Anlagenwasseraufbereitung im praktischen Einsatz
Teilstromverfahren Schritt für Schritt erklärt
Die neue 2-in-1-Lösung zur Anlagenwasseraufbereitung von Perma-trade Wassertechnik kombiniert Entsalzung und Sauerstoffzehrung in einem Arbeitsschritt. Sie ist speziell auf die Befüllung neuer Heizungsanlagen ausgelegt und entfernt sowohl Härtebildner als auch Salze und Sauerstoff aus dem Wasser. So lassen sich Magnetitschlamm und Korrosionsschäden wirksam vermeiden. Doch wie funktioniert das in der Praxis? Was muss wie und wo angeschlossen werden und worauf ist dabei zu achten? Dieser Praxisbericht setzt SHK-Profis Schritt für Schritt genauer „ins Bild“.
Einfach Leitungswasser ins Heizsystem einfüllen und los geht´s mit dem Heizbetrieb – so läuft das schon lange nicht mehr. Dass beim Heizungswasser heute die „Chemie“ stimmen muss und dieses daher nach den Vorgaben der VDI-Richtlinie 2035 aufzubereiten ist, dürfte inzwischen überall in den Handwerksbetrieben angekommen sein. Nicht zuletzt, weil es dabei auch um Garantie und Gewährleistungsfragen geht. Doch wie lassen sich die Vorgaben in der Praxis sicher umsetzen?
Perma-trade empfiehlt dafür ganz klar eine salzarme Fahrweise. Hier ist man im doppelten Vorteil: Da aus vollentsalztem Wasser auch die Härtebildner Kalzium und Magnesium entfernt wurden, wird in Heizkreisläufen damit gleichzeitig der Gefahr einer Verkalkung der Wärmeübertrager vorgebeugt sowie vor Korrosion und den daraus resultierenden Schäden und Funktionsstörungen geschützt.
Mit dem „PermaLine“-Teilstromverfahren hat Perma-trade bereits seit 2014 ein Verfahren auf dem Markt etabliert, das daraufhin sogar als das empfohlene „Mittel der Wahl“ zur Anlagenwasseraufbereitung in die VDI-Richtlinie 2035 aufgenommen wurde. Bei diesem Verfahren, das sich sowohl bei Neu- als auch Bestandsanlagen einsetzen lässt, wird ein Teilstrom des
Heizungswassers – daher der Name – zur Wasseraufbereitung geleitet, was eine unterbrechungsfreie Arbeitsweise im laufenden Betrieb ermöglicht. Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens: Anlagen können zunächst mit normalem Trinkwasser befüllt werden, das dann nach erfolgreicher Dichtheitsprüfung und ausgiebiger Spülung einfach im laufenden Betrieb nach den Vorgaben der VDI-Richtlinie 2035 sicher aufbereitet wird.
Perma-trade Wassertechnik hat mit Erfindung der „PermaLine mobil“-Anlagenwasseraufbereitung das Teilstromverfahren für den einfachen Praxiseinsatz im wahrsten Sinne des Wortes „tragbar“ gemacht. Das Gerät lässt sich nach dem Trolley-Prinzip komfortabel an seinen Einsatzort rollen und einfach in den Keller transportieren. Dort zeigt es sich überaus anschlussfreudig. Denn mit dem Anlagenwasser-Allrounder lassen sich unterschiedliche Anwendungen kombinieren – von der Basis-Anwendung der Entsalzung über eine pH-Wert-Stabilisierung bis hin zur TOC-Reduktion. Als besonders praktisch und innovativ darf nun die neue „Permasoftplus“-Anwendung gelten, die Entsalzung und Sauerstoffzehrung in einer Anwendung erledigt. Ein Mehrwert, der sich ohne weiteren Mehraufwand umsetzen lässt. Wie einfach es geht, zeigt die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Gute Vorbereitung ist alles
Was alles mit in den Keller muss: „PermaLine mobil“, eine
„Permasoftplus“, zwei zusätzliche Anschlussschläuche fürs Heizsystem, ein Messgerät zur pH- und Leitwertüberprüfung und ein Eimer. Schon kann es losgehen!
Schritt 1
Vor der Aufbereitung empfiehlt es sich, zunächst eine Wasserprobe zu nehmen, um den „Ist-Zustand“ des Anlagenwassers zu ermitteln. Um den Lufteintrag möglichst gering zu halten, nutzt man dafür am besten ein Schlauchstück, das an einer gut durchströmten Stelle angeschlossen wird. Auch auf ein ölfreies, sauberes Probenahmegefäß ist zu achten. Das Stagnationswasser ist zu verwerfen. Anschließend können mit einem entsprechenden Messgerät der Leitwert und pH-Wert bestimmt werden. Damit die Kapazität der „Permasoftplus“ optimal auf die parallel ablaufende Entsalzung und Sauerstoffzehrung abgestimmt ist, sollte der Leitwert des aufzubereitenden Anlagenwassers idealerweise zwischen 350 und 700 µS/cm liegen.
Mit den richtigen Connections läufts – jetzt geht´s ans Verbinden
Schritt 2
Als erstes wird der zusätzliche Anschluss-Schlauch an den Rücklauf der Heizungsanlage sowie an das „PermaLine mobil“- Gerät am „Eingang Heizungsrücklauf“ angeschlossen.
Schritt 3
Anschließend wird „Permasoftplus“ an „PermaLine mobil“ angeschlossen. Zur besseren Orientierung finden sich dafür an beiden Geräten jeweils ein blaues Viereck und ein roter Punkt. Diese vier Anschlüsse werden nun über die Schläuche des „Perma-
Line mobil“ Geräts farblich passend miteinander verbunden.
Schritt 4
Nun wird der zweite Zusatzschlauch an der Anschlussstelle „Ausgang Heizungsvorlauf“ des „PermaLine mobil“ angeschlossen. Dann kann es mit dem Stromnetz verbunden werden.
Schritt 5
Als nächstes den KFE-Hahn des Heizungsrücklaufs öffnen und den Vorlaufschlauch über einen Eimer halten. Das „PermaLine“ Gerät befindet sich dann noch im Stand-by-Modus. Nun die rechte Pfeiltaste auf dem Display gedrückt halten, bis ausreichend entlüftet wurde, d. h. keine Luft mehr aus dem Schlauch kommt.
Schritt 6
Den Vorlauf-Schlauch nun – vorzugsweise saugseitig – mit dem Heizungsvorlauf verbinden, anschließend auch noch den KFE-Hahn zum Vorlauf der Heizungsanlage öffnen.
Schritt 7
Auf dem Display die Funktion „Entsalzen“ wählen, anschließend den Ziel-Leitwert einstellen (Empfehlung: 30 µS/cm) sowie über „Spezifische Einstellungen“ die Kapazität, im Falle der „Permasoftplus“-Anwendung also 16.000, anwählen. Alles richtig eingestellt? Dann kann´s losgehen: „PermaLine“ starten!
Kurz abwarten und kontrollieren
Nach dem Start sollten noch einmal 10 Minuten Kontrollzeit eingeplant werden, um die Durchlaufgeschwindigkeit – ca. 10 l/min,
sind passend – sowie Leitwert 1 zu checken. Dieser sollte nämlich langsam sinken. Zur Orientierung: Bei einer 1.000 l-Anlage dauert es ca. 240 Minuten, bis der Zielleitwert von 30 µS/cm erreicht ist. Ist dies schon nach 10 Minuten der Fall, besteht die Gefahr, dass ein Kurzschluss im Heizungskreislauf produziert wurde bzw. nur ein Teilstrom erfasst wird.
Ab jetzt läufts automatisch
Im nächsten Schritt läuft der Aufbereitungsprozess im Zusammenspiel der Komponenten automatisch weiter. Die Entsalzung läuft dabei Hand in Hand mit der Sauerstoffzehrung. Z. B. lassen sich bei einer durchschnittlichen elektrischen Leitfähigkeit von 480 µS/cm mit „Permasoftplus“ 1.000 l Anlagenwasser entsalzen und gleichzeitig der darin enthaltene Sauerstoff weitgehend aufzehren. Sobald der Zielleitwert von 30 erreicht ist, schaltet sich das Gerät automatisch ab und alle drei Stunden zur Kontrolle wieder ein. Falls in der Zwischenzeit also ein weiterer Heizkreislauf geöffnet wurde, wird das neu hinzuströmende Wasser nochmals aufbereitet. Passt die Wasserqualität bei der Kontrolle noch, schaltet sich „PermaLine“ nach einer Minute wieder ab. Wenn also etwa in einem Bestandsgebäude nicht sichergestellt ist, dass alle Heizkreisläufe von Beginn der Aufbereitung an geöffnet waren, empfiehlt es sich in jedem Fall, das Gerät etwas länger angeschlossen zu lassen. So ist sichergestellt, dass das komplette, im Heizkreislauf befindliche Anlagenwasser nach und nach vollständig aufbereitet wird.
Letzter Schritt
Nach dem Aufbereitungsvorgang sollte noch eine pH-Wert Messung durchgeführt werden. Sofern keine Komponenten aus Aluminium-Legierung im Heizkreislauf vorhanden sind, kann anschließend sofort ein entsprechender pH-Stabilisator über „PermaLine mobil“ eingespült werden. Im Falle von Aluminium-Legierungen sollte die pH-Wert Kontrolle frühestens nach zehn Wochen Heizbetrieb erfolgen. Dieser pH-Wert ist dann im Anlagenbuch zu dokumentieren.
Optimales Anlagenwasser
Wichtige Wasserparameter auf einen Blick:
Bei der elektrischen Leitfähigkeit empfiehlt sich ein Wert um ca. 100 µS/cm.
Der pH-Wert sollte mindestens bei 8,2 liegen. Wenn im System jedoch Aluminium-Komponenten verbaut sind, darf er nicht höher als 9,0 sein. Mit einem pH-Wert von 8,5 ist man also für alle Materialien auf der sicheren Seite.
Wie hoch die Wasserhärte maximal sein sollte, hängt von der Heizleistung und dem spezifischen Anlagevolumen ab. Wird ein Leitwert von 30 µS/cm eingestellt, ergibt sich mit dem „PermaLine“ Verfahren automatisch eine Wasserhärte kleiner 1 °dH.