Rohrleitungen für Dampfschiff

Historisches Schiff wird restauriert Moderne Technik für Trinkwasser, Heizung & Dampf

Das Traditionsschiff Prinz Heinrich rottete über Jahre vor sich hin. Der Verein „Traditionsschiff Prinz Heinrich“ aus Leer holte es in seine Heimat zurück und restauriert das Dampfschiff seitdem von Grund auf. GF Piping Systems unterstützt das ehrgeizige Vorhaben mit Material für das Rohrleitungssystem des Schiffes.

Im Jahr 1909 lief die Prinz Heinrich in der Papenburger Werft Josef L. Meyer vom Stapel, um für die Borkumer Kleinbahn & Dampfschiffahrts AG den Fahrgast-, Fracht- und Postverkehr zu bedienen. Damit wollte man nicht nur der steigenden Anzahl von Gästen auf der Insel Borkum gerecht werden, sondern auch der zunehmenden Nutzung als Inselversorger und durch das Militär.

Neuer Glanz

1969 wurde das Schiff außer Betrieb genommen und als Museumsschiff an verschiedenen Orten in Norddeutschland genutzt. Kurz vor der sicheren Verschrottung erfuhr der Leeraner Dr. Wolfgang Hofer von der Noch-Existenz des ehemals stolzen Dampfers. Eigens zu diesem Zweck gegründet, erwarb der Verein „Traditionsschiff Prinz Heinrich“ 2003 das schrottreife Schiff und ließ es von Warnemünde zurück nach Leer schleppen, um es zu restaurieren. Zukünftig soll die Prinz Heinrich an herausragender Stelle im historischen Handelshafen der Hafenstadt Leer besucht werden können. Von dort aus wird die Prinz Heinrich als der letzte Zeitzeuge der ehemaligen ostfriesischen Dampfschiff-Flotte und als das älteste Seebäderschiff Deutschlands zu Traditions- und Charterfahrten aufbrechen.

„Mit dem Ziel, Fertigstellung im Jahr 2015 wird die Prinz Heinrich von 1909 zusammen mit der Hamburger Schaarhörn und der Flensburger Alexandra zu den drei ältesten, schönsten und bedeutendsten Dampfschiffen an Nord- und Ostsee gehören“, sagt Dr. Wolfgang Hofer, erster Vorsitzender des Vereins.

Auf dem alten Dampfschiff gibt es viel zu tun. Alles wird erneuert. Vom Schornstein über die Planken bis hin zum Antrieb – die beiden liebevoll „Jonny“ und „Hinni“ genannten Dampfmaschinen werden das Schiff zukünftig mit einer Leistung von zweimal 100 PS bei 200 Umdrehungen durch die See bewegen. Im Sommer 2013 erhielt die Prinz Heinrich von der Bundesregierung die Anerkennung als nationales Deutsches Schiffsdenkmal.

Durch die Fördermitgliedschaft des Vereins in der Stiftung Denkmalschutz ist beim Umbau des Schiffs darauf zu achten, geltende Denkmalschutzvorgaben einzuhalten. Unter diesem Aspekt arbeiten etwa zehn Vereinsmitglieder – viele längst im Pensionsalter – mehrmals wöchentlich auf dem Schiff. Seit dem Jahr 2010 wurden so fast 18 000 Stunden Arbeit geleistet.

Was ehrenamtlichen Helfer nicht bewerkstelligen können, wird von Firmen übernommen, so zum Beispiel die zukünftige Kombüse oder die aufwendigen Schreinerarbeiten für die Einrichtung des Deckssalons.

System für die
hohen Anforderungen

Das Rohrleitungssystem für Trink- und Abwasser verlegen die Mitarbeiter des Projekts allerdings selbst. Im Gegensatz zu den Restaurierungsarbeiten von Schiffskörper und Einrichtung, bei der stets großer Wert auf den Erhalt des originalen Erscheinungsbildes der Prinz Heinrich gelegt wird, kommen für die Rohrleitungen im Schiffskörper ausschließlich moderne Systeme zum Einsatz, die auch den strengen Auflagen des Germanischen Lloyd standhalten.

Da das System maritimen Bedingungen ausgesetzt ist, wählte Wolfgang Hille, selbst Inhaber eines Installationsbetriebs und auf der Prinz Heinrich verantwortlich für die Rohrnetze für Trinkwasser, Heizung und Dampf, korrosionsbeständige Produkte von GF JRG (www.gfps.com).

„Wir wollten die Trinkwasserinstallation so hygienisch wie möglich gestalten“, so Hille.

Das Frischwassersystem ist daher nach modernsten Trinkwasserstandards ausgerichtet. Die mehrfach verzweigte Warmwasserzirkulation wird mit thermisch arbeitenden Zirkulationsregelventilen hydraulisch abgeglichen, womit die Warmwassertemperatur im Leitungssystem gleichmäßig verteilt wird. Dies erhöht nicht nur den Komfort, sondern auch die Sicherheit auf dem Schiff.

Um das Konzept umzusetzen, wurden insgesamt ca. 700 m „Sanipex MT“-Rohre verarbeitet.

„An Bord gibt es nicht viel Platz für die Installation. Auch Temperaturschwankungen sowie Bewegungen des Schiffskörpers üben einen starken Einfluss auf das Rohrleitungssystem aus“, erklärt Felix Freynhagen, Außendienstmitarbeiter bei GF Piping Systems und Betreuer des Projekts. Die Verbindungstechnik der „JRG Sanipex“-Trinkwasserinstallationssysteme ist daher optimal für Anwendungen wie diese. Das System lässt sich auch bei beengten Platzverhältnissen flexibel und einfach installieren. Die Verbindungstechnik mit freiem Rohrquerschnitt erweist sich dabei als sicher und zuverlässig. Zudem ist sie totraumfrei und daher hygienisch optimal. Aufgrund der lösbaren Systemkomponenten ist das Trinkwasserinstallationssystem leicht zu warten und erweiterbar.

Abschluss der Restaurierung

2015 soll die Restaurierung des kulturhistorisch bedeutsamen maritimen Erbes Ostfrieslands beendet sein und nach den nötigen Zertifikaten und Abnahmen wie einst 1909 unter Dampf wieder auf Fahrt gehen – mit Charterfahrten und als Mietgelegenheit für private und geschäftliche Anlässe für bis zu 125 Gästen. Mit den „GF JRG“-Produkten sind die Betreiber auch langfristig auf der sicheren Seite.

„Mit der Planung des Trinkwasserkreislaufs und der Umsetzung mit GF JRG Produkten, sind wir auf dem neuesten Stand“, so Wolfgang Hille.

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