Investition in Forschung und Entwicklung

Virtueller Rund flug

durch die Pumpenwelt

Der F&E-Bereich hat für den Pumpenhersteller Wilo traditionell hohe Bedeutung und jährlich investiert das Unternehmen etwa 3 % des Konzernumsatzes von fast 1 Mrd. € in die Entwicklung neuer und die Verbesserung bestehender Produkte. Ein detaillierter Einblick in die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (F&E) von Wilo am Stammsitz Dortmund lässt das Herz eines jeden Technikbegeisterten höher schlagen. Autoren: Olaf Strubelt, Wuppertal

Christoph Brauneis, Gütersloh

W ilo (www.wilo.de) beschäftigt gruppenweit etwa 350 Mitarbeiter im F&E-Bereich, davon etwa 180 am Stammsitz Dortmund. Entwickelt wird an neun Standorten in der ganzen Welt. Einen besonders hohen Stellenwert hat dabei das Forschungs- und Technologiezentrum (Advanced Research and Technology Centre – ARTEC) am Stammsitz Dortmund mit den zentralen Arbeitsbereichen Motorentechnologie, Strömungstechnik, Werkstofftechnik und Regeltechnik. Hierfür steht unter anderem ein rund 2500 m² großes Forschungslabor zur Verfügung, das aktuell mit einer wegweisenden Investition weiter ausgebaut wurde.

Dreidimensionale Darstellung

Mit Hilfe einer neuartigen Virtual Reality-Technologie (VR) ist es den Mitarbeitern jetzt möglich, Abläufe von Strömungen und Bauteilbelastungen interaktiv und dreidimensional zu veranschaulichen. Auf Basis einer Stereo­projektion schafft diese Technologie eine virtuelle Umgebung, die Fans von Science Fiction-Filmen an das Holo-Deck auf dem Raumschiff Enterprise erinnern wird – auch wenn man bei Wilo noch eine spezielle Stereo­brille benötigt, um die dreidimensionale Wirkung wahrnehmen zu können. Extrem leistungsfähige Computer setzen beispielsweise CAD-Konstruktionsdaten aus der Pumpenentwicklung in absolut realistische, interaktive Simulationen aus verschiedenen Betrachtungswinkeln um.


Schallkabine und Prüfstände

Zur Sicherstellung der Leistungsfähigkeit und Qualität der Wilo-Pumpen kommen im Forschungslabor eine Vielzahl weiterer moderner Mess- und Prüftechnologien zum Einsatz. Für die Messung der Geräuschentwicklung während des Pumpenbetriebes verfügt das Labor beispielsweise über eine großvolumige Schallkabine für Luftschall- und Flüssigkeitsschallmessungen. Hier kann unter anderem das Geräuschverhalten kleiner Pumpen mit besonders niedrigen Schalldruckwerten unter 20 dB(A) ohne akustische Fremdeinflüsse gemessen werden. Durch Innenabmessungen von 6 x 6 x 3,5 m (B x T x H) sind jedoch auch Messungen an größeren Pumpen mit hohen Volumenströmen und Drücken möglich. Die Investition in diese moderne Schallkabine wurde erforderlich, weil die Anforderungen an den Schallschutz in Gebäuden gestiegen sind. Durch verbesserte Dämmungen der Außenhaut von modernen Gebäuden ist der Anteil von Straßengeräuschen etc. immer weiter gesunken. Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen und natürlich auch die Pumpen müssen dadurch heutzutage deutlich leiser arbeiten, um nicht als störend empfunden zu werden.

Darüber hinaus steht ein Hydraulikprüfstand für Pumpen nahezu aller Größenordnungen zur Verfügung, mit dem die Betriebsbedingungen bei Förderströmen von weit über 1800 m3 pro Stunde simuliert werden können. Ein Laserprüfstand ermög­licht zudem mit Hilfe des Laser-Dopplerverfahrens berührungsfreie Strömungsmessungen. Hierdurch können Funktion und Wirkungsgrad von Bauteilen optimiert werden.

Weitere Prüfoptionen wie ein Dauerprüfstand mit mehreren hundert Pumpen, Temperaturtests, Dichtheitsprüfungen zur Klassifizierung nach IP-Schutzarten oder auch die Simulation elektromagnetischer Einflüsse auf die Abschirmung der Pumpenelektronik runden die hochmoderne Laborausstattung ab.

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