100 Jahre Nordwest Handel AG

Interview mit Werner Steffan und Mario Tröck

Die Nordwest Handel AG (www.nordwest.com) möchte sich im Jubiläumsjahr gemeinsam mit seinen Fachhandels- und Lieferantenpartnern für die Zukunft aufstellen und die Zusammenarbeit weiter stärken und ausbauen. Die SHK Profi-Redaktion sprach mit Werner Steffan, Geschäftsbereichsleiter Haustechnik, und Mario Tröck, Vorstand Hategro, über 100 Jahre Nordwest und den weiteren Weg in eine erfolgreiche Zukunft.

SHK Profi: Die Nordwest Handel AG feiert in diesem Jahr 100-jähriges Bestehen. Was waren die entscheidenden Meilensteine auf dem Weg zu der Gesellschaft von heute?

Werner Steffan: Aus Sicht der Haustechnik waren das sicherlich die Gründungen der Hagro im Jahr 2005 und Hategro in diesem Jahr; sowie die Etablierung unserer Exklusivmarke delphis 1980 – damals übrigens noch unter dem Namen Collection Delphis -  und ihr erfolgreicher Relaunch im vergangenen Jahr. Für Nordwest sind es in der jüngeren Vergangenheit der Umzug von Hagen nach Dortmund in unseren Neubau (2016) oder auch die Etablierung der Exklusivmarke Promat im Werkzeugbereich (1987). Aber auch die Entwicklung von verschiedenen Digitalisierungsangeboten in den letzten Jahren haben das Unternehmen und seine Partner entscheidend geprägt und nach vorne gebracht.

SHK Profi: Eng mit dem Unternehmenserfolg der Nordwest sind auch die Handels- und Lieferantenpartner verbunden. Gibt es für diese Partner besondere Aktionen zum 100. Unternehmensjahr?

Werner Steffan: Ja, die gibt es. Wir bieten unseren Handels- und Lieferantenpartnern verschiedene Aktionspakete an. Unsere Händler hatten die Möglichkeit bis Ende März eine Bewerbung auf verschiedene Marketing- und Weiterbildungsmaßnahmen abzugeben. Dabei standen neue Ausstellungskonzepte ebenso im Fokus wie Kundenveranstaltungen oder Weiterbildungsmaßnahmen für die Mitarbeiter der Partner. Unsere Lieferanten hatten außerdem die Chance, sich bis Ende Juni auf unseren Zukunftspreis zu bewerben. Dabei rücken Projekte zur Ressourcen-Einsparung in den Mittelpunkt. Bewertet und prämiert werden diese dann von einer unabhängigen Jury.

SHK Profi: Nordwest hat sich in den letzten Jahren für die Zukunft in Position gebracht. Sie haben den Standort nach Dortmund verlegt und Anfang des Jahres die Hategro als Haustechnik Genossenschaft gegründet. Welche weiteren Maßnahmen hat Nordwest ergriffen und was versprechen Sie sich davon?

Mario Tröck: Grundsätzlich haben wir verschiedene Maßnahmen in Angriff genommen, mit denen wir ein Ziel verfolgen: Die Stärkung unserer Fachhandelspartner: Mit der weiteren Überarbeitung unseres Exklusivmarkensortiments im Bereich der delphis-Wannen und mit dem Marktstart unserer neuen Eigenmarke für das Preiseinstiegssortiment, base pro, konnten wir die ersten neuen Maßnahmen bereits umsetzen und werden hier perspektivisch weitere Impulse setzen. Neben den Eigenprodukten setzen wir aber auch klar auf die Zusammenarbeit mit unseren Markenpartnern und stellen ein breites, sofort verfügbares Sortiment über unser Nordwest-Zentrallager zur Verfügung. So sind unsere Fachhandelspartner ganz im Sinne ihrer Kunden aus dem Handwerk in der Warenverfügbarkeit deutlich breiter aufgestellt.

SHK Profi: Die Leser des SHK Profi bestehen aus Geschäftsführern von Handwerksbetrieben der Sanitär-, Heizungs- & Klimatechnik. Wie machen sich ihre Maßnahmen bei diesen Betrieben in der Praxis bemerkbar?

Mario Tröck: Durch das deutlich wachsende Interesse aus dem Handwerk zeigt sich, dass wir mit der Neuaufstellung im Bereich von delphis den richtigen Weg eingeschlagen haben. Der neue Marktauftritt inklusive der neuen Verkaufsunterlagen kommt sehr gut an – das bekommen wir immer wieder über unsere Handelspartner zurückgemeldet. Die Handwerksbetriebe schätzen es allerdings auch, dass unsere Fachhandelspartner für eine gute Mischung zwischen Exklusivmarke und Marke stehen. Wir setzen also auch weiterhin auf eine ausgewogene Mischung. Dass unsere Handelspartner auf rund 5.000 Artikel binnen 24 Stunden über unser Zentrallager zurückgreifen können, ist ebenfalls ein Pluspunkt, den die Kunden im Handwerk honorieren.

SHK Profi: 100 Jahre Nordwest Handel AG. Wie feiert das Unternehmen selbst diese Erfolgsgeschichte und welche Rolle spielt dabei die Landingpage 100jahre.nordwest.com?

Werner Steffan: Nordwest hat am 23. Mai gemeinsam mit Handels- und Lieferantenpartnern das Jubiläum gefeiert. Hochkarätige Referenten zur Tagesveranstaltung im Stadion des BVB und ein anschließender Fest-Abend trugen zu einem gelungenen Event bei. Zudem gibt es im gesamten Jubiläumsjahr, wie oben angesprochen, verschiedene Aktionen für unsere Partner.

Auf der Landingpage 100jahre.nordwest.com konnten die Gäste schon im Vorfeld wichtige Informationen zur Feier recherchieren. Parallel zeigt die Seite auch deutlich unsere Historie, Mitarbeiter und einen Blick in die Zukunft – bietet also einen passenden Rundum-Schlag, auch nach den Feierlichkeiten.

SHK Profi: Bitte zum Abschluss noch einen Ausblick: Welche Herausforderungen muss die Branche aus Ihrer Sicht in den nächsten Jahrzehnten meistern?

Werner Steffan: Meiner Meinung nach sind es drei wesentliche Aspekte, die in den kommenden Jahren dominieren werden. 1. Ein Engpass auf Seiten der Montagekapazitäten – im Handwerk fehlt der Nachwuchs. Es rächt sich jetzt, dass man sich hier nicht früher um das eigene Image und damit auch um das Bild, das man bei jungen Leuten hat, gekümmert hat. Hier müssen auf Seite des Handwerks dringend Maßnahmen ergriffen werden, um gegenzusteuern. 2. Digitalisierung – Handwerk und Fachhandel müssen hier gemeinsam zwingend das Tempo erhöhen, wenn sie im Wettbewerb bestehen wollen; sei es mit attraktiven Online-Shops, Badplanungsprogrammen oder auch Apps für die Handwerker. Aktuell haben die Online-Vermarkter die Nase vorn, aber das muss nicht so bleiben. 3. Die Trennung von Material und Dienstleistung – auf lange Sicht wird es nicht funktionieren, die Stundenlöhne über Materialpreise zu subventionieren. Ausgeweitete Serviceleistungen müssen zukünftig bezahlt werden, von dem der sie nutzt. Sonst verliert man Marktanteile gegen andere Vertriebsformen.

SHK Profi: Vielen Dank für das Interview!

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