BWP: „Frühjahrsputz“ im Heizungskeller gefordert

Bei der diesjährigen ISH in Frankfurt zog der Bundesverband Wärmepumpe (BWP; www.waermepumpe.de) eine positive Bilanz des letzten Jahres und zeigte auf, welche wichtige Rolle Wärmepumpen für die Energiewende spielen können. Ein starke Argumentationsgrundlage lieferte dabei die Studie „Wärmewende 2030“.

Wärmepumpe als Alternative

Im Wärmepumpen-Rekordjahr 2016 konnten die Hersteller zwar insgesamt ein erfreuliches Marktwachstum von 17 % verzeichnen – vorwiegend spielt sich dieses Wachstum jedoch nach wie vor im Neubaubereich ab.

„Zwei Drittel der 21 Mio. Heizungssysteme in Deutschland sind veraltet und müssen baldmöglichst ausgetauscht werden,“ warnt Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) e.V. „Hausherren und auch viele Architekten, Berater und Handwerker gehen beim Heizungstausch häufig noch den konventionellen Weg und bleiben bei einem System, das ausschließlich auf fossilen Brennstoffen basiert“, so Sabel. Zudem nehmen viele Hausbesitzer einen Austausch erst in Angriff nehmen, wenn die alte Heizung kaputt gehe. Dann müsse es in der Regel schnell gehen und es werde die vermeintlich einfachste Lösung gewählt. „Wir wollen die Menschen motivieren, sich rechtzeitig Gedanken zu machen“, betont Sabel. 

Dass die Wärmepumpe beim Thema Modernisierung bislang eine weniger bedeutende Rolle spiele, liege zum einen daran, dass Öl- und Gaspreise zurzeit sehr niedrig sind, wohingegen der Strompreis – insbesondere durch Steuern und Abgaben unverhältnismäßig hoch sei. Dadurch erscheinen Wärmepumpen auf den ersten Blick wirtschaftlich unattraktiv. Dabei winken beim umweltfreundlichen Heizungstausch attraktive Fördergelder von Staat.

Informieren & schulen

Viele Hausbesitzer seien zudem nicht umfassend über die Möglichkeiten zur Nutzung von Wärmepumpen im Bestand informiert. Die technischen Möglichkeiten seien vielfältig. Je nach Beschaffenheit des Gebäudes und der alten Heizungsanlage können Wärmepumpen eine bestehende Anlage komplett ersetzen oder mit dieser kombiniert werden. Aufklärung der Endverbraucher und Schulung der Fachkräfte im Bereich Sanierung mit Wärmepumpe stehen für den Verband deshalb in diesem Jahr im Zentrum der Aktivitäten. Denn in den meisten Fällen sei beim Heizungstausch der Einbau einer umweltfreundlichen und platzsparenden Wärmepumpe möglich.

Die Klimaschutzziele der Bundesregierung sind ambitioniert: Bis 2030 sollen 80 bis 95 % weniger CO2 in die Atmosphäre gelangen als es im Jahr 1990 war. Um diese Ziele zu erreichen, müssen bis 2030 ca. 5 Mio. Wärmepumpen installiert sein. Zu dieser Erkenntnis kommt die Studie Wärmewende 2030 von Agora Energiewende (Anmerk. der Redaktion: ausführliche Information zur Studie finden Sie im Beitrag auf Seite 18), die kostenfrei unter www.agora-energiewende.de zur Verfügung steht.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 01/2013

Einsparung durch Wärmepumpe in 2030

Auf dem 10. Forum Wärmepumpe in Berlin präsentierte der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V. (www.bwp.de) erste Ergebnisse einer Studie der TU München (www.tum.de). Im Rahmen ihrer...

mehr
Ausgabe 03/2017

Studie „Wärmewende 2030“

Womit werden die Häuser im Deutschland des Jahres 2050 geheizt, wenn Energieträger wie Öl und Erdgas nicht mehr verwendet werden dürfen, weil sich damit das deutsche Klimaziel – 80 bis 95 %...

mehr
Ausgabe 07/2012

10. Forum Wärmepumpe

Am 8. und 9. November 2012 findet in Berlin das 10. Forum Wärmepumpe statt. Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V. (www.waermepumpe.de) erwartet mehr politische Entscheider denn je zum bundesweiten...

mehr
Ausgabe 09/2012

„SG Ready“-Zertifizierung für Wärmepumpen

Die Netzintegration regenerativen Stroms gehört zu den wichtigsten Problemen der Ener­gie­wende. Die Lösung liegt in Smart Grids. Moderne Wärmepumpen können ein Teil dieser Lösung sein. Im...

mehr

BWP: Wärmepumpen-Förderrechner

Neues Online-Tool für Fachpartner

Mit dem neuen Online-Tool soll Verbrauchern der Zugang zu öffentlicher Förderung für ihre Wärmepumpe erleichtert werden. Auch Fachpartner können den Rechner nutzen. BWP-Geschäftsführer...

mehr