Mitgliederversammlung des Fachverbandes SHK NRW stellt Weichen für 2026
Die 2. ordentliche Mitgliederversammlung des Fachverbandes Sanitär Heizung Klima Nordrhein-Westfalen fand im Airporthotel Van der Valk in Düsseldorf statt. 78 Delegierte aus 43 SHK- und drei Ofen- und Luftheizungsbauer-Innungen berieten über zentrale Themen und Weichenstellungen für 2026, darunter personelle Entscheidungen, Gesetzgebung, Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz im Handwerk.
Landesinnungsmeister Ulrich Grommes eröffnete die Versammlung. Der erst Agendapunkt war das sehr gut gebuchte SHK-Auslandspraktikum 2026: Auszubildende und junge Fachkräfte können über Erasmus-Plus-Stipendien praktische Erfahrung in Partnerbetrieben in Spanien, Dänemark und Island sammeln. Auch eine Fachkräfte- und Bildungsreise für Ausbilder und Betriebsinhaber nach Island wird angeboten.
Präsenz auf SHK+E Essen 2026 entscheidend
Hauptgeschäftsführer Frank Hehl berichtete über die jüngste Wärmekonferenz in Berlin, die anstehende EU-Gebäuderichtlinie und die Bedeutung der Betriebe als praxisnahe Berater. „3,7 Mio. Wärmepumpen sollen laut Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE) bis 2045 in NRW eingebaut werden. Dies bedeutet, dass die aktuellen Einbauzahlen fast verdreifacht werden müssen. Das Handwerk steht bereit. Woran es derzeit mangelt, sind die Aufträge der Endverbraucher, die vor lauter Ankündigungen der nun nicht mehr ganz so neuen Bundesregierung derzeit verstärkt abwarten und nicht investieren.“, so Hehl in seiner Bilanz. Förderprogramme auf Landesebene, wie „progres.nrw“ unterstützen beispielsweise Bohrungen für Wärmepumpen im Bestand, um regionale Anreize zu schaffen. Zudem stärkt eine künftige Verbändevereinbarung die Kooperation zwischen SHK-Betrieben und Gebäudeenergieberatern in NRW.
Fachkräftesicherung, Digitalisierung und Messepräsenz standen im Mittelpunkt der diesjährigen Mitgliederversammlung in Düsseldorf.
Bild: FVSHK NRW
Cybersicherheit und KI rücken stärker in den Arbeitsalltag der Betriebe: Ab 2026 gelten verbindliche IT-Standards, während KI-Projekte wie „Meisterwärme“ neue Effizienzpotenziale im Handwerk aufzeigen.
Bild: FVSHK NRW
Im Berichtsteil der Geschäftsführung stellte Natascha Daams, Geschäftsführerin Kommunikation, die Projekte des Verbandes für 2026 vor – darunter der Ausbau der Innungswebsites, die anstehende Verbraucherkampagne und Informationsveranstaltungen für Verbraucher im kommenden Jahr. Peter Schlüter, Geschäftsführer Recht, kündigte die Herbstumfrage zur Geschäftslage der Betriebe an und verwies auf den digitalen SHK-Rechtstag am 25. November 2025.
Ein zentrales Anliegen der Versammlung war die SHK+E ESSEN 2026. Vorstandsmitglied Holger Dahlmann appellierte an die Betriebe, die Messe in Essen vom 17. bis 22. März 2026 mit möglichst vielen Mitarbeitenden zu besuchen: „Die Messe ist unser Schaufenster in NRW. Es liegt in unserem fachlichen Interesse, ein so tolles Angebot wahrzunehmen und durch unsere breite Präsenz zu unterstützen. Meine persönliche Bitte: Tragt es in die Innungen, ladet eure Betriebe dazu ein.“
Ehrungen und Abschiede im Bereich Technik
Mit Wirkung zum 31. Januar 2026 wurde Geschäftsführer Technik, Norbert Schmitz, planmäßig und einstimmig abgewählt. In der anschließenden Verabschiedung würdigten Peter Schlüter und Natascha Daams den Kollegen mit persönlichen Worten, Bildern und humorvollen Rückblicken aus gemeinsamen Berufsjahren. „Es waren 33 Jahre, in denen mir besonders die Menschen, für die ich arbeiten durfte und mit denen ich gearbeitet habe, ans Herz gewachsen sind. Es hat mir viel Spaß gemacht“, kommentierte Schmitz, der sich nach langjähriger Tätigkeit in den passiven Teil der Altersteilzeit verabschiedet. Sein designierter Nachfolger wurde den Delegierten ebenfalls vorgestellt. Zudem wurde Dirk Schlenke für sein Engagement im Prüfungswesen mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.
Cybersicherheit wird Pflichtaufgabe
Alpha Barry (SECIDA Essen) informierte anschaulich über aktuelle Standards der Cybersicherheit. Er machte deutlich, wie einfach mittelständische Unternehmen zunehmend ins Visier von Cyberangriffen geraten und die kommende NIS2-Gesetzgebung ab 2026 verbindliche Sicherheitsstandards einführen wird. Kostenfreie Beratungsangebote stehen über die „NIS2-Anlaufstelle NRW“ und „Digital.Sicher.NRW“ bereit. Zum Abschluss präsentierte Betriebsinhaber und KI-Experte Kilian Schramm aus München das Forschungsprojekt Meisterwärme, das zeigt, wie KI-gestützte Systeme Störungsbeseitigung, Wartung und Instandhaltung von Heizungsanlagen effizienter gestalten können.
