Generationswechsel im Betrieb

Warum die richtigen Mitarbeiter dabei wichtig sind

Junior übernimmt nach jahrelanger Senior-Hierarchie den Betrieb. Mit dem Wechsel ändert sich auch der Führungsstil. Ein jüngerer Vorgesetzter möchte heutzutage seinen Mitarbeitern auf Augenhöhe begegnen und frischen Wind in ein Unternehmen bringen. Das gesamte Team muss sich dadurch auf eine fast gegensätzliche Führung einstellen. Einige Mitarbeiter kommen mit der Umstellung nicht klar und wechseln den Betrieb, weiß Dimitrij Krasontovitsch von Candidate Flow GmbH. Er gibt Aufschluss darüber, was beim Generationswechsel beachtet werden sollte.

Mit dem Generationswechsel verlieren Betriebe mindestens 10 % ihrer Mitarbeiter. Die Angestellten kommen bei einem drastischen Wechsel des Führungsstils nicht zurecht. Sie sind an die Siez-Kultur und den autoritären Umgang mit dem Senior gewohnt. Nun übernimmt der Junior das Ruder und kommuniziert mit seinen Mitarbeitern auf Augenhöhe. Er ist nett und freundlich und wertschätzt all seine Mitarbeiter. Zudem möchte er die Firma so digital wie möglich gestalten. So seltsam es auch klingen mag: Einige, vor allem ältere Angestellte, die schon lange im Betrieb tätig sind, fühlen sich in dem neuen Klima nicht mehr wohl. Sie sind häufig an den alten Vorgesetzten gewöhnt, der einen autoritären Führungsstil an den Tag legte und alles per Hand aufgeschrieben verlangt hat. Sie bevorzugen schlichtweg eine strengere Führung und wollen gar keine lockere Beziehung zu ihrem Vorgesetzten.

Erhaltene Mitarbeiter kennen den Betrieb

Der neue Inhaber erhält in seiner Anfangszeit meist schon einige Kündigungen. Angestellte suchen sich einen neuen Betrieb, der weiterhin mit strengeren und nicht-digitalisierten Methoden fährt. Nun fragt sich der neue Vorgesetzte jedoch, ob seine Art und Weise, eine Firma zu leiten, überhaupt die richtige ist. Die Antwort ist ganz einfach: ja! Auch wenn sich viele langjährige Mitarbeiter dem Unternehmen abwenden, gibt es trotzdem noch genügend, die bleiben und sich exakt einen solchen, modernen Führungsstil gewünscht haben. Andere freuen sich auch einfach auf eine Veränderung im Betrieb. Die erhaltenen Mitarbeiter haben jetzt endlich die Möglichkeit, ihre Ideen zur Modernisierung des Betriebs preiszugeben. Und diese sind umso wichtiger, denn die Mitarbeiter wissen, was für den Betrieb wichtig ist. Sie kennen die Kunden und ihre Wünsche. So können sie helfen, den modernen Stil des neuen Vorgesetzten auf ihre Firma abzustimmen.

Frischer Wind sorgt für positives Betriebsklima

Trotzdem fehlen nun einige Leute im Betrieb. Um neue Mitarbeiter für das Team zu gewinnen, müssen neue Fachkräfte gefunden werden. Doch das soll kein Hindernis sein. Viele junge Menschen, die eine Ausbildung starten oder gerade beenden, wünschen sich einen jungen und modernen Führungsstil. Und auch dem Unternehmen tun solche Arbeitnehmer gut: Junges Personal, dass die Werte und Ambitionen des Vorgesetzten teilt. Ziel ist es, nicht einfach nur die verlorenen Kräfte zu ersetzen, sondern Leute ins Unternehmen zu holen, die die gleiche Motivation mitbringen. Neue Mitarbeiter bringen auch neue Ideen mit und motivieren dadurch gleichzeitig die alt eingesessenen Mitarbeiter, Wünsche und Gedanken zu äußern. Durch das positive Zusammenspiel von Arbeitgeber und Arbeitnehmern entwickelt sich ein ganz neues Betriebsklima.

Fazit

Es ist nicht zu verhindern, dass Fachkräfte bei Generationswechsel das Unternehmen verlassen. Jeder Angestellte hat seine Vorzüge, wenn es um den Führungsstil geht. Es kommen nicht alle mit einer neuen Führung zurecht und das ist in Ordnung. Um die Lücken im Unternehmen wieder aufzufüllen, bedarf es Personal, das dem neuen, digitalisierten Standard der Firma entspricht. Vorgesetzte sollten vor allem die Fachkräfte in ihr Unternehmen aufnehmen, die die gleichen Werte teilen. Doch genauso wichtig sind die Mitarbeiter, die dem Betrieb nach dem Generationswechsel erhalten bleiben. Beide Seiten bringen Ideen mit, die im Unternehmen nun mitgeteilt werden können. So steht einem modernen und positiven Arbeitsklima nichts mehr im Weg.

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