Wasserstofffähiges Verbundsystem für Brennwertthermen

Die Energie der Zukunft

Wasserstoff könnte als sauberer Energielieferant die Heiztechnikbranche revolutionieren. Erste Experimente laufen bereits am Markt, auch ebm-papst ist mit dem Verbundsystem NRV 118 Hydrogen für Gasbrennwertgeräte auf den klimaneutralen Brennstoff vorbereitet.

Technische Voraussetzungen

Etliche Hersteller arbeiten daran, ihre Brennwertgeräte mit möglichst wenigen technischen Änderungen auf den sauberen Energielieferanten vorzubereiten. Wasserstoff ist das chemische Element mit der niedrigsten Dichte ist, daher müssen die Komponenten in der Brennwerttherme dahingehend angepasst werden. Besondere Aufmerksamkeit erfordert das Brennverhalten. Da die Flammengeschwindigkeit achtmal höher als bei Methan ist, sind die Zündzeiten im Feuerungsautomat zu überprüfen und ggf. anzupassen. Zwar hat Wasserstoff einen geringeren Heizwert als Methan, der für den Austausch von Brenngasen wichtige Wobbeindex ist jedoch annähernd gleich hoch. Um deshalb eine optimale Vermischung im Venturi zu realisieren, muss der Gas-Luft-Verbundregler richtig ausgelegt werden. Dem Zusammenspiel von Gasgebläse, Venturi und Gasventil kommt dementsprechend eine wichtige Bedeutung zu.

NRV 118 bereit für H2

Das etablierte Verbundsystem NRV 118 von ebm-papst ist bereits ohne Änderungen für den Einsatz mit einem Wasserstoffanteil von bis zu 10 % ausgelegt. Dank einigen Änderungen eignet sich das Verbundsystem sogar für den Einsatz mit 100 % Wasserstoffanteil. Dies wurde nun in mehreren Untersuchungen sowie ersten Feldtests nachgewiesen. So wurde die Dichtigkeit von Gasventil und Gebläse erhöht und die verwendeten Materialien auf ihre Eignung überprüft. Durch eine spezielle Vormischeinrichtung ist der NRV 118 Hydrogen bestens für den Wasserstoffeinsatz geeignet. Das „Premix“-Gasgebläse gleicht den Nachteil des niedrigeren Wobbeindex und Heizwerts von Wasserstoff bei gleichzeitig höherem Brenner-Druckverlust durch die Gas-Luft-Mischung vor dem Ventilator aus. Aufwändige Steuerleitungen, wie beim Betrieb im Überdruck, sind nicht erforderlich. Zudem können höhere Modulationen gefahren werden, da sich das Gasventil durch den Unterdruck optimal ansteuern lässt.

Es wird noch einige Zeit dauern, bis der saubere Brennstoff flächendeckend zum Heizen eingesetzt werden kann. Aber wenn die Entwicklungen in Wissenschaft, Politik und Industrie so weitergehen, könnte dies in nicht allzu ferner Zukunft Realität werden.


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