Perfektes Raumklima für Titanic- Artefakte
Mobile Kälte schützte Wanderausstellungsexponate in Ludwigsburg
Die Geschichte um den Untergang der RMS Titanic bietet jede Menge Stoff für Vorträge, Bücher und Filme. Mehr noch: Um an das historische Ereignis zu erinnern, reist die Titanic-Ausstellung um die Welt und zieht u. a. mit Original-Artefakten zahlreiche Besucher in ihren Bann. Gezeigt werden können die wertvollen Stücke jedoch nur, wenn das dafür notwendige Raumklima gegeben ist. Beim Stopp der Wanderausstellung in Ludwigsburg übernahmen dafür die Spezialisten von Enerent die Verantwortung.
Mobiler Kaltwassersatz zur Kühlung der wertvollen Ausstellungsstücke.
Bild: Enerent
Sie war ein technisches Meisterwerk ihrer Zeit und galt als unsinkbar: die RMS Titanic. Doch die Geschichte wies dem riesigen Passagierschiff einen anderen Weg. Die RMS Titanic und der Großteil ihrer Passagiere nahmen auf der ersten und zugleich letzten Fahrt ein tragisches Ende. Die Jungfernfahrt des Luxusliners endete am 15. April 1912 nach einer Kollision mit einem Eisberg mit dem Tod von mehr als 1.500 Menschen. An dieses Unglück erinnert eine Wanderausstellung, die von Juli 2024 bis Ende März 2025 in den MM-Studios in Ludwigsburg gastierte. Zuvor war sie bereits in Städten wie Paris, Brüssel und Melbourne sowie einmal in Deutschland – 2015 in Speyer – zu sehen.
Spannende Wanderausstellung
Die MM-Studios befinden sich im Urbanharbor Ludwigsburg und waren bei ihrer Eröffnung 1998 mit 1.600 m² das größte Filmstudio im Südwesten Deutschlands. Dort entstanden zahlreiche nationale und internationale Produktionen für Film und Fernsehen. Heute wird die Halle hauptsächlich für Großveranstaltungen wie die Titanic-Ausstellung genutzt.
Der Inhalt der Ausstellung ist beeindruckend und emotional: Eindrucksvoll inszenierte, originalgetreue Nachbauten der Schiffskabinen bieten Einblicke in das Leben an Bord sowie in das tragische Schicksal der Passagiere. Zu den Highlights zählen die Nachbildung der bekannten Freitreppe und ein echter Eisberg. Besucher können über 200 Original-Artefakte, die aus dem aus dem Wrack des Schiffes geborgen wurden, bestaunen und sich - ausgestattet mit einer Bordkarte der White Star Line - auf eine emotionale Zeitreise begeben.
Besonderer Raumklima-Anspruch
Vor allem die mehr als 100 Jahre alten Artefakte benötigten eine konstante Raumtemperatur von etwa 20 °C, damit sie möglichst lange erhalten bleiben. Um diese Temperaturen zu gewährleisten und gleichzeitig ein angenehmes Klima für die Besucher in der Halle zu schaffen, wurde Enerent, Vermietungsspezialist für mobile Energiesysteme, vom Event-Veranstalter SKS Michael Russ mit der Klimatisierung beauftragt.
Die Titanic Ausstellung gastierte im Urbanharbor Ludwigsburg.
Bild: SKS Michael Russ
Während der heißen Sommermonate kühlten zwei mobile Kaltwassersätze mit je 150 kW Leistung die Veranstaltungshalle. Mit den mobilen Kälteerzeugern, auch Chiller genannt, wurden zwei mobile Lüftungsgeräte, ebenfalls mit 150 kW Leistung, sowie die dazu passenden Verbindungsleitungen und Luftschläuche geliefert. Die Chiller erzeugten kaltes Wasser, dass mittels Verbindungsleitungen an die mobilen Lüfter transportiert wurde, wo es in kalte Luft umgewandelt wurde. Die Lüfter waren mit Luftschläuchen verbunden, welche an bereits bauseitig unter der Decke installierte Innenluftschläuche angeschlossen waren. Durch Öffnungen in den Innenluftschläuchen konnte die gekühlte Luft gleichmäßig in der Halle verteilt werden.
In den kleineren Nebenräumen, etwa dort, wo Vitrinen mit Original-Ausstellungsstücken standen, wurden zusätzlich drei mobile Split-Klimageräte mit je 7 kW installiert. Die Geräte bestehen aus einer Inneneinheit und einer Außeneinheit, die etwa 30 m voneinander entfernt aufgestellt wird. Die Inneneinheit saugt die Raumluft an, filtert sie und entzieht ihr die Wärme; die Außeneinheit gibt die aufgenommene Wärme an die Umgebung ab. Beide Geräte sind durch Schläuche verbunden und können bei Außentemperaturen bis -10 °C effektiv kühlen. Der Vorteil dieser Geräte: Sie sind kompakt und flexibel einsetzbar – somit ideal für wechselnde Räume.
Blick in die Ausstellung mit einem Modell der RMS Titanic.
Bild: SKS Michael Russ
Auch zu sehen: ein Nachbau der luxuriösen Freitreppe.
Bild: SKS Michael Russ
Christoph Beceric, Regionalleiter der Region Süd-West, fasst den Auftrag zusammen: „Aufgrund der Größe der Halle und der unterschiedlichen Anforderungen an die Temperatur war der Einsatz eine Herausforderung für uns. Hinzu kam, dass die vielen Scheinwerfer — welche die Objekte beleuchteten — zusätzliche Wärme abgaben, so dass wir uns etwas herantasten mussten, um die optimale Leistungsstufe zu finden. Deshalb war es wichtig, dass das Team der Niederlassungen Gottmadingen und Heilbronn persönlich vor Ort waren. Mit einer Kombination aus Kaltwassersätzen, Lüftern und Split-Klimageräten konnten wir schlussendlich sowohl für angenehmes Raumklima sorgen als auch den Schutz der wertvollen Artefakte sicherstellen.“
Übrigens: Die Titanic-Ausstellung gastiert weiter in Deutschland. Ab 31. Oktober 2025 ist sie in Potsdam zu sehen.