Trinkwasserhygiene
im Seniorenzentrum

Automatische Hygienespüleinheiten

Um den ordnungsgemäßen Betrieb der Trinkwasseranlage sicherzustellen, ließ die La Vida Pflegepartner GmbH das Seniorenzentrum Lindenstraße im niedersächsischen Lohne mit der „TECEprofil“-Hygienespülung ausstatten. Die im Spülkasten integrierte Hygienespüleinheit sorgt für den regelmäßigen Wasseraustausch in Kalt- sowie Warmwasserleitungen und beugt der Stagnation und der Vermehrung von Mikroorganismen vor, die in Pflege­einrichtungen verheerende Folgen nach sich ziehen kann.

Das neu erbaute Seniorenzentrum Lindenstraße verfügt über 76 Pflegeplätze, die als komfortable und barrierefreie Einbettzimmer konzipiert und über drei Etagen verteilt sind. Alle Zimmer verfügen über ein eigenes Bad mit Dusche, WC und einem Waschtisch. Viele der Bewohner sind jedoch bettlägerig, sodass Pflegekräfte in speziell dafür vorgesehenen Sanitärräumen für die nötige Körperhygiene sorgen müssen. Viele der Bäder werden also nicht regelmäßig genutzt und der für die Trinkwasserhygiene unerlässliche Wasseraustausch findet nicht statt.

Entlastung des Pflegepersonals

Fehlen in Seniorenzentren wie diesen automatische Hygienespüleinheiten, ist im „Idealfall“ das Facility-Management dafür zuständig, in definierten Intervallen Wasser durch die Installation laufen zu lassen, um Stagnation sicher entgegenzuwirken. Diese Praxis zieht einen hohen organisatorischen Aufwand mit sich, weil die Mitarbeiter eingewiesen werden müssen und sie händisch Protokoll führen sollen. Die Personalplanung und das Bestimmen von Urlaubsvertretungen erschweren zusätzlich dieses Vorgehen. Und sollte es zu einem Befall von Mikroorganismen kommen drohen rechtliche Konsequenzen bei einem Organisationsverschulden.

Um auf Nummer Sicher zu gehen und den Aufwand und die Kosten gering zu halten sowie darüber hinaus zuverlässig für den Schutz der Senioren zu sorgen, wurden beim Bau des Seniorenzentrums Lindenstraße insgesamt 33 Hygienespüleinrichtungen von TECE installiert, welche den bestimmungsgemäßen Betrieb der Trinkwasser­anlage automatisieren.

Hygienespülung im Spülkasten integriert

Die „TECEprofil“-Hygienespülung ist in das WC-Modul integriert – die elektronische Spüleinheit befindet sich direkt im Innern des Spülkastens. Sie besteht aus einer Steuereinheit, zwei voneinander getrennten Magnetventilen für Warm- sowie Kaltwasserleitung, einem Füllstandssensor und einem Anschluss für die optionale Anbindung an die Gebäudeleittechnik.

Da alle Komponenten ab Werk vormontiert sind, wurde beim Bau des Seniorenheims wertvolle Installationszeit eingespart. Denn anders als bei herkömmlichen, separat verbauten Spüleinrichtungen sind zusätzliche Rohrwege und weitere Revisionsöffnungen im Badezimmer überflüssig. Die Spüleinheit ist nach dem Entfernen der WC-Betätigungsplatte oder des Baustellenschutzes problemlos zugänglich.

Auch eine separate Abwasserführung ist mit der „TECEprofil“-Hygienespülung überflüssig, weil die für den Wasseraustausch entnommenen Mengen über den Überlauf des Spülkastens abfließen. Damit der gesamte Leitungsinhalt bis zum Steigstrang ausgetauscht wird, ist das WC-Modul mit Hygiene­spülung als letzter Verbraucher in einer durchgeschliffenen Trinkwasserinstallation zu installieren. Eine Hygienespüleinheit in jedem der 76 Pflegezimmer war also nicht nötig.

Programmierung via App

Die Hygienespülung wird mit der App „­TECEsmartflow“ über eine Bluetooth-Schnittstelle via Smartphone vom Pflegeheimbetreiber gesteuert. Ralf Nothelle, Objektberater bei TECE, war für das Bauvorhaben verantwortlich und übernahm gemein­sam mit dem Produktmanager Marius Leusing die Einweisung der Hygienespülung gegenüber dem Pflegeheimbetreiber: „Praktisch für Einrichtungen dieser Größe mit mehreren Spüleinheiten ist der Ventiltest zur Inbetriebnahme. Er lässt sich auch mit der App durchführen. Neben der ersten Spülung können so die einzelnen Warm- und Kaltwasserventile aller Spüleinheiten getestet werden, sodass der Betreiber die Funktionstauglichkeit und die Zuordnung der Geräte sicher prüfen kann.“

„TECEsmartflow“ verfügt über die Spülprogramme „Intervall“ und „Wochentag“. Mit dem Programm „Intervall“ lassen sich Spülintervall und -menge stufenlos anpassen, um auch kürzere Nutzungsunterbrechungen abzufangen. Bei dem Spülprogramm „Wochentage“ können, neben der stufenlos einstellbaren Spülmenge, bestimmte Tage und Uhrzeiten ausgewählt werden, an denen gespült werden soll. Ein kapazitiver Sensor zur Nutzungserkennung stellt sicher, dass nur dann gespült wird, wenn die Installation nicht genutzt wird.

Sicher dank Protokollfunktion

Für immungeschwächte und pflegebedürftige Personen nimmt die Trinkwasserhygiene in Seniorenwohnheimen einen besonders hohen Stellenwert ein. Für diese Anforderungen empfiehlt die VDI/DVGW 6023 einen vollständigen Wasseraustausch des gesamten Rohrnetzes alle 72 Stunden. Zudem unterliegt jeder Betreiber einer Trinkwasseranlage der Verkehrssicherungs­pflicht und ist für den bestimmungsgemäßen Betrieb sowie die Hygiene der Trinkwasseranlage verantwortlich. Um dem Betreiber des Seniorenheims Lindenstraße im Fall der Fälle einen Nachweis über die ordnungsgemäße und regelmäßige Nutzung der Trinkwasseranlage in die Hand zu geben, verfügt die Software über eine automatische Protokollfunktion, die alle Spülvorgänge speichert. Zudem sind die aktuellen Einstellungen­ des Spülprogramms jederzeit dokumentiert. Über die App kann das Protokoll abgerufen und im PDF-Format exportiert werden.

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