Anforderungen ab April 2016

Ab April 2016 ändern sich die Regelungen der KfW-Bank für einen Zuschuss bei Um- beziehungsweise Neubauten im Programm „Energieeffizient Bauen“ (153) und „Energieeffizient Sanieren“ (151): So wird zum Beispiel die Unterstützung des Effizienzhauses 70 eingestellt und dafür das Effizienzhaus 40 Plus als neue, höchste Förderstufe aufgenommen. Mit der richtigen Lüftungsanlage kann man die maximale Förderung erhalten.

Die KfW-Effizienzhausstandards werden ab April unter den Bezeichnungen KfW Effizienzhaus 55, 40 und 40 Plus geführt. Der Nachweis aller Standards bezüglich der Förderfähigkeit dezentraler Wohnraumlüftungssysteme erfolgt in der Regel über den „rechnerischen Nachweis“, wonach für die Effizienzhäuser 55 und 40 jede Anlagentechnik verwendet werden kann, sofern der geforderte Jahresprimärenergiebedarf und der Transmissionswärmebedarf eingehalten werden. Ein Effizienzhaus 40 benötigt maximal 40 % der Energie im Jahr, die ein Referenzgebäude veranschlagt. Das Effizienzhaus 40 Plus entspricht ebenso diesen Anforderungen wie auch einigen zusätzlichen: Für die maximale Förderung durch die KfW wird eine stromerzeugende Anlage auf Basis erneuerbarer Energien wie zum Beispiel Solar, ein Stromspeicher, eine Visualisierung der Stromerzeugung und des Verbrauchs – darunter auch Wärmerückgewinnungsgrad und Luftvolumenstrom – bezogen auf die gesamte Nutzungseinheit sowie eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung gefordert. Dabei bezuschusst die Förderbank nur Bauvorhaben, in denen die Sicherstellung der Außenluftvolumenströme (Nennlüftung) nach DIN 1946-6 eingehalten wird.

Mit den Produkten „e2“ und „ego“ von Lunos kann ein dezentrales Wohnraumlüftungssystem künftig durch die KfW gefördert werden. Das Zu- und Abluftsystem, das beide Produkte kombiniert, ist für alle Arten von Effizienzhäusern geeignet. Die Lüftungsanlage betreffend sind keine expliziten Anlagenkonfigurationen gefordert. Möchte ein Bauherr für ein Ein- oder auch ein Mehrfamilienhaus im Zuge einer Sanierung die Förderung nutzen, so erstellt der Lüftungsexperte zunächst ein Lüftungskonzept gemäß DIN 1946-6 und berechnet dieses. „Mit den darin befindlichen energetischen Kennwerten verweisen wir dann zur weiteren Bearbeitung an einen Gebäudeenergieberater“, erklärt Michael Merscher, technischer Leiter bei Lunos. Der Aufwand und die Kosten für eine entsprechende Umrüstung oder Ausstattung hängen dabei immer von den jeweiligen Bauvorhaben ab. „Eine Nachrüstung bei Bestandsbauten macht auch unabhängig von der Förderung Sinn und ist jederzeit möglich“, so Merscher weiter.

Lüfter mit Wärmerückgewinnung

Die Lüfter „e2“ und „ego“ zählen weltweit zu den kleinsten dezentralen Lüftern im Bereich Wohnungslüftung mittels Wärmerückgewinnung. Dazu trägt ein kompakter Wärmespeicher aus Keramik-Verbundstoff, der acuvent-Speicherstein, bei, der einen mittleren thermischen Wirkungsgrad von 90,6 beziehungsweise 85 % liefert und Energie in Form von Wärme zyklisch aufnimmt beziehungsweise abgibt. „Um die Lüftung im Bad, dem WC und der Küche möglichst effektiv zu gestalten und einen separaten Lüftungsverbund zu realisieren, haben wir den ‚e2‘ mit dem ,ego‘ ergänzt. Dabei können die Lüfter jederzeit mit klassischen Abluftsystemen kombiniert werden“, erläutert Merscher. Während „e2“-Lüfter sich vor allem für Wohnräume eignen und immer paarweise eingesetzt werden, um einen ausgeglichenen Ab- beziehungsweise Zuluftvolumenstrom und ein druckneutrales Arbeiten zu gewährleisten, ist der „ego“ ausschließlich für Funktionsräume wie Bäder und Küchen konzipiert worden.

Gemäß der Methode eines regenerativen Wärmetauschers lädt sich beim „e2“ ein Speicherelement wie ein Akku mit Wärmeenergie in einem reversierenden Betrieb auf und gibt die Wärme schließlich an die zugeführte Außenluft wieder ab. Die Leistungsaufnahme beläuft sich im Grundlastbetrieb von 15 m3/h auf lediglich 1,4 Watt, was das Gerät sehr umweltfreundlich macht; der Messflächenschalldruckpegel liegt bei 16,5 dB(A) und ist somit kaum wahrnehmbar. Die Wärmeaufnahme beim „ego“ funktioniert wie beim Partnermodell, lediglich mit dem Unterschied, dass hier zwei Ventilatoren in einem Gerät parallel im Gegentakt laufen. Während ein Motor die verbrauchte warme Abluft über eine Keramikhälfte nach außen transportiert, führt parallel der andere Motor die kalte Außenluft über die zuvor erwärmte Keramikhälfte dem Raum zu. Dies erfolgt in komplett voneinander getrennten Kanälen, sodass ein Vermischen von verbrauchter Abluft und frischer Zuluft ausgeschlossen werden kann. Nach einer vorgegebenen Zeit ändern dann beide Motoren ihre Drehrichtung. Vom Lüftungsexperten wird immer erwartet, kostengünstige, kleine und zugleich leise sowie effiziente Geräte bereitzustellen. Die Lüfter „e2“ und „ego“ vereinen diese Anforderungen, sind zugleich unauffällig und mit einem ansprechenden Design ausgestattet. Aufgrund ihrer Bauweise können die Systeme in innenliegenden Räumen jedoch nicht an einen Schacht oder eine Rohrleitung angebunden werden, da dort ein Abluftsystem angebracht werden muss. Stattdessen wurden die Geräte, die eine Lebensdauer von etwa 15 Jahren aufweisen, für den horizontalen Einbau an der Außenwand konzipiert. Je nach Bauvorgaben sind sie meistens in einer Höhe von 2,20 m neben dem Fenster installiert.

Berechnung des Wärmebereitstellungsgrades

Im hybriden System wird der Wärmebereitstellungsgrad des Gesamtsystems – bestehend aus einer Kombination von reinen Abluftventilatoren in den Funktionsräumen und Geräten mit Wärmerückgewinnung – in den Wohnräumen berechnet. Dabei wird die Verringerung des Wärmebereitstellungsgrades durch die Abluftventilatoren ohne Wärmerückgewinnung berücksichtigt und der tatsächliche, auf den Luftwechsel der Nutzungseinheit bezogene Wärmebereitstellungsgrad angegeben. Lediglich bei vereinfachten Nachweisverfahren der KfW werden mindestens 80 % an effektivem Wärmebereitstellungsgrad gefordert. „Diese werden durch die effiziente und ökonomische Konstruktion der Lüfter sowie die Zusammenarbeit der verwendeten Materialien und Verfahren erreicht“, erläutert Merscher.

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