Primagas sichert sich Zugang zu erneuerbarem Dimethylether aus Biogas

Anfang Juni hat der Flüssiggas-Versorger Primagas mit der Arcus Technologie GmbH einen Letter of Intent für erneuerbaren Dimethylether (rDME) unterzeichnet. Mit der „FlexDME“-Technologie hat das Unternehmen eine Erweiterung für Biogasanlagen entwickelt, die das dort produzierte Gas in rDME umwandeln soll – einen regenerativen Energieträger, dessen Anwendung Primagas noch in diesem Jahr erstmals in einem groß angelegten Feldtest bei ausgewählten Kunden demonstrieren wird. Die Vereinbarung beinhaltet rDME, das in einer Biogasanlage gewonnen wird. Diese soll als bislang erste mit der „FlexDME“-Erweiterung ausgestattet werden und bis zu 30 Tonnen rDME im Jahr liefern. Die Unterzeichnung des Letters of Intent (von links): Thomas Maus (Bereichsleiter Technik bei Primagas), Stefan Schmidt (Head of Sustainable Fuels & Public Affairs bei Primagas), Dimitrios Gavrilis (Arcus), Andreas Caporale (Arcus), Andre Werner (Geschäftsführer bei Arcus).
Bild: Primagas

Die Unterzeichnung des Letters of Intent (von links): Thomas Maus (Bereichsleiter Technik bei Primagas), Stefan Schmidt (Head of Sustainable Fuels & Public Affairs bei Primagas), Dimitrios Gavrilis (Arcus), Andreas Caporale (Arcus), Andre Werner (Geschäftsführer bei Arcus).
Bild: Primagas

„Wir freuen uns sehr über die Partnerschaft mit Arcus. Tests mit rDME – unter anderem aus Biogas – bei ausgewählten Kunden sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Markteinführung“, sagt Stefan Schmidt, Head of Sustainable Fuels & Public Affairs bei Primagas. „Gerade zum Start der neuen Bundesregierung setzen wir so ein starkes Zeichen. Wir zeigen, dass der Flüssiggassektor in Deutschland innovativ ist und die Energiewende aktiv mitgestalten will.“ Die Absichtserklärung beider Unternehmen soll den Weg zur Marktreife des erneuerbaren Energieträgers ebnen, der perspektivisch einen Beitrag zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung leisten wird – insbesondere im ländlichen Raum.

Neue Heizoption für Regionen ohne Netzversorgung

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt in ländlichen Regionen. Viele Haushalte und Unternehmen haben auf dem Land keinen Anschluss an die öffentlichen Gas- und Wärmenetze. Um ihnen eine weitere netzunabhängige, bezahlbare und flexible Lösung anbieten zu können, testet Primagas seit Herbst 2023 in Kesselsdorf bei Dresden den Einsatz von rDME in bewährten Gasbrennwertthermen. „Wir arbeiten intensiv an unserem neuen regenerativen Produkt ‚Futuria DME‘ “, erklärt Thomas Maus, Bereichsleiter Technik bei Primagas. „Mit rDME können die CO2- Emissionen allein im deutschen Gebäudesektor um mindestens 4,5 Mio. Tonnen pro Jahr reduziert werden“, ergänzt er. Das besagt eine Studie von Frontier Economics aus 2024, die im Auftrag von Primagas erstellt wurde und das Potenzial von rDME für eine erfolgreiche Energiewende belegt.

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