Was wird nur aus dem Schornsteinfeger?

Wer ihm begegnet, freut sich, denn er bringt Glück: der Schornsteinfeger. Das liegt wohl daran, dass er durch seine Kehrarbeiten für guten Abzug im Kamin sorgte und so viele Brände verhinderte. Doch moderne Heizungsanlagen rußen nicht und machen Kehrarbeiten weitgehend überflüssig. Insbesondere bei Wärmepumpenanlagen hat er es schwer, den Schornstein zu finden.
Die Zukunft wird rußfrei und die klassische Dienstleistung des Schornsteinfegers dadurch immer seltener gefragt. Wird die Arbeit des Schornsteinfegers durch neue, moderne Heizungsanlagen überflüssig?
Eine Antwort geben die Deutschen selbst. Immerhin glauben laut einer Emnid-Umfrage im Auftrag von Solvis 41 % der Deutschen (West: 39,3 %, Ost: 50,1 %), dass sich das Berufsbild des Schornsteinfegers komplett verändern wird und Handwerker als Energieberater zukünftig mehr denn je gefragt sind (54,1 %). „Es wäre zu wünschen, dass Schornsteinfeger, Energieberater und Fachbetriebe besser kooperieren“, merkt Helmut Jäger, Geschäftsführer von Solvis, an. Er sieht Schornsteinfeger als „Initialberater“, weil sie einen Vertrauensbonus bei Hauseigentümern besitzen und die Mängel alter Heizungsanlagen mit hohen Abgasverlusten gut kennen. Eine umfassende Beratung sollte dann der Fachhandwerker vornehmen.
Sicher ist: Moderne Mess- und Prüfgeräte werden über kurz oder lang den Kehrbesen ersetzen. Für Energieberater und Fachhandwerksbetriebe gehören sie ohnehin schon zur Standardausrüstung, um den Zustand von Gebäudehülle, Wärmedämmung und Heizungsanlage zu dokumentieren und die effektivsten Modernisierungsmaßnahmen zu empfehlen. Wenn alle zusammenarbeiten, sind Hausbesitzer optimal beraten. Denn die verlangen zu Recht „Sorglos-Pakete“, die nicht nur den Einbau der neuen Anlage, sondern auch deren regelmäßige Wartung bis hin zur Garantie für Effizienz und Qualität beinhalten.
Ob Schornsteinfeger auch in 20 Jahren noch in ihrem traditionellen Glücksbringer-Outfit beraten, ist fraglich. Ihre Chance liegt in der zertifizierten Energieberatung, und das Hand in Hand mit dem SHK-Handwerksbetrieb.

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