Tipps und Tricks für die Solarthermie (2)

Richtige Dimensionierung für Solarsysteme (Teil 1)

Die Auslegung von Kollektorfläche und Speichervolumen kostet den Installateur viel Zeit. Es gibt Erfahrungswerte, die im Ein- und Zweifamilienhausbau angewendet werden können. Die gute Dimensionierung der Solaranlage ermöglicht einen wirtschaftlichen Solarertrag und erhöht den Gebäudeenergiewert, der auch für den Energieausweis wichtig ist.

Es wird zwischen Heizungsunterstützung und Warmwasseraufbereitung unterschieden. Bei der solaren Warmwasseraufbereitung kann das Speichervolumen mit 100 l/Person berechnet werden. Pro 70 l Speichervolumen wird 1 m2 Kollektorfläche kalkuliert. Damit werden der solare Warmwasser-Tagesverbrauch und ein Solarpuffer berücksichtigt, um für Schlechtwetterperioden vorzusorgen. Bei der Auslegung sollte die Ausrichtung und Neigung der Kollektoren berücksichtigt werden.

Bei Solarsystemen zur Warmwassererzeugung und Heizungsunterstützung rechnet man 10 bis 15 % der Wohnfläche für die Kollektorfläche. Pro 1 m2 Kollektorfläche werden 70 l Speichervolumen kalkuliert.

Der Trend im privaten Wohnbau geht Richtung Heizungsunterstützung. Im privaten Bereich wird über die Hälfte der benötigten Energie für die Heizung aufgewendet und daher liegt hier ein hohes Sparpotential. Ein weiterer Trend geht hin zu Solarpaketen, die optimal aufeinander abgestimmt sind und somit hohe Energiewerte haben.

Im Geschosswohnungsbau sollte auf eine genaue Auslegung basierend auf Messdaten und Erfahrungswerten, meist von den Wohnbaugesellschaften erhältlich, nicht verzichtet werden. Unterschieden wird zwischen 2-Leiter-Systemen, in vielen Neubauten, und 4-Leiter-Systemen, meist in bestehenden Anlagen. Die Vorteile für dezentrale Systeme, mit höherem Solarertrag, weniger Wärmeverlusten, hohem Wohnkomfort und hygienischer Trinkwassererwärmung, übertreffen die Vorteile der zentralen 4-Leiter-Systeme.

Immer öfter werden Warmwasser- und Heizungsunterstützung eingeplant. Die besseren Dämmwerte der Häuser erhöhen die Effizienz der Anlage speziell im Bezug auf die Heizungsunterstützung. Im Frühjahr und Herbst kann die Solaranlage die Heizung beliefern, während der Wintermonate die Warmwassererzeugung unterstützen.

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