BHKW versorgt Rittergut

Heizungsinstallateur setzt auf Energiekonzept

In Eigenregie hat Heizungsinstallateur Claus Claußen für ein historisches Rittergut in Schleswig-Holstein ein ausgeklügeltes Energiekonzept umgesetzt. Progas-Vertriebspartner Claußen, der auf dem idyllisch gelegenen Anwesen in Sterup lebt, hat für die Versorgungstechnik eine Drei-Komponenten-Lösung entwickelt: Ein Blockheizkraftwerk (BHKW), das mit Flüssiggas des Dortmunder Versorgungsunternehmens Progas betrieben wird, eine Pelletanlage und ein Heizkessel mit einem Gasgebläsebrenner liefern zuverlässig Wärme und Strom.

Gemeinsam mit dem Flüssiggasversorger Progas (www.progas.de) ist Claußen derzeit viel unterwegs, um Treibgastankstellen im hohen Norden nachzurüsten. Die Vorarbeiten erledigt der handwerklich geschickte Unternehmer, wenn eben möglich, in der eigenen Werkstatt auf seinem Anwesen im schleswig-holsteinischen Sterup. Die rund 1390 Einwohner zählende Gemeinde liegt idyllisch zwischen der Schlei, einem Meeresarm der Ostsee, und der Stadt Flensburg.

Bei einem Mann wie Claus Claußen, der drei Berufe gelernt hat – Landwirt, Elektriker und Heizungsinstallateur – sitzt nicht nur jeder Handgriff, er hat auch das passende Händchen für die Technik auf dem einstigen Rittergut. Den Dachs, das bekannte Blockheizkraftwerk (BHKW) des Herstellers Senertec, hat er vor über 18 Jahren selbst installiert. Von diesem Modell, einem technischen Kraftpaket, war er von Anfang an überzeugt und ist es bis auf den heutigen Tag.

Das erforderliche Flüssiggas liefert seit der ersten Stunde Progas, für die Claußen seit 1984 als Vermittler tätig ist. Über die Mitarbeiter des Versorgers ist er voll des Lobes. „Ich habe immer gute Erfahrung gemacht, man kann mit ihnen prima zusammenarbeiten“, sagt der 67-jährige Unternehmer. „Unkompliziert, offen und verlässlich“, fügt er als Merkmale hinzu. Das passt zu einer Region, in der die Menschen klare Worte lieben, und es passt auch zu Claußen, der über sich selbst sagt: „Mein Wort gilt“.

Konzeption der Heizungsanlage

Bei der Auswahl des BHKWs war es für Claußen von vornherein klar, dass er auf einen Pufferspeicher verzichten wird. Der Speicher blieb in der Konzeption außen vor, weil der Wasserinhalt in der gesamten Heizungsanlage sehr groß ist. Die Anlage bildet heute bei der Versorgungstechnik auf dem Anwesen einen Teil der Drei-Komponenten-Lösung: Da ist zum einen das BHKW, zum zweiten eine Pelletanlage und als dritter Energielieferant fungiert ein Kessel, bei dem der Ölbrenner gegen einen Gasgebläsebrenner ausgetauscht wurde. Für diese Umrüstung sprachen zwei Gründe. Zum einen seien solche Heizölanlagen mit aufwendigen Wartungen verbunden, zum anderen liege der Preis für diesen fossilen Energieträger deutlich über dem für Flüssiggas, berichtet der erfahrene Heizungsinstallateur.

Finanzielle Vorteile sprachen auch für die Wahl des BHKW, das eine elektrische Leistung von 5,5 kW und eine thermische Leistung von 12,5 kW aufweist. Gemeinsam mit dem Gasgebläsebrenner wird auf dem Gehöft eine thermische Leistung von 41,5 kW erzielt. Das BHKW läuft im Jahr rund 5.000 Stunden und erzeugt dadurch insgesamt 62.500 kWh Wärme. An zusätzlichem Strom produziert die Anlage jährlich 27.500 kWh, die komplett in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Das gehöre zu den Vertragsregelungen mit dem in der Region ansässigen Energieversorger E.ON, erläutert Claußen. Aufgrund der aktuellen Stromeinspeisevergütung erhält der Betreiber somit 789,25 € von der öffentlichen Hand für die eigene Kasse. „Die Kosten für die Anlage haben sich schon längst amortisiert“, freut sich Claußen.

Die Gasgebläseanlage wird immer zugeschaltet, wenn die Temperaturen die Marke von 10 °C unterschreiten. Die Pellettechnik kommt nur bei extrem kalten Tagen zum Einsatz und dann auch erst nach reiflicher Überlegung. Denn dem Eigentümer ist noch das Jahr in lebhafter Erinnerung, als er nicht umhinkam, auch diese Anlage zu nutzen. „25 t Pellets waren erforderlich und die Tonne kostet ca. 200 €.“

Vorteile von Flüssiggas

Flüssiggas müsse aufgrund seiner preislichen Vorteile einen Vergleich mit anderen Energiearten nicht scheuen, betont Claußen. Ohnehin handele es sich um eine saubere Energie, die keinen Schmutz hinterlasse, keine gefährlichen Gase produziere und durch die es auch zu keiner Geruchsbelästigung komme. Der Energieträger hat aber noch einen weiteren Vorteil: Er ist auch abseits der Gasversorgungsnetze verfügbar und dank des umfassenden Service von Progas sind Lieferung von Flüssiggas sowie Wartung der Vorratsbehälter und der gesamten Anlage selbstverständliche Dienstleistungen.

Die Wartung des BHKW hat Claußen gleich mit der Installation selbst übernommen. Alle 2.500 Betriebsstunden ist ein Check der Anlage fällig und damit zwei Mal pro Jahr. Öl- und Luftfilter auswechseln, Ölwechsel vornehmen und ein Spezialfett auf die Lager der Generatoren auftragen, das sind die Standardaufgaben, die rund eine halbe Stunde Arbeitszeit benötigen. Würde der Heizungsinstallateur seine Arbeit und seinen Materialeinsatz einem Kunden in Rechnung stellen, wären es insgesamt rund 350 €. Alle 5.000 Betriebsstunden „muss zudem die Zündkerze ausgewechselt werden“, sagt Claußen. Sie kostet rund 200 €. Nach inzwischen 18 Betriebsjahren ist vor kurzem erstmals der Anlasser ausgetauscht worden, der je nach Modell zwischen 100 und 300 € kostet.
Gut betreut weiß sich der Unternehmer durch die Progas-Fachberater. Bei möglichen Wartungsfragen oder auch bei der Nachbestellung von Flüssiggas hat er kompetente Ansprechpartner an seiner Seite. Gut drei Mal pro Jahr wird der Flüssiggasbehälter mit jeweils rund 4.000 l aufgefüllt.

Hintergrund

Es ist ein stattliches Anwesen, das es in dem idyllisch gelegenen Ort Sterup mitten im Grünen zu versorgen gilt. Die vier Gebäude, die zum Grünholzhof gehören, bieten Wohnraum von 500 m², verteilt auf drei Wohnungen. Insgesamt haben sich auf diesem historischen Fleckchen Erde sieben Personen ihr Zuhause eingerichtet. Die Geschichte des Ritterguts reicht, wie es die Quellen belegen, zurück bis ins Jahr 1235. „Meine Familie lebt hier nachgewiesenermaßen seit 1647“, sagt Claus Claußen. Dass auf dem Gehöft über Jahrhunderte Landwirtschaft betrieben wurde, wenngleich das Hauptgebäude kein typisches Bauern-, sondern ein Herrenhaus ist, lässt sich heute noch erahnen. Ein Traktor und andere Gerätschaften haben hier ihren Platz gefunden. Doch die Zeit der Landwirtschaft ist vorbei. Der ehemalige Kuhstall ist in ein Büro umgewandelt worden.

Die Wohnungen erfüllen mit ihren aktuellen Standards drei Leitlinien: Energie sparen, Kosten senken, Umweltschutz stärken. Zudem beinhaltet der Hof eine Werkstatt inkl. Lager mit einer Gesamtfläche von 60 m², die täglich genutzt wird. Hier ist Claußens Refugium. Heute bilden der Bau und die Instandhaltung von Treibgastankstellen das Kerngeschäft. Darüber hinaus hält Claußen einen Lagerbestand an Gasflaschen von Progas vor. Firmen und Privatleute – von Imbissbudenbetreibern bis hin zu Handwerksbetrieben – tauschen in Claußens Depot leere gegen gefüllte Gasflaschen aus.

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