27 Mio. Euro investiert

Pack ma’s - Rohrproduktion bei Viega

Rohrproduktion bei Viega

Mit dem bayerischen Ausruf „Pack ma’s“ eröffneten die Viega-Mitinhaber und Geschäftsführer Heinz-Bernhard und Walter Viegener am 23. Juni 2009 in Niederwinkling bei Straubing einen modernen Neubau zur Produktion von Kunststoffrohren. Doch nicht nur mit dieser millionenschweren Investition allein, sondern auch mit dem auf der ISH vorgestellten innovativen „Raxofix“-Installationssystem setzt Viega ein deutliches Ausrufezeichen in Zeiten der Krise, dass der Mittelständler gut gerüstet für die Zukunft ist.

Viega (www.viega.de) hat mit der Inbetriebnahme einer neuen Produktionsstätte eine wichtige Basis für den Ausbau der Kunststoffrohr-Sortimente gelegt. Im bayerischen Niederwinkling – am Standort der 2007 von Viega übernommenen Firma Gabo, deren Kompetenz im Rohrleitungsbau mit dem Know-how von Viega kombiniert wurde und das mit in die Fertigung eingeflossen ist – fertigt das Unternehmen zukünftig Metallverbundrohre, Kunststoffrohre sowie Wellrohre.

Viega verfügt mit der 27-Millionen-Investition erstmals über eine Kunststoffrohr-Fertigung in Deutschland. Der 20 000 m² große Neubau wurde am 23. Juni offiziell eröffnet.  Die neue Fertigung soll ein wichtiger Meilenstein beim Ausbau der Kunststoffrohr-Sortimente für den deutschen und europäischen Markt sein – darunter die „Fonterra“-Systeme für die Flächentemperierung sowie das neue „Raxofix“-Programm für Trinkwasserinstallation und Heizkörperanbindung.

Von der zentralen Materialbereitstellung über Extrusion und Halbfertigwaren-Lager bis Rückwickeln und Logistik sind sämtliche Arbeitsschritte konsequent ablaufoptimiert aufgebaut. Ein hoher Automatisierungsgrad gehört ebenso dazu wie beispielsweise die effiziente Anordnung der Maschinenbedienung durch gegenüberliegende Bedienseiten.

 

Qualitätssicherung enorm wichtig

Diese Struktur garantiert – nach der Wareneingangsprüfung des Granulates – die Qualität des Endproduktes schon während der Herstellungsphase. Denn permanent werden hier schon durch Inliner-Lasermessverfahren z.B. Außendurchmesser und Ovalität des Rohres geprüft oder per Ultraschalltechnik die gleichbleibende Rohrwanddicke abgesichert. Dies ist ein ganz entscheidender Aspekt bei den Mehrschichtverbundrohren, die aus bis zu fünf Materiallagen bestehen – und dennoch bis auf den Bruchteil eines zehntel Millimeters immer identisch sein müssen.

Ergänzende Material- und Produktprüfungen unterstreichen den Qualitätsanspruch von Viega: So werden daher pro Produktionslinie bei jedem Produktwechsel und in Zwischenintervallen einzelne Prüfstücke zusätzlich mikroskopischen Untersuchungen auf Homogenität unterzogen, die Haftvermittlung der verschiedenen Schichten kontrolliert oder einer Zugprüfung ausgesetzt, um die Reißdehnung zu testen. Zeitstandsmessungen und Wärmebehandlungen gehören darüber hinaus ebenfalls zu den standardmäßigen Prüfverfahren.

 

Investitionskosten senken

Das in Niederwinkling u.a. gefertigte „Raxofix“-Programm ist ein Rohrleitungssystem für Trinkwasser- und Heizungsinstallationen. Die neue „raxiale“ Verbindungstechnik für formstabile und flexible PE-Xc-Rohre vereint Vorteile aus radialer Press- und axialer Schiebetechnik. Damit lässt sich „Raxofix“ ohne Kalibrieren, Anfasen oder Aufweiten der Rohre schnell und sicher installieren. Außerdem ist das System besonders wirtschaftlich, denn durch die druckverlustarmen Verbinder kann bei exakter Berechnung manche Teilstrecke im Rohrnetz um bis zu zwei Dimensionen kleiner ausfallen. Das senkt die Investitions- und Betriebskosten und unterstützt durch das geringere Anlagenvolumen den Erhalt der Trinkwassergüte bis zur letzten Entnahmestelle.

 

Optimaler Durchfluss

Die Rohrverbindung ist absolut kraftschlüssig und verdrehsicher. Dafür sorgen die hochbelastbaren und strömungsgünstigen Formstücke aus hochwertigem Rotguss in Verbindung mit den PPSU-Stützkörpern. Ohne O-Ring werden damit homogene, kunststoffgerechte Verbindungen mit optimalem Strömungsverhalten durch minimale Widerstandsbeiwerte (Zeta-Werte) realisiert. Bei „Raxofix“ bleibt der freie Rohrquerschnitt fast uneingeschränkt erhalten – rechtwinkelige Strömungsumlenkungen oder scharfe Abrisskanten sucht man in den gegossenen Formstücken vergebens. Das zahlt sich messbar aus, denn die Druckverluste sind wesentlich geringer als bei anderen Systemen mit Press- oder Steckverbindern, die oft durch starke Einschnürungen in den Stützkörpern sehr hohe Widerstandsbeiwerte aufweisen.

Wie viel das ausmacht, wird an einer gängigen Doppelwandscheibe für eine hygienebewusste Reihenleitung einer Trinkwasserinstallation auf der Etage deutlich: Während der Zeta-Wert des „Raxofix“-Verbinders unter 4 liegt, beträgt er bei einigen Wettbewerbsprodukten fast 20. Bei dieser Anwendung kommt der Installateur mit „Raxofix“ üblicherweise mit der Dimension 16 mm aus, während er bei anderen Systemen für den gleichen Nutzungskomfort teilweise auf die Nennweite 20 mm oder sogar noch höher ausweichen muss. Das bedeutet dann erhebliche Mehrkosten für Rohr, Verbinder sowie Dämmung und sonstige Nebenarbeiten – ein Effekt, der sich je nach den Versorgungsdruckverhältnissen bei den Kellerverteil- und Steigeleitungen dann noch spürbar fortsetzen kann.

In Trinkwasseranlagen wird außerdem ein hygienischer Anlagenbetrieb erreicht: In den optimiert ausgelegten Rohren findet ein häufigerer Wasseraustausch statt; das mit Verkeimungsgefahr verbundene Stagnationsrisiko wird deutlich reduziert.

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