Praxistipp Sicherheit

Smartphone-App hilft Gehörschäden vorzubeugen

Lärmschwerhörigkeit ist im Baubereich eine der häufigsten Berufskrankheiten. Unser Gehör ist ein hochempfindliches Sinnesorgan, das nur eine gewisse Lärmdosis verträgt. Oftmals entstehen Gehörschäden unbemerkt und schleichend. Sie werden erst viel zu spät bemerkt, die Folgen sind irreversibel. Eine einmal verloren gegangene Hörleistung kann nicht wieder zurückgewonnen werden. Oft begleitet die Erkrankung den Betroffenen ein Leben lang ohne eine Aussicht auf Verbesserung.


Die Richtlinie 2003/10/EC legt konkrete Grenzwerte der zulässigen Lärmbelastung fest. Ab Beurteilungspegeln von 80 dB (A) müssen vom Arbeitgeber geeignete Gehörschutzmittel zur Verfügung gestellt werden. Bereiche mit einem Lärmpegel ab 85 dB (A) müssen als sog. Lärmbereiche gekennzeichnet werden. Hier ist das Tragen eines Gehörschutzes Pflicht. Vergleichbar ist eine Lärmbelastung von über 85 dB (A) mit dem Geräuschpegel einer Hauptverkehrsstraße. Die jeweiligen Grenzwerte beziehen sich auf die durchschnittliche Lärmeinwirkung, gemittelt über eine 8-Stunden-Schicht. Um diesen An­for­de­run­gen Folge zu leisten, bietet Würth (www.wuerth.de) u.a. eine Gehörschutz-App für Smartphones. Die App ist ein Hilfsmittel, das den Anwender für die Gefahren einer zu hohen Lärmbelastung sensibilisiert. Sie hilft bei der Einschätzung von Lärmpegeln, indem per Klick die Lärmbelastung der Umgebung gemessen wird. Ob der gefährliche Grenzwert überschritten ist, lässt sich einfach ablesen. Außerdem schlägt die App eine passende Gehörschutz­lösung für den gemessenen Bereich vor.

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