Ehemalige Hofstelle wird zum energetischen Vorzeigeobjekt

Moderne Heizungstechnik sichert Wärmeversorgung

Das Attraktivität am Landleben weiß Max W. aus dem niedersächsischen Hüde am Dümmersee zu schätzen. Seine ehemalige Hofstelle mit etwa 2.500 m2 wurde 1956 bis 1958 errichtet und seitdem unterschiedlich genutzt. Heute wird das landwirtschaftlich geprägte Siedlungshaus zwar nicht mit dem regionalen Brennstoff Torf, aber immerhin mit natürlichen Holzpellets aus heimischer Produktion beheizt.

Siedlungsgebäude aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert sind in bundesdeutschen Landen häufig anzutreffen. Teils in Dörfern, teils in Städten, teils aber auch in landwirtschaftlichen Erschließungsgebieten wie Moor-, Marsch- oder Flussniederungen. Die Architektur hatte in der Regel eher praktischen als ästhetischen Anspruch; die Schlichtheit des Satteldachs wurde ebenso nüchtern verfolgt wie die konsequente Kostenorientierung in der Auswahl der Baustoffe. Ein großer Gartenanteil mit Stallung diente der Eigenversorgung, die Unterkellerung des Wohnhauses der Bevorratung sowie der Brennstoff-Lagerung. Das Anwesen von Max W. spiegelt diese provinzielle­ Anmut in seiner heutigen Form wider. Auf etwa 250 m² Wohnfläche findet sich genug Platz für seine Eltern sowie zukünftige (eigene) Familienpläne. Zur häuslichen Wärmeerzeugung hatten bzw. haben Mutter und Sohn eine klare sowie gemeinsame Vorstellung: „Für uns war es sehr wichtig, energetisch unabhängig, ökologisch nachhaltig und bezahlbar zu heizen. Deshalb sind wir nach über 50 Jahren endlich weg vom Heizöl und hin zu Holzpellets“, berichtet die Mutter, Birgit W.

Ökologisch nachhaltig heizen mit Pellets

Gemeinsam recherchierten die Betreiber nach alternativen Heizkonzepten. In Abstimmung mit dem zuständigen Schornsteinfegermeister, Andreas Schlaak, entschieden sie sich schließlich für das Heizen mit Holzpellets. Mit Windhager fand man einen passenden Partner und mit dem Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister Thomas Lübbehusen aus Damme holte man sich einen Fachmann ins Boot, der bereits seit Jahren mit dieser Technik vertraut und erfolgreich ist. Als Wärmeerzeuger kommt nun der „BioWIN2 Touch“ von Windhager zum Einsatz, der durch seinen geringen Platzbedarf optimal in den Kellerraum der ehemaligen Hofstelle passt. Nebenan befindet sich der 800-l-Pufferspeicher mit einer hochwertigen Weichschaumdämmung „ECO Skin 2.0“. Die Erwärmung des Trinkwassers wird über eine zentrale Frischwasserstation vom Typ „FriWIN FWS-Perfekt-H-Z“ sichergestellt, die eine Schüttleistung von bis zu 45 l/Min. garantiert. Schließlich gilt es den zukünftigen Vier-Personen-Haushalt mit drei Bädern zu versorgen.
Der Windhager-Pelletskessel passt sich mit seiner Nennwärmeleistung von 25,9 kW stets exakt dem tatsächlichen Wärmebedarf an und ist damit besonders effizient. Er moduliert bis auf 30 % seiner Leistung (bis auf 7,6 kW) herunter. Dank fortschrittlicher Brennertechnologie (LowDust-Technologie) unterschreitet er selbst die strengen Grenzwerte der BImSchV Stufe 2 für Staub. Ein dauerhaft hoher Wirkungsgrad und ein geringer Pelletverbrauch sind so garantiert. Hierfür sorgen auch die Reinigungsmechanismen, die den Brennertopf sauber halten: Heizflächenreinigung, Ascheaustragung und Brenner­topfentaschung werden vollautomatisch durchgeführt. Dank der besonders sauberen und effizienten Verbrennung entsteht sehr wenig Asche. Rückstände im Brenner werden durch einen gegenläufig arbeitenden Aschenschieberost entfernt. Dadurch wird nicht nur die Betriebssicherheit erhöht, sondern auch der Kessel unempfindlich gegenüber eventuell schwankenden Pelletqualitäten. Neben der innovativen Verbrennungstechnik überzeugt der „BioWIN2 Touch“ durch seine hochwertige Verarbeitung: Der Edelstahlbrenner ermöglicht lange Betreuungsintervalle, das verschleißfreie Zündelement gilt als langlebig und wartungsfrei.
Des Weiteren kennzeichnet sich die Lösung durch seine zeitgemäße Regelungseinheit mit intuitiver Bedienbarkeit, die neben einer hochwertigen Glasoberfläche eine Steuerungseinheit über einen Webserver integriert. Die Bedienung via App bzw. Smartphone gelingt damit problemlos und bereitet dem Betreiber besondere Freude.

Pelletversorgung über Saugsonden

Zur Brennstoffversorgung wurde ein Pelletlager mit einem Rauminhalt von ca. 12 m3 neben dem Heizraum durch Max W. in Eigenleistung errichtet. Den Transport des Brennstoffs zum Wärmeerzeuger übernimmt ein Vakuum-Saugsystem mit 3 Sonden. Diese sind gleichmäßig in einer Reihe auf dem Boden des Pelletlagers verteilt. Daher kann der Raum auf voller Fläche genutzt werden. Dabei ist die Position des Lagerraums völlig unabhängig vom Standort des Wärmeerzeugers. Für die gleichmäßige Entleerung des Brennstoffvorrats sorgt eine inte­grierte Umschalteinheit, die die einzelnen Sonden abwechselnd in Betrieb setzt. Zudem lassen sich die Leitungen so bei Bedarf „spülen“. Besonders einfach wird die Handhabung des Pelletansaugsystems durch den völlig wartungsfreien Betrieb. Er resultiert aus dem Verzicht auf elektrische sowie bewegliche Bauteile in der Nähe der gelagerten Holzpellets.

Preiseentwicklung im Blick

Der zukünftige Betreiber kann in seinem Lagerraum etwa 8 t Holzpellets (DIN 51731) unterbringen. Das entspricht einer energetisch vergleichbaren Heizölmenge von ca. 4.000 l. Eine derartige Öllieferung würde (Stand Apr./Mai 2021) etwa 2.550 Euro* inkl. Energie- und Mehrwertsteuer kosten. Die vergleichbare Energiemenge an Holzpellets (8.000 kg) wird inklusive Einblaspauschale und Mehrwertsteuer für aktuell 1.980 Euro* geliefert. Eine Kostendifferenz von nahezu 23 %, die u. a. durch die CO2-Abgabe bei fossilen Energieträgern (seit 2021 pro Tonne 25 Euro) sowie den geringeren Mehrwertsteuersatz bei den Holzpellets (7 %) zum Tragen kommt. Dass sich diese Preisspanne noch weiter entwickeln wird, zeigt der Info­kasten „CO2-Steuer pro Tonne“.

Fazit

Das Objekt in Hüde am Dümmersee zeigt, dass es problemlos möglich ist, größere­ Wohnobjekte bzw. ungewöhnliche Architekturkonzepte mit umwelt- und preisbewussten Brennstoffen aus Biomasse zu beheizen. Neben dem Kostenvorteil beim Einkauf der Holzpellets kann sich Betreiber Max W. auch noch über eine BAFA-Förderung freuen. Sie deckt immerhin 45 % der gesamten Investitions- und Montagekosten für die neue Heizungs­anlage von Windhager ab. Die hochwertige Technologie des BioWIN 2 Touch erlaubt zudem eine gleichbleibend hohe Betriebssicherheit ohne Komforteinbußen.

Infokasten: CO2-Steuer pro Tonne*
2021: 25 Euro
2022: 30 Euro
2023: 35 Euro
2024: 45 Euro
2025: 55 Euro

Ab 2026 steigen die Preis in Abhängigkeit von den Emissionen weiter an.

*Quelle: www.brennstoffspiegel.de

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